Der Morgen begann mit einem Kolibri, einem Leuchtturm in der Sonne und einem Vogelschwarm im Nebel.Aber lasst mich der Reihe nach erzählen:Heute Morgen strahlte die Sonne so schön, dass ich beschloss, nach dem Frühstück nochmal zum Leuchtturm zu fahren. Gesagt, getan. Gleich am Anfang des Weges blieb ich bei einem Kolibri hängen, der nervös um die bunten Blümchen flog. Der Weg zum Leuchtturm lohnte sich richtig. Erst im Morgenlicht zeigte sich der kleine Leuchtturm in seiner vollen Pracht. Am Parkplatz verquatschte ich mich dann noch eine ganze Weile mit einem älteren Ehepaar. Das war richtig nett. Auf dem Rückweg vom Leuchtturm ging ich dann noch im Besuchszentrum zum Redwood NP vorbei und besorgte mir Infomaterial.Auf der Suche nach den Seelöwen fuhr ich zum Fischereihafen von Crescent City. Kaum war ich dort, zog Nebel auf. Die Lichtstimmung war schon klasse. Im Nebel kommt mir alles immer viel leiser vor. Vielleicht täusche ich mich da ja. Ich war auf jeden Fall sofort fasziniert von dieser Lichtstimmung. Ach ja, auf der Suche nach Seelöwen traf ich für diese Gegend sehr seltene Raubtiere. Und während es sich auf der einen Seite die Seelöwen auf einem Floß gemütlich gemacht hatten, hatten die Vögel die Strandseite des Hafens für sich erobert. Es war schon ein tolles Schauspiel, das sich hier im Nebel bot. Ich kam mit einer Fotografin ins Gespräch. Wie sich herausstellte, kam sie aus Australien. Mit ihrem Mann war sie schon ein paar Monate mit einem Trailer unterwegs. Dieser stand nun auf dem Trailerparkplatz, während sie mit dem Auto bequem an den Hafen gefahren waren. Wie sich im Verlauf des Gespräches herausstellte, waren wir uns schon gestern am Cape Sebastian SPbegegnet. Sie gab mir dann noch als Tipp mit auf den Weg, unbedingt im nahegelegenen Chart Room Restaurant ein Krabbenbrötchen zu essen. Wegen diesem kam ich erst spät in Crescent City los, denn das Restaurant öffnete erst um 11:00 Uhr. Das Krabbenbrötchen war wirklich super lecker. Dazu gab es noch einen recht großen Salat. Insgesamt war dies aber kein günstiges spätes Frühstück. IEs kostete mich 15 $, hat sich aber gelohnt.Das war echt ein interessanter Vormittag, wenn er auch ganz anders geplant war. Ich hatte interessante Gespräche mit einem sehr alten Ehepaar aus dem Ort, einer Lady aus einem Vorort und einem Paar aus der Nähe von Brisbane, Australien, die mir gestern schon mehrfach begegnet waren. Der Nebel begleitete mich noch eine ganze weile auf meiner Tour in die Redwoods.Erst gegen 12:00 Uhr enterte ich den Redwood NP.Hier lief ich zwei Trails. Der erste Trail war recht easy. Genau das Richtige zum Anfüttern. Der Ah Pah Interpretive Trail war gerade einmal einen halben Kilometer lang. Für den Anfang fand ich ihn ganz nett. Der Prairie Creek-Trail dagegen ging ganz schön den Wald hoch. Beide Wege fand ich sehr beeindruckend. Das war schon etwas anderes, als an der Avenue de Giants herumzulaufen. Hier war man in einem richtigen Wald. Gerade auf dem Prairie Creek-Trail kann man erleben wie es ist, durch einen Redwood-Wald zu wandern. Die Ausmaße dieser Bäume sind schon unglaublich. Gleich zu Anfang überquert man den kristallklaren Prairie Creek. Dort soll man im Winter und Frühjahr Lachse laichen sehen. Dafür war ich schon etwas zu spät. Ist man über die Brücke, führt der Weg beständig auf einem schönen Waldweg bergauf. Je höher man kommt umso atemberaubender werden die Blicke in den Wald