Heute war mein letzter richtiger Urlaubstag. In aller Ruhe brühte ich mir einen Kaffee und prüfte die Wetterlage im www. Nachdem der Kaffee getrunken, ich ausgehfein und das Gepäck geschnürt war, machte ich mich so langsam auf den Weg. Meinen ersten Stopp hatte ich in der kleinen Bäckerei in Gehring, die ich gestern schon gesehen hatte. Hier kaufte ich mir einen Apple-Fritter. Kaffee gab es leider keinen, dafür musste ich noch bei Starbucks vorbei. So gewappnet machte ich mich erneut auf den Weg nach Scotts Bluff ins National Monument. Der Tunnel sollte ab 8:00 Uhr geöffnet sein. Das war er auch! Von der Summit Parking Area aus kann man zwei Trails laufen. Wegen dem Sonnenstand entschied ich mich für den South Overlook Trail. Der kurze Trail war genau richtig, um sich am Morgen etwas die Füße zu vertreten. Die Aussicht war schon unglaublich. Erst von hier aus sieht man die breiten Furchen, die die Planwagen in das Erdreich gegraben haben. Schaut selbst: Sehr beeindruckend fand ich die Infotafeln entlang des kurzen Trails. Sie waren eine kleine Entschädigung für das geschlossene Visitor Center. Eigentlich wollte ich hier oben auch gemütlich Frühstücken, aber dafür war es zu windig. Ein letzter Blick vom Container des Visitor Centers aus: Sentinel-, Crown Rock und Dome-Rock (von rechts nach links gesehen). Ich hatte mich heute beim Blick ins www. schon entschieden, nicht über den Interstate und somit auch über Cheyenne nach Boulder zu fahren, sondern lieber die etwas längere Strecke über den Highway 71. Als hinter einer Kreuzung diese nette Hügelkette auftauchte und ich beim Abbiegen auch noch eine Haltebucht fand, beschloss ich, hier zu frühstücken. Als ich weiter fuhr, hatte ich ganz aus dem Auge verloren, dass ich ja hätte zurück fahren müssen. Stattdessen fuhr ich geradeaus weiter. Navilinchen war damit einverstanden. Ihr glaubt gar nicht, wie blöd ich aus der Wäsche geschaut habe, als ich dieses Schild plötzlich erblickte. Wyoming? Wie konnte das passieren? Nach meinem Plan wäre ich vom Highway 71 von Nebraska direkt nach Colorado gefahren. Wyoming hatte ich nicht auf dem Plan. Ein Blick in die Karte verriet mir, wo der Hase im Pfeffer lag, bzw. wo ich falsch weitergefahren war. So falsch war es ja nicht, sonst hätte Navilinchen schon gemeckert. Im Prinzip befand ich mich jetzt sogar auf dem kürzeren Weg nach Boulder. Mir war es recht. Zumal ich kurz darauf an einer Ghost Town vorbei rauschte. Während ich auf La Grange zufuhr, beschloss ich doch zu drehen, um genauer zu schauen, wo ich da gerade vorbeigefahren war. Als ich heranfuhr musste ich leider entdecken, dass das Gelände eingezäunt war. Schade! Aber da ich nun schon da war, wollte ich wenigstens ein paar Fotos machen. Ich schätze mal, dass es sich hierbei um eine aufgegebene Ranch handelte. Lediglich an das zur Ranch gehörende Wohnhaus kam man näher heran. Kurz hinter La Grange bog ich auf den HW 85 ab, später fuhr ich auf den Interstate 25. Die Fahrt blubberte die ganze Zeit so vor sich hin. Irgendwann kam ich sogar wegen einer Baustelle kurz in einen Stau. Als dieser sich auflöste, entdeckte ich ein Kurzentschlossen bog ich ab. Im Visitor Center waren einige Volunteers am Werkeln. Eine gute Möglichkeit noch ein paar Infos einzuholen, dachte ich so bei mir. Doch damit hatte ich die Rechnung ohne diese rührigen Rentner gemacht. Sie kannten sich - wenn überhaupt - nur in ihrer näheren Umgebung aus. Meine Fragen bezogen sich alle auf die Gegend rund um Boulder. Ich glaube Boulder war für sie Lichtjahre entfernt. Sie kannten weder den Settlers Park noch den Eldorado Canyon. Und meine Fragen konnten sie allesamt nicht beantworten. Auch fanden sie kein passendes Infomaterial. Dafür wurde ich fündig. Ich fand Postkarten und wenigsten ein paar Infos über Boulder. Meine Frage nach einer Briefmarke für eine Postkarte nach Europa brachte die freundlichen Rentner dann noch einmal ins Schwitzen. Da waren sie wirklich überfragt. Obwohl mir klar war, dass die 50 Cent-Briefmarke nicht ausreichend war, nahm ich sie dankend an. Ich wollte die nette Truppe nicht in Verlegenheit bringen. Um kurz vor 12:00 Uhr war ich dann auf der letzten Etappe meiner heutigen Tour. Bei