„Was war denn das“ fragte ich mich als ich zum x-ten mal in der Nacht wach wurde. Mein Bett war total unbequem, viel zu hart und das, obwohl dies das teuerste Hotel meiner Reise war. Noch vor dem Frühstück ging ich zur Rezeption und bat darum, entweder eine andere Matratze oder wenigsten eine weiche Auflage auf die vorhandene Matratze zu legen. Mir wurde zugesagt, dass etwas passieren würde. O.k.! Meine Laune wollte ich mir dadurch nicht verderben lassen, denn…. endlich war es soweit! Heute ging es in die Alhambra. Was war das für ein Drama bis ich endlich an die Tickets für den Nasriden Palast gekomen bin. Und letztendlich lag alles nur daran, dass die offizielle Webseite der Alhambra, auf der man die Tagestickets ohne Guide kaufen kann, nicht so einfach zu finden ist im www. Erst eine Woche vor Abflug hat es geklappt und ich bekam ein Tagesticket sowie ein Ticket für den Nasriden-Palast für 10:00 Uhr. Perfekt! So kam es, dass ich heute pünktlich (na ja, ein paar Minuten später) um 9:00 Uhr am Eingangstor stand. Dank meines Tickets musste ich nicht anstehen. Damit ihr genau so entspannt am Eingangstor stehen könnt, habe ich das Buchungswirrwar etwas entknotet. Die Infos, wie ihr am einfachsten und günstigsten an die Tickets kommt, habe ich hier festgehalten: Wie buche ich Alhambratickets? Wenn das geklärt ist, geht es endlich in die Obwohl schon viele an der Kasse anstanden, war in der Anlage noch recht wenig los. Bis ich allerdings dieses Foto schießen konnte, musste ich schon etwas (ca. 10 Min. ) warten. Wer meint, dass dies kleine Hotel auf dem Gelände der Alhambra ein Luxushotel ist, der täuscht sich. Aus Neugierde bin ich hinein und erfragte den Zimmerpreis. Ups, das war günstiger als das von mir gebuchte Hotel. Wenn ich das gewusst hätte! Kurz danach kam ich an einem arabischen Bad vorbei. Es gehört zu einer Reihe von Gebäuden, die nur sporadisch geöffnet werden. Erstaunlicher Weise ging außer mir niemand hinein. Im Inneren erinnerte es mich sehr an das arabische Bad in Ronda. Es war nur sehr viel kleiner. Beeindruckt spazierte ich am Palast Karls V. vorbei. In ihm befindet sich inzwischen ein Museum. Den Besuch des Museums verwarf ich erst einmal. Noch blieb mir ein ½ Stündchen bis zum Einlass in die Nasrieden Paläste. Ich schaute daher mal beim Palast Karls V um die Ecke und entdeckte dabei zufällig den Eingang der Bevor ich die Gärten betreten konnte musste ich mein Ticket vorzeigen. Dies sollte nicht das letzte Mal heute sein. Noch war mir überhaupt nicht bewusst, was für ein Glück ich hatte, so früh in diesen Gärten zu stehen. Ich genoss einfach nur den Augenblick und spazierte von einem zum nächsten Basin. So eine ruhige Oase hätte ich hier nicht erwartet. Blick auf die Rückseite der Kirche Santa Maria de la Alhambra. Im vorbei gehen, gleich heute morgen, konnte ich schon einen Blick in die noch geschlossene Kirche werfen und ein Foto des Altars schießen. Obwohl es sehr ruhig und friedlich in den Gärten war, alleine war ich natürlich nicht. Eine Gruppe Asiaten war schon vor mir da und hielten prominente Fotospots besetzt. Ich beschloss sie zu ignorieren und das Beste aus der Situation zu machen. Es hätte ja auch schlimmer sein können. Dieser Turm (Torre de las Damas) ist das wichtigste Gebäude der Magnaten, die während der arabischen Epoche rund um die Nasridenpaläste lebten. Seine Dekoration ist die älteste der Alhambra. Er hatte bereits viele Namen, je nach Bewohner, doch seit Ende des 18. Jahrhunderts trägt er seinen heutigen. Zuerst hieß das Gebäude „Partal-Turm“ (Säulengangturm) aufgrund des Säulengangs aus fünf Bögen, der sich im Teich spiegelt. Weiterlesen auf AlhambraDeGranada.org Dieser Turm war nach dem arabischen Bad das erste Gebäude das ich von innen betrachtete. Ich war mächtig beeindruckt und wusste gar nicht wo ich zuerst hinschauen sollte. Leider hatte ich es total verpeilt vom Mihrab-Turm, der gleich neben dem Damen Turm steht ein Foto zu machen. Zu sehr war ich wohl von seinem Inneren fasziniert. Im Inneren war ein Oratorium für die Bewohner des nächstgelegenen Palastes. 1932 erhielt der Turm sein ursprüngliches Aussehen nach einer weniger geglückten Restauration im 19. Jahrhundert zurück. Die Fassade, in deren Mitte ein Hufeisenbogen ist, weist noch Fragmente der Stuckdekoration auf. Der Innenraum ist durch einen Halbkreisbogen in zwei unterschiedlich große Räume geteilt. Der Mihrab (arab., Gebetsnische) mit der getäfelten Holzdecke gleicht dem Mihrab nordafrikanischer Moscheen. Auf dem mit Stalaktiten dekorierten Hufeisenbogen ist folgende Inschrift: "Komm beten und sei nicht pflichtvergessen". Quelle: AlhambraDeGranada.org Am liebsten hätte ich mir irgendwo einen Kaffee geholt, mich auf eine der Bänke gesetzt und noch etwas die Stille dieser Gärten genossen, aber langsam wurde es Zeit für die Nasriden-Paläste. Durch diese hohle Gasse………..nee, das war ein anderer Schauplatz. In der Alhambra muss man durch das prächtige Weintor, um zum Eingang der Nasriden Paläste zu kommen. Man geht davon aus, dass das Weintor (Puerta del Vino) eines der ältesten Bauten der Alhambra, wahrscheinlich aus der Zeit Mohammeds II., ist. Heute steht es frei auf dem Zisternenplatz, während es früher wahrscheinlich an mehrere Gebäude angebunden war. Blick über die Mauer: Noch war nichts los auf dem Picknicksplatz vor der Alcazaba. Dafür war hier viel mehr los: Dies war meine Schlange, bzw. die Schlange für den 10:00 Uhr-Eintritt in die Nasriden-Paläste. Da sich an der Spitze der Schlange noch nichts rührte, suchte ich mir erst einmal ein gemütliches Plätzchen und beobachtete das Treiben. Und kaum war eine Schlange überwunden, lauerte schon die nächste. Leider wurde ich recht schnell von meinem gemütlichen Beobachtungsposten verjagt und musste mich ebenfalls anstellen. Laut meinem Reiseführer und der ungeteilten Meinung meines gesamten Freundeskreises, der Höhepunkt eines Alhambra Besuchs. Die beiden nasridischen Herrscher Yusuf I. und Mohammed V. ließen die Paläste zwischen 1333 und 1391 erbauen. Während sie von außen recht schlicht aussehen, sind sie in ihrem Inneren umso prächtiger verziert. Ich war gespannt. Ich denke, ich muss nicht betonen, dass das was ich hier zeige, nur ein Bruchteil dessen ist, was man in den Palästen bzw. auf dem gesamten Gelände der Alhambra und der Generalife entdeckten kann. Und obwohl es in diesem Bericht sehr viele Fotos zu sehen gibt, sind dies auch nicht alle Fotos, die ich während meinem Aufenthalt geschossen habe. Weitaus mehr Fotos findet ihr in der Fotogalerie (Link folgt am Ende des Berichts). Heute ist der Mexuar ein Mix der Epochen. Aus arabischer Zeit stammen die Verzierungen an den Decke, Wänden sowie die Säulenkapitelle. Karl V. ließ den Raum später in eine christiliche Kapelle umwandeln. Die Fliesen an den Wänden zeugen davon. Soviel zum Hintergrund. Wer mehr wissen möchte kann dies auf AlhambraDeGranada.org. Aus dieser Seite beziehe ich einen Großteil meiner Weißheit. Als ich den Raum betrat, wimmelte es hier nur so von Reisegruppen. Es herrschte ein salomonischer Krach. Ich dachte so bei mir: „Na das kann ja heiter werden!“ und beschloss es gemütlich angehen zu lassen. Ich fotografierte daher erst einmal nur Wand- und Deckenelemente. Es war mir einfach zu wuselig. Vor lauter Menschen bekam ich kein Gefühl für den Raum. Aber es wurde besser! Keine 10 Minuten später wurde es leerer im Raum. Ich ging daher noch einmal zurück. Von A nach B. Ehrlich! Ich habe keine Ahnung, wo diese Fotos entstanden sind. Mal ein kleines Beispiel dafür, wie sich die Szenerie im 5 bis 10 Minutentakt verändern kann. Neben den vielen Menschen sieht man auf dem Foto die Fassade des Comares-Palastes. Dieser wurde im Jahr 1370 im Auftrag von Muhammad V. errichtet um der Eroberung von Algeciras zu gedenken. Ich glaube, bei einem nächsten Besuch würde ich nur Details fotografieren. Hier bewies es sich erneut, dass es von Vorteil war, ohne Gruppe herumzulaufen. Aber zu erst genoss ich das schöne Sonnenlicht, dass diese Mauer so sehr verwöhnte. Der Myrtenhof (Patio de los Arrayanes) hatte unterschiedliche Namen im Laufe der Jahre, der aktuelle stammt von den Myrtenbüschen, deren leuchtendes Grün einen Kontrast zum weißen Marmorboden bildet und die das Wasserbecken in der Hofmitte umranden. Einst hieß er auch Teichhof oder Wasserbeckenhof (Patio del Estanque/de la Alberca) aufgrund des Wasserbeckens (34 m auf 7,10 m), das den Hof längs teilt und mit Wasser aus den Marmorbecken an seinen Enden gespeist wird. An den längeren Seiten des Hofes gibt es eine Reihe Zimmer, an den kürzeren Seiten je ein Säulengang. Je sieben Halbkreisbögen stützen sich auf Säulen mit kubischen Kapitellen, sie sind mit durchbrochenen Rautennetzen und Inschriften mit Lobliedern auf Gott geschmückt. Der mittlere Bogen ist größer als die anderen sechs und hat Arabeskenornamente in den Spandrillen und Kapitelle mit Stalaktiten. Der südliche Säulengang hat an seinen Enden Speisekammern mit Stalaktiten geschmückten Wandschränken und dem folgenden Text: „Hilfe und Schutz von Gott und einen glorreichen Sieg für unseren Herren Abu Abd' Allah, Emir der Muslime”. Die meisten Inschriften in diesem Hof sind Lobpreisungen auf Gott oder den Emir. Die einstigen Räumlichkeiten am südlichen Säulengang wurden teilweise für den Bau des Palastes Karls V. abgerissen. Im oberen Stockwerk ist eine Galerie mit sechs Bögen, der Sturz des mittleren ist erhöht. Die abgestuften, mit Arabesken verzierten Gesimskonsolen sowie das Transennengeländer aus dem 19. Jahrhundert sind aus Holz. Weiterlesen auf AlhambraDeGranada.org Details und Bögen So langsam kam ich in das Kernstück der Nasriden-Paläste, dem Huch, war es hier voll! Keine Ahnung, wo die jetzt alle wieder her kamen. In den vorherigen Innenhöfen war es bei weitem nicht so voll wie hier. Wahrscheinlich hatten die Guides hier besonders viel zu erzählen. Ich war übrigens heilfroh, dass ich mich entschieden hatte, hier ohne Guide herumzulaufen. Ich hatte ja sogar auf die Audioführung verzichtet. Die Guides, denen ich etwas zugehört hatte, waren alle super motiviert und haben ihre Zuhörer am laufenden Band mit Infos zugeballert. Sorry, aber das wäre mir viel zu viel gewesen. Da lief ich lieber frei Schnautze durch die Anlage und ließ das Gesehene erst einmal sacken. Jetzt verlegte ich mich erst einmal auf das Fotografieren der schönen Säulen. In diesem Palast waren die Privatgemächer der Königlichen Familie untergebracht. Mohammed V. ließ ihn zwischen den Bädern und dem Myrtenhof bauen. Er ist eine Meisterleistung der Nasridenkunst. Die unvergleichliche Schönheit und Harmonie der Baukunst erreicht hier ihren Höhepunkt. Licht, Wasser, Farben und Dekor wandeln diesen Palast in ein Vergnügen für die Sinne. Die abstrakteren und geometrischeren Dekorationsformen aus vorhergehenden Epochen wichen einem naturalistischerem Stil, der ohne Zweifel auf christlichen Einfluss zurückgeht, da Mohammed V. mit Peter I., dem Grausamen, zu jener Zeit christlicher Monarch, befreundet war. Quelle: AlhambraDeGranada.org Endlich wurde der Innenhof etwas leerer. Zeit für eine kleine Fotosession. Mir schwirrte so langsam der Schädel und meine Füße brannten und dabei war es gerade mal 11:00 Uhr vorbei. Wenigstens standen hier überall Stühle herum. Auf einem machte ich es mir daher erst einmal bequem. WAHNSINN!!! Der Aussichtsraum Lindaraja diente nichts anderen als zur Aussicht auf die umliegenden Gärten und die Stadt. Der Überlieferung nach war dieser Raum der Erholungsort der Lieblingsfrau des Sultans. Um den Raum zu bedecken, wurde ein Holzrahmen mit eingesetzten bunten Glasscheiben verwendet, die das Licht der oberen Fenster reflektieren, um den höfischen Charakter zu verstärken. Durch einen Verbindungsgang gelangt man eigentlich in die Christlichen Gemächer. Diese Räume waren aber wegen Restauration zur Zeit geschossen. Mir war es recht. Ich konzentrierte mich daher auf den Blick in die schönen Innenhöfe. Als erstes blickt man auf den Hof des Schmiedeeisernen Gitters. Besser noch haben mir die gefallen. Hier hätte ich gerne etwas verweilt. Ich weiß heute nicht mehr, warum ich es nicht gemacht habe. Ende Gelände. Zum Abschluss gab es noch einen schönen Blick auf die Rückansich des Halbzeit, bzw. Mittagspause! Ich tat es den Schulklassen und den anderen Besuchern gleich und machte es mir auf dem Vorplatz zur Alcazaba bei einem Bier und einem gut belegten Boccadilo bequem. Sein essen durfte man hier nicht unbeaufsichtigt lassen. Im Großen und Ganzen waren die Sanftpfötchen aber wirklich sanft. Eine halbe Stunde später stand ich auf dem ersten Turm der Trotz schlechter Fernsicht war der Blick auf Granada fantastisch! Von Turm zu Turm wurde der Blick über die Stadt, bis hin in die Sierra Nevada, immer besser. Zurück ging es entlang der Gärten an der Festungsmauer. Nur der Vollständigkeit halber bin ich zum Abschluss noch kurz ins Museum im Palast Karl V. Ich muss allerdings zugeben, dass ich weniger an den Kunstwerken als an der Architektur des Gebäudes interessiert war. Inzwischen lechzte ich regelrecht nach einer Tasse Kaffee. Ich war jetzt fast 5 Stunden in der Anlage. In meinem Kopf schwirrten nur so die Eindrücke umher und meine Füße glühten. Von der netten Rezeptionistin im Hotel hatte ich den Tipp bekommen, die Mittags- oder Kaffeepause im ehemaligen Konvent San Francisco zu mir zu nehmen. Dieses alte Kloster, das auch ein Hotel beherbergt, sollte über eine schöne Terrasse verfügen, mit einzigartigen Blick auf die Generalife. Auf dem Weg dorthin kam ich hier vorbei. Museo Ángel Barrios. Rein bin ich aber nicht. Mir war es jetzt nicht nach Museum sondern nach Kaffee und den gab es im ehemaligen Konvent. Hier geht es zu Kaffee und Kuchen

Wie man sieht, waren die Gärtner schon fleißig

Ausblicke

Blick von der anderes Seite

Deckenornament in einem der Nebenräume