hinunter. Aber seht selbst:Wer noch nicht genut hat von den Redwoods, kann sich ja noch das nachfolgende Filmchen anschauen. Aber seht es mir bitte nach, ich übe noch :-)Als ich anschließend im Visitor Center nach dem Weg zum Fern Canyon fragte, wollte mich der Ranger doch glatt von hier aus zum Fern Canyon schicken. Erst als ich zum Trailhead lief und noch ein Stück über den Board Walk gelaufen bin, kam es mir. Nee, so weit wollte ich nun auch nicht laufen. Bis zum Erreichen des Fern Canyons wären es von hier aus ca. 4 Meilen gewesen und ich hätte dies ja alles wieder zurück laufen müssen. Ich ging dann recht schnell zurück zum Auto. Dort konnte ich auf der Karte genau sehen, wohin ich fahren musste, um zum Parkplatz des Fern Canyons zu gelangen. Gegen 15:00 Uhr war ich auf dem Weg zum Fern Canyon. Die Fahrt hierher führt über eine 8 Meilen lange, unbefestigte, schmale Straße mitten durch den Wald und später an einem Strand vorbei. Wieso sagt einem das niemand? Kurz vor dem Strand gibt es dann tatsächlich eine Bezahlstation. Da ich aber den Anual-Pass hatte, brauchte ich nichts zu zahlen. Auf der Strecke sah ich die Folgen eines heftigen Unfalls. Polizei und Abschleppwaren waren zum Glück schon da und der Family war wohl nix passiert. Das Auto war allerdings hin. Die haben mir richtig leidgetan, wie sie so betölpelt am Straßenrand standen.Ich kam dann so gegen 16:00 Uhr am Fern-Canyonan. Eigentlich wollte ich ja schon um 13:00 Uhr hier sein, aber so war es auch o.k. Wie schon vielen vor mir, gefiel mir der Trail in diesem schon ungewöhnlichen Canyon sehr gut. Die Kraxelei war auch schon ein netter Test für weitere Wanderungen, die ich ja noch machen wollte. Insgesamt gesehen wäre ich wegen der besseren Lichtverhältnisse schon gerne eins, zwei Stündchen eher hier gewesen, aber so war es auch o.k. Bevor ich mich auf den Rückweg machte, bin ich noch am Strand vorbei und schaute dort ein ½ Stündchen in die Wellen. Schön war's und Farbe hab ich auch bekommen.Als letzte Station fuhr ich noch an einem kleinen Trinidad Head Memorial Lighthouse vorbei. Echt süß der Kleine. Von hier aus fuhr ich direkt zu meinem Motel in Eureka. Dort checkte ich ein, duschte und brach dann gleich wieder auf zur Lost Coast Brewery. Hier gönnte ich mir heute einen Burger mit Pulled Porck und ein leckeres Bier.
Kaum zu glauben, aber sie wurde sogar benutzt. Ich hab‘s gesehen!
Interessant, was hier so alles auf dem Sand wuchs.
Das Letzte: Wie schon während der ganzen Reise ließ ich mich auch heute treiben. Schön ist es, wenn man nicht so weite Strecken fahren muss.Meilen: 120Wetter: Morgens sonnig/neblig bei 15 °C., mittags sonnig, so um die 20 °C. Ohne Wind kam es mir viel wärmer vor.Motel: Super 8 Motel, Eureka, CA ++½ (Abzug wegen der unschönen Nachbarschaft)Das Motel ist schon etwas in die Jahre gekommen. Das Zimmer war aber sauber, das Bett bequem und eine Kaffeemaschine gab es auch. Eine Klimaanlage wäre nicht schlecht gewesen. Im Sommer wollte ich hier nicht wohnen. Jetzt war es aber o.k. Das Frühstück war in einem ehemaligen Zimmer im Erdgeschoss untergebracht. Daher gab es etwas mehr Sitzplätze als normalerweise bei Super 8 Abendessen: Heute standen meine gesammelten Reste auf der Speisekarte. Es gab noch ein 1/2 Krabbensandwich, je ein Stückchen Käse und Salami sowie einen sehr leckeren Kohlsalat.Fotos: Crescent City im Nebel, Fern Canyon Trail, Redwood NP, Trinidad Head Memorial Lighthouse