diesem Anblick ging mein Herz auf! Am liebsten wäre ich immer weiter geradeaus gefahren, bis inmitten dieser herrlichen Gebirgskette. Aber die Rocky Mountains waren ja leider nicht mein Ziel. Als ich gegen 13:00 Uhr in Boulder ankam, waren es schlappe 30 °C,. Eigentlich wollte ich ja nur mein Gepäck aufs Zimmer stellen und gleich in den Settlers Park weiterfahren, um dort etwas zu wandern, aber 30 °C waren definitiv kein Wetter zum Wandern. Außerdem erfuhr ich von dem netten Typen an der Rezeption, dass der Außenpool noch geöffnet war. Super! Somit stand die Planung für die Mittagszeit. Nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte, schnappte ich mir meine Badesachen, sowie Obst und Reste aus dem Cooler, denn immerhin hatte ich heute bis auf das kleine süße Apfelgebäck noch nichts gegessen, und machte es mir am Pool bequem. Wie schon vermutet, hatte ich die schöne Anlage ganz für mich alleine. Als ich nach ca. 2 Stunden Pooltime schon am Gehen war, kam noch eine junge Frau dazu. Sie verkrümelte sich allerdings sofort in der Whirlpool. Zurück im Zimmer hüpfte ich kurz unter die Dusche und zog mir bequeme Sachen an. An der Rezeption erkundigte ich mich nach einem Eissalon und dem Weg zum Settlers Park. Ich wollte wenigstens schon einmal den Weg für Morgen abschätzen. Nachdem ich mich mit einem leckeren Eis abgekühlt hatte, machte ich mich auf den Weg. Ein Blick auf die Karte zeigte mir, dass der Settlers Park auf dem Weg nach Netherland lag. In diesem kleinen Ort war ich vor Jahren schon einmal und er hatte mir gut gefallen. Da er nicht weit entfernt war, beschloss ich erst einmal dorthin zu fahren. Den Abzweig in den Settlers Park merkte ich mir für den Rückweg. Am Anfang des Boulder Canyon Dr. stand ich erst einmal kurz im Stau, denn vor mir war eine kleine Baustelle. Nachdem diese hinter mir lag, floss der Verkehr. Die Fahrt durch diesen Canyon gefiel mir sehr gut. Um kurz vor 16:00 Uhr hatte ich den ersten Stopp am Boulder Fall. Von der Straße aus sieht man nur das Wasser vom North Boulder Creek fließen. Um an den Wasserfall zu gelangen, muss man einem kurzen Trail, der über ein paar Steintreppen nach unten führt, folgen. Nach wenigen Schritten sieht man den kleinen Wasserfall. Ein netter kleiner Stopp. Hinterm Wasserfall wurde es „gelb“ im Canyon. An einer besonders hübschen Stelle konnte man sogar parken. Hier kam ich mit einem Paar aus der Umgebung ins Gespräch, die hier ihren Feierabend genossen. Es stellte sich heraus, dass die Frau Rangerin in Netherland. war. Wenn ich gefragt hätte, wäre ich bestimmt noch an ein paar Infos gekommen, aber da heute mein letzter Tag war, hatte ich keine großen Fragen mehr. Da ich nicht weiter stören wollte, setzte ich recht zügig meine Fahrt fort. Gegen 16:45 Uhr erreichte ich Ganz nett hier. Aber irgendwie hatte ich den Ort pittoresker in Erinnerung. Aber da kann ich mich auch täuschen. Ich glaube fast, bei meinem ersten Besuch gab es weder diese überdachte Brücke noch den Eisenbahnwagen. Auf dem Rückweg stoppte ich noch kurz am Barker Meadow Reservoir. Inzwischen lag der Canyon im Schatten. Zum Fotografieren zwar blöd, aber so kam ich wenigstens recht zügig voran. Ich schaute dann auch tatsächlich noch nach dem Parkplatz zum Settler Park und lief auch noch kurz auf den Trail. Aber dieser lag auch schon im Schatten und ich fuhr daher gleich weiter ins Hotel. Als ich dort ankam, war dann irgendwie die Luft raus. Ich kann gar nicht sagen warum, aber ich war ko. Ich entschied daher nicht mehr in die Innenstadt zu fahren, sondern fragte an der Rezeption nach einem Restaurant in Laufnähe. Da gab es so einiges. Da ich keine Lust auf Pizza + Pasta hatte, fiel meine Wahl auf Moe's Original BBQ.. Dies hatte mir auch der Rezeptionist ans Herz gelegt. Eine wirklich gute Entscheidung. Ich bestellte mir eine Half Ripp mit Pommes und Marinated Slaw. Alles war sehr lecker!!! Zurück im Zimmer packte ich noch den Koffer fertig. Zum Schluss hatte er genau 20 kg und war prall voll. Selbst wenn ich gewollt hätte, da passte nicht mehr rein. Anschließend trank ich noch mein letztes Bier und sichtete die Fotos des Tages.

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