Wie schon in den letzten Tagen, begrüßte mich auch der heutige Tag mit strahlendem Sonnenschein! Perfekt! Im Frühstücksraum begegnete ich noch kurz Ina und Rudi, die aber schon im Aufbruch waren. Lange trödelte ich nicht beim Frühstück, denn heute stand meine Wanderung zum Harneys Peak, bzw. Black Elk Peak, wie er heute genannt wird, auf dem Programm. Doch bevor ich Fahrt aufnahm, hielt ich an der schönen alten Dampflok, die das Eisenbahnmuseum von Hill City ausgestellt hatte. Um kurz nach 8:00 Uhr erreichte ich den Needles Highway und kam sofort ins Trödeln. Noch war nichts los auf der Straße und ich genoss die Ruhe und natürlich die schöne Landschaft. Außerdem hatte ich die Hoffnung, doch noch weiße Ziegen zu sehen, nicht aufgegeben. Keine Ahnung, woran es lag. Die Ziegen ließen sich leider nicht blicken. Schade! Dafür entschädigte die schöne Landschaft und so manch ein Fundstück. Dieser nette Smilie-Stein lag in einer Felsnische. Nach dieser Session war ich reif für die Wanderung, dachte ich. Aber, da hatte ich die Rechnung ohne den Silvan Lake gemacht. Der See sah viel zu schön aus. Eine so klare Spiegelung hatte ich lange nicht mehr gesehen. So, jetzt konnte ich mich voll und ganz auf die anstehende Wanderung konzentrieren. Nur, wo ging es eigentlich los? Ich orientierte mich an der Tafel auf dem unteren Parkplatz. Richtig! Hier gab es eine Karte mit den ausgewiesenen Trails. Ich entschied mich für den Trail Nr. 9. Nachdem dies geklärt war, musste ich mich nur umschauen, wohin all die anderen Wanderer verschwunden waren, um den Einstieg zu finden. Der recht sanft ansteigende Weg gefiel mir auf Anhieb. Was mir nicht gefiel, war, dass so viele schnatternde Menschen mit mir unterwegs waren. So manch einer konnte wirklich keine Sekunde die Klappe halten. Ich hielt daher immer mal wieder an, um diese Grüppchen vorbeizulassen. So wie es ruhig wurde, genoss ich den Trail in vollen Zügen. Bis die nächsten hinter mir waren. Als es dann mal wieder arg wurde, kam mir diese schöne Bank mit Blick auf mein Ziel gerade recht. Ich legte hier eine kleine Pause ein und ließ die Schnattermäulchen vor. Die nächsten Meilen blieb es ruhig. Als der Weg dann steiler wurde, waren die Massen schon durch und ich hatte den Weg für mich alleine. So langsam wurde es warm und mir durch den Aufstieg wärmer. Puh... immerhin besser als frieren. Ich dachte schon etwas mit Grauen an meinen morgigen Muskelkater, denn einige der Boulder, über die ich drüber musste, waren für meine kurzen Beinchen schon recht anstrengend. Für große Menschen hingegen waren es gerade einmal Treppenstufen. Schon bevor man den Tower erreicht, hat man plötzlich einen ganz tollen Ausblick. Fast geschafft! Von nun an ging es stetig bergauf. Treppensteigen war angesagt. Erst über Naturstein, dann über eine Metalltreppe und zum Ende hin wieder über Steintreppen bis zum Aussichtsturm. Geschafft!!! Am Tower etwas Nepal-Feeling. Den Weg in den Aussichtsturm kann man sich wegen der schmutzigen Scheiben getrost sparen. Da sieht man draußen mehr, sofern die Brillengläser gereinigt sind. *zwinker Allerdings muss man den Tower schon betreten, um auf die Felsen unterhalb des Turmes zu gelangen. Im Turm führt eine Treppe nach unten. Über diese gelangt man auf das felsige Plateau. Nachdem ich die Aussicht ausgiebig genossen hatte, suchte ich mir ein Plätzchen für ein Picknick und verputzte erst einmal einen Körner-Riegel und frisches Obst und Gemüse. Während ich an meiner Paprika knabberte, kam ich mit einem Paar aus Georgia ins Gespräch. Sie waren etwas neidisch auf mein Picknick. Leider hatten sie mich zu spät angesprochen. Ich hätte ihnen gerne etwas davon (ich hatte einen kleinen Apfel, Paprika und Cocktail-Tomaten dabei) abgegeben. Sie wohnten - wie ich - in Hill City und waren über die hohen Obst- und Gemüsepreise dort sehr entsetzt. Das konnte ich, nach meinem