Heute Morgen war der Regen zwar verschwunden, aber noch immer wirkte alles trist und grau. Wir trödelten daher
etwas herum, denn lt. Wetterbericht sollte sich diese dicke graue Wolkendecke bis Mittag verziehen. Zum Glück
mussten wir heute nicht weit fahren und konnten es uns daher leisten, etwas langsam zu machen. Obwohl das
Frühstück im Motel nicht der Bringer war, zogen wir es in die Länge.
Um kurz nach ½ 10 Uhr waren wir dann endlich auf der Piste. So langsam lugte die Sonne immer mal wieder durch
die dicken Wolken.
Kaum waren wir eine ½ Meile gefahren, entdeckten wir am rechten Fahrbahnrand eine wunderschöne Blumenwiese.
Keine Frage, hier bogen wir erst einmal ab.
Noch lag der Morgentau auf den Blüten und wir holten uns nasse Füße als wir über
die Wiese liefen. Aber nach dem gestrigen Tag war uns das total egal und wir
schwelgten im Blumenrausch.
Da die Sonne noch etwas zögerlich war, ließen wir uns vom Schild einer Wildblumen-Farm
locken.
Eigentlich hofften wir nur, hier einen gescheiten Kaffee zu bekommen.
Der Parkplatz war schon gut gefüllt. Anscheinend waren wir hier an einem recht beliebten Ausflugsziel
gelandet, wenn man den Reisebussen glauben konnte. Kaffee gab es hier leider nur aus der großen Thermokanne,
worauf wir gerne verzichteten, dafür gab es aber unglaubliche Blumenwiesen.
Was für ein Augenschmaus! Blue- und Redbonned so weit das Auge reichte. Wir konnten uns kaum satt sehen.
Ein paar Felder weiter schauten wir auf ein großes Klatschmohnfeld.
Schade, dass es so windig war, das machte das Fotografieren recht schwierig.
Wenigstens ließ sich die Sonne immer mal wieder blicken. Das ließ uns hoffen für den heutigen Tag.
Die Zeit verging mal wieder wie im Fluge.
Im Shop des Gartencenters ließen wir noch ein paar Dollar und als wir auf die Uhr blickten war es schon nach 11:00
Uhr. So langsam mussten wir uns mal wieder sputen.
Doch wer uns kennt, weiß, dass das nicht immer so
einfach ist.
Da wir beide unter Koffein-Entzug litten, beschlossen
wir, noch einmal zurück nach Fredericksburg zu fahren,
denn dort war die Chance auf einen gescheiten Cappu
am höchsten. Da es viel zu langweilig war, direkt auf
dem Highway zurückzufahren, fuhren wir in eine der
kleinen Nebenstraßen und ließen uns von Navilienchen
zum HW 16 lotsen.
Es dauerte nicht lange und wir kamen an einer weiteren
tollen Blumenwiese vorbei. Diesmal blickten wir auf
gelbe Blümchen. Abwechslungsreich! Wie nett!!!
Der weitere Verlauf der Straße war recht interessant,
denn wir überquerten als nächstes den Pedernales River an einer zwar sehr einfachen Brücke, die aber als
Besonderheit den Blick auf zwei eingelassenen Becken im Flussbett unterhalb der Brücke freigab. Für was diese
Becken wohl gut waren?
Das angrenzende Farmland war recht hübsch anzusehen, genau wie der blaue Himmel.
Am Highway 16 angekommen, entdeckten wir wieder viele Wildblumen am Wegesrand.
Wir dachten immer, Texas wäre flach und braun und voller Viehweiden. Mit dieser hügeligen, lieblichen Landschaft
hatten wir nicht gerechnet. Hier wären wir gerne mindestens eine
Woche geblieben.
Um kurz nach ½ 12 Uhr erreichten wir endlich wieder
Wegen einer Cobra-Ralley mussten wir ganz schön weit hinten parken.
Im der Java Ranch Espresso-Bar bekamen wir einen 1A Cappuchino.
Auf dem Weg zurück zum Auto fotografierten wir noch etwas das
Städtchen und seine recht interessante Cowboy-Architektur bei Sonnenschein.
Bei diesem schönen Wetter lohnte sich auch ein Foto von der Gillespie County Pioneer Memorial Library und der
Vereinskirche. Da wir schon spät dran waren, verkniffen wir uns die Besichtigung der beiden Gebäude.
Erst weit nach 13:00 Uhr erreichten wir endlich unser ersten geplantes Tagesziel, den
Hier gingen wir nur schnell ins Visitor Center und haben uns eine Karte mitgenommen, da die Ranger zu sehr
unter Beschlag waren.
Wir sind dann erst einmal zur Sauer-Beckmann Living Historie Farm gefahren. Dort suchten wir uns einen Platz für
ein Picknick, denn inzwischen waren wir beide recht hungrig und die Aussicht auf die leckere Faita von gestern
Abend war schon recht verlockend.
Wie gehofft fanden wir nicht weit von der Farm entfernt ein hübsches Plätzchen im Schatten. Auch heute war die
Fajita noch sehr lecker. Ich glaube, das war mit Abstand das leckerste Picknick dieser Reise.
Danach mussten wir uns erst einmal die Beine vertreten und schlenderten daher zu der faul im Schatten liegenden
Bisonherde vorbei.
Um kurz vor 14:00 Uhr standen wir dann vor dem Tor zur
Hier kreuchte und fleuchte so einiges durch die Gegend.
Schweine, Kühe, Schafe und Federvieh und alle schauten,
dass sie in den Schatten kamen. Wir auch.
Weil das Wetter gerade so schön war, ließen wir die Gebäude erst einmal links und rechts liegen und begaben uns
auf den kleinen Wanderpfad, der rund um die Farm führte.
Wie die Tiere schauten auch wir das wir von Schatten zu Schatten liefen, denn inzwischen war es schon wieder
über 30 °C. Was für ein Unterschied zu gestern.
In dem kleinen Wäldchen gab es einiges zu entdecken.
So jagte ich zum Beispiel einem Angry Bird (Roter Kardinal) hinterher und wurde von einem Longhorn
angeschnaubt, da ich seiner Meinung nach wohl zu nahe kam. Ich war froh, dass ein Zaun zwischen uns war. Gabi
lachte sich kaputt. Bevor ich es vergesse, interessante Schlingpflanzen gab es auch noch.
Jetzt wurde es aber Zeit für die Gebäude.
Die Sauer-Beckmanns hatten sich ein idyllisches Fleckchen ausgesucht, das musste man ihnen lassen.
Hier ein paar Fotos unseres Rundgangs:
Diese Farm ist wirklich ein Schmuckstück.
Wer mag, kann sich von den Ranger das Leben von vor ca. 100 Jahren sehr anschaulich erzählen lassen. Da die
Ranger sehr umlagert waren, haben wir darauf verzichtet und sind alleine durch und um die Häuser gezogen. Das
meiste, das wir sahen, war ja auch selbsterklärend für unsere Generation. Die einzige Frage, die offen blