Heute habe ich es langsam angehen lassen.
Erst gegen 9:30 Uhr bin ich runter zum Frühstück. Unglaublich was
man hier für 5 € bekommt: Marmelade, Schinken, Käse, frische
Erdbeeren, die sogar nach Erdbeeren schmeckten, leckeren Joghurt,
Müsli, Tomaten, getoastetes Brot und Brötchen.
Danach war ich pappsatt und zu allem bereit.
Was ich nicht wusste, dass der Tag noch einige Überraschungen
bereithalten würde.
Anfangs schlenderte ich etwas ziellos durch die Altstadtgassen. Da die Schatten in den kleinen Gässchen
noch recht lang waren zog es mich außerhalb der Festungsmauern.
Durch die Puerta de Almocábar gelangte ich an den gestern noch so belebten Platz. Heute Morgen lag er
noch friedlich im Schatten. Nur wenige Menschen kreuzten ihn bzw. ließen sich gemütlich nieder.
Noch wusste ich nicht so recht was ich mit dem Tag anfangen wollte. Ich spazierte daher erst einmal durch
die kleinen Gässchen hinauf Richtung Ponte Nuevo.
Auf dem Weg dorthin entdeckte ich ein kleines Café mit einem super schönen Ausblick. Dies wollte ich mir
für später merken.
Diese Treppe nach oben führt in die sog. Neustadt.
Oben angekommen entdeckte ich unterhalb ein Schild. Es war der Wegweiser zu den Banos Arabes sowie
zur Puenta Arabe. Hier wollte ich heute hin.
Schön war es hier!
Der Weg führte mich auf einem schmalen Pfand unterhalb der mächtigen Stadtmauer entlang. Fast fühlte
ich mich in eine andere Zeit versetzt. Alles wirkte zu friedlich. Ich genoss meinen Spaziergang, auf dem mir
erst einmal niemand begegnete.
Nach etwas mehr als 10 Minuten hatte ich mein erstes Ziel erreicht. Ich stand am Eingang des
Wie erhofft war hier nicht viel los.
Ich zahlte den Eintritt und kam dabei mit dem freundlichen Mitarbeiter ins Gespräch der erfreulicher Weise
ganz gut Englisch sprach. So bekam ich vorab schon ein paar Infos.
Der Worte sind genug gewechselt. Fotos meines kleinen Rundganges findet ihr hier:
Beim Hinausgehen schwatzte ich noch etwas mit dem netten Mitarbeiter im Eingangshäuschen. Auf meine
Frage: „Was ich mir unbedingt anschauen müsste?“ erzählte er mir vom Palacio de Mandragón.
Dieser Palast sollte einer der schönsten in Ronda sein und auf keinem Fall sollte ich es versäumen mit den
Garten dort anzuschauen. Dieser wäre nicht nur wegen seiner Aussicht eine Augenweide.
Ich muss gestehen, dass ich von dem Palast zwar gelesen hatte, aber einen Besuch verworfen hatte, da sich
dort das Stadtmuseum befindet und ich keine Lust auf Museen verspürte. Nach diesem überzeugten
Statement nahm ich es doch auf meine virtuelle To-Do-Liste für heute.
Ich verabschiedete mich und begann von hier aus meine Brückentour.
Die gerade einmal 12 m hohe Brücke ist nicht nur die kleinste der drei Brücken, sondern auch die älteste
Brücke Rondas.
Erbaut wurde sie bereits 14. Jahrhundert. Man geht
allerdings davon aus, dass bereits in der römischen
Zeit eine Brücke den Fluss überspannte.
Über diese Treppe gelangte ich auf die Puente Viejo
Der Weg führte jetzt stetig bergauf.
Beim Blick zurück schaute ich auf die kleine Puente San
Miguel, auf der ich vor kurzem noch gestanden hatte
und auf die Banos Arabes.
Die Puente Viejo (Alte Brücke) ist zwar bei bei weitem nicht so spektakulär wie die Puente Nuovo (Neue
Brücke), aber verstecken muss sie sich nicht.
Hoch über der Schlucht El Tajo hat
man von ihr aus einen
spektakulären Blick in die Schlucht.
Die Brücke stammt aus dem 16. Jh.
und wurde auf maurischen
Fundament errichtet. Von ihr aus
gelangt man in den Stadtteil El
Mercadillo.
Auf der Brücke angekommen
entschloss ich mich rechter Hand
der Schlucht aufzusteigen, da ich
die kleine Kirche, die ich schon von
weiten bewundern konnte, gerne
etwas näher betrachten wollte.
Außerdem versprach ich mir von
dieser Seite einen schönen Blick
auf die Puente Nuevo.
Vor der Kirche entdeckte ich die Fuente de los Ocho Canos.
Dieser alte Brunnen, der während der Herrschaft Philip V gebaut wurde, diente nicht etwa religiösen
Waschungen, wie ich vermutet hatte, sondern war ein Trinkbecken für Tiere. Er ist der einzige Brunnen
dieser Art in Ronda. Da der Brunnen weitaus besser zu fotografieren war als die Kirche, nahm ich ihn gleich
ins Visier. Das Foto der Kirche entstand erst beim weggehen.
Praktischer Weise gab es direkt gegenüber der Iglesia de Padre Jesus einen kleinen Lebensmittelladen
(Tienda), bei dem ich mir eine kleine Flasche Wasser besorgen konnte, denn inzwischen war es recht warm
geworden und mein mitgenommenes Wasser war längst schon leer.
Mein weiterer Weg führte mich nun über den
Dieser kleine Garten gibt aus botanischer Sicht im Frühjahr allerdings nichts her, denn es blüht wirklich so
gut wie nichts. Trotzdem hat es sich gelohnt hier entlang zu laufen. Wieso könnt ihr hier sehen.
Der Blick in die Tiefe war schon Atem beraubend!
Außerdem ist es auf dieser Seite sehr beschaulich und ruhig, während auf der anderen Seite die Touristen
sich knäulten.
Nicht zu vergessen, der tolle Blick auf die Puente Nuovo. Diesmal von der andern Seite.
In der sog. Neustadt angekommen, spazierte ich etwas durch die schmucken kleinen Gässchen. Hier war
alles wie geleckt und ich genoss es sehr gemütlich ohne Ziel umher zu streifen.
Ehe ich mich versah stand ich wieder auf dem schönen Platz von gestern Abend. Bei diesem schönen
Wetter verzichtete ich auf eine Besichtigung der hübschen Kirche.
So langsam wurde es Zeit für eine kleine Pause.
Dafür hatte ich mir gestern schon ein Restaurant direkt an der Brücke ausgesucht. Von der Terrasse des
Restaurants hatte man einen tollen Blick in die Schlucht und auf die Brücke.
Beim Lesen der Speisekarte verstand ich nur Bahnhof. Ich fragte kurzerhand den etwa 60-jährigen Kellner,
was er mir denn empfehlen würde. Anschließend bestellte ich einfach nach seiner Empfehlung, was ihn
sichtlich freute. Herauskamen würzige Würstchen mit Pommes.
O.k., die Würstchen hätte ich mir selbst wohl nicht
bestellt, aber sie schmeckten recht gut. Die leicht
matschigen Pommes spülte ich mit einem kühlen
Bierchen herunter.
Was ich bisher noch nicht wusste, Spanier scheinen
matschige Pommes zu lieben. Diese gibt es wirklich
fast immer als Beilage. Da ich mir gar nichts daraus
mache, habe ich sie im Verlauf der Reise meist
abbestellt.
Als ich hier so saß und die Brücke anschaute bemerkte ich plötzlich, dass Menschen nicht nur unter der
Brücke her liefen sondern sogar in die Brücke spazierten.
Neugierig geworden fragte ich einen Touri der gerade heraus ging. Zum Glück handelte es sich um einen
Ami und so verstand ich seine Wegbeschreibung zum Kassenhäuschen.
Mit 2 € war die Besichtigung des Brückeninneren eine günstige Angelegenheit. Allerdings gab es auch nicht
viel zu sehen. Im Inneren gab es lediglich einen recht dunklen Raum mit ein paar Schautafeln.
Fotografiert habe ich dort nicht. Die Fotos wären eh alle verwackelt.
Keine 5 Min. später war ich schon wieder draußen. Da war der Ausblick am Fuße der Brücke schon
interessanter.
Als nächstes ging es dann erst einmal über die Puente Nuevo zurück in die Altstadt.
Von hier aus wollte ich in den Canyon gelangen um so unter der Brücke hindurch zu laufen.
Aber der Reihe nach: Als erstes spazierte ich durch die schmalen Altstadtgässchen.
An einem kleinen Platz hörte ich schon von weiten schöne Gitarrenklänge. Sie stammten von einem
Künstler der hier versuchte seine CD’s zu verkaufen. Bei mir hatte er Glück.
Beschwingt von der flotten Gitarrenmusik beschloss ich erst noch etwas weiter durch die Altstadt zu
schlendern. Der Tag war ja noch jung!
Mein Weg führte mich dann tatsächlich zum
Von außen sah der Palast ja nicht gerade einladend aus, weshalb ich auch erst einmal vorbei ging.
Letztendlich bin ich dann doch hinein. Was soll ich sagen, die Struktur des Gebäudes sowie der Garten hat
mir sehr gut gefallen. Über die Geschichte Rondas habe ich offen gesagt nur sehr wenig gelesen. Aber
schaut selbst:
Ein kurzer Blick in den Garten.
Jetzt war aber erst einmal der andere Teil des Hauses dran.
Der Mitarbeiter in den Arabischen Bädern hatte nicht zuviel versprochen. Das Haus war von seiner
Architektur und dem verarbeiteten Material her sehr interessant. Ich muss gestehen, dass ich mich für die
Stadtgeschichte nicht sehr interessiert habe.
In ein paar Räumen wird dargestellt, wie die Menschen früher gelebt haben und wie sie beerdigt wurden.
Insgesamt schon sehr interessant.
Zeit für ein paar Infos:
Den schönen Garten hatte ich mir bis zum Schluss aufgehoben.
Ich hätte hier ewig verweilen können.
Diese Weitsicht und Ruhe hatte etwas meditatives.
Es fiel mir richtig schwer mich loszureißen.
Aber die Schlucht war sicher auch sehr schön und so zog ich schweren Herzens weiter.
Von nun an geht es bergab bzw. eine Seite weiter….
Banos Arabes:
Die im heutigen Stadtteil San Miguel gelegenen Bäder wurden zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert
errichtet. Wie in römischen Bädern gibt es auch hier drei Räume unterschiedlichen Klimas: den kalten,
den warmen und den heißen Raum. Schwimmbecken entdeckt man hier allerdings keine, denn die
Räume wurden mit Dampf erwährmt. Das Wasser hierfür wurde aus dem Fluss Culebras über ein
ausgeklügeltes hydraulisches System, das von einem traditionellen arabischen Wasserrad ausging,
gespeist. In Gang gesetzt wurde das Rad durch die Kraft eines Esels. Der am besten erhaltenste Raum
mit seinen schönen Hufeisenbögen aus Backstein und Stein ist der zentrale Raum. Sehr beeindruckend
ist das Tonnengewölbe mit seinen sternförmigen Lichtöffnungen.
Öffnungszeiten:
Mo. - Fr. 10:00 - 19:00 Uhr (Winter: 18:00 Uhr)
Sa., So. und Feiertage 10:00 - 15:00 Uhr
Preise:
Allgemein: 3,50€.
Ermäßigt: 2,75 € (Gruppen, Studenten bis 26 Jahre und Rentner).
Freier Eintritt Einwohner, Kinder bis 14 Jahre, Begleiter von Schülergruppen, Behinderte und Dienstags
ab 15.00 Uhr (letzter Einlass um 17.30 Uhr).