gestrigen Besuch in dem kleinen Supermarkt, sehr gut nachvollziehen. Als sie sich verabschiedeten, fragten sie mich, welchen Weg ich nach unten gehen würde. Ich hatte mir darüber bisher gar keine Gedanken gemacht. Sie meinten, sie würden nicht den Weg Nr. 9 sondern den Weg Nr. 4 nehmen. Ich verschob diese Entscheidung auf später. Noch blieb ich etwas, um die schöne Aussicht zu genießen. Auf dem Rückweg entschied ich mich an der Kreuzung dann spontan, den Weg Nr. 4 zu gehen. Das war eine gute Entscheidung, denn der Weg unterschied sich schon etwas vom Hinweg. Kurz vor dem Little Devils Tower kam ich an eine schlecht beschilderte Kreuzung. Dort lief ich ein kurzes Stückchen falsch. Dafür gab es aber einen letzten Blick auf den schönen Aussichtsturm am Black Elk Peak. Da ich so langsam aus den Schuhen heraus wollte, lief ich nicht mehr weiter zum Devils Tower, sondern drehte um, als ich meinen Fehler bemerkt hatte. Blöderweise vergaß ich dabei, diesen kleinen Teufelsturm wenigstens aus der Ferne zu fotografieren. Aber so ist das halt manchmal. Es kann aber auch sein, dass der Devils Tower noch nicht zu sehen war. Ich weiß es offengesagt nicht. Das letzte Drittel des Weges gefiel mir ganz besonders. Hier sah man wieder diese schönen Spire des Needle Highways, auf dessen Rückseite ich mich jetzt befand. Mit dem Unterschied, dass man auf dem Weg einfach stehen bleiben konnte, um die Landschaft so richtig zu genießen, was auf der Straße ja oft leider nicht möglich war. Das letzte Stück des 4er Weges führte über den Parkplatz für den Little Devils Tower Trail. Netterweise endete dieser Trail fast direkt an meinem Auto. Ich muss schon sehr euphorisch gewesen sein, da ich nach der herrlichen Wanderung noch beschloss, zu den Klonköpfen ähm zu fahren. Von Ina und Rudi wusste ich ja schon, dass das Gelände eine einzige Baustelle war. Trotzdem dachte ich trotzig. irgendwie gehört es schon dazu, wenn man schon mal hier in der Gegend ist. Die Präsidentenköpfe lagen natürlich im Schatten. Die Baustelle war wirklich blöd und ich war zu k.o., um noch den Trail zu laufen. Noch blöder fand ich, dass sogar das Visitor Center geschlossen hatte, denn die Ausstellung über die Entstehung dieser Köpfe hätte ich mir schon gerne angesehen. Ich wollte mich daher wenigstens mit einem Eis trösten. Aber die Portionen waren so riesig, dass ich darauf verzichtete und mir lieber ein Vanille-Root-Beer-Float bestellte. So ein Eis-Float hatte ich noch nie gegessen. Na ja, klein war diese Portion dann auch nicht. Da hätte ich auch beim Eis bleiben können, aber was wäre mir da entgangen. *lach Ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern, dass Root-Beer nach Gummibärchen schmeckt. *bäh!!! Jetzt hatte ich den Salat Float: Gummibärchen mit Vanilleeis. Ok, das ist nicht so mein Ding, aber abgekühlt hat es trotzdem. Auf dem Rückweg nach Hill City hatte ich plötzlich diesen interessanten Blick auf Georgie. Nice! So hatte ich ihn ja noch nie gesehen. Da ich immer noch recht früh dran war, drehte ich eine kleine Runde durch Hill City, auf der Suche nach einem anderen Restaurant. Viel gab es in diesem Nest ja wirklich nicht zu entdecken. Ich fand zwar ein Steak House, aber die hatten Preise, wie im alten Rom. Ina, Rudi und ich landeten dann doch wieder im Alpine Inn. Heute konnten wir unsere Wartezeit auf der netten Veranda absitzen. Die Zeit reichte gerade, um uns gegenseitig die Erlebnisse der letzten beiden Tage zu erzählen. Hier erfuhr ich auch, dass man natürlich morgens nach Mt. Rushmoore fahren muss. Dazu war es jetzt zu spät. Für morgen war nämlich schlechtes Wetter angesagt und ich zog weiter. Ach ja, zum Essen standen wieder die gleichen Gerichte auf der Tafel. Aber da das Steak sehr lecker war, gönnten wir es uns erneut. Dies war leider unser letztes Treffen auf dieser Reise. SCHADE! Der Abschied fiel sehr herzlich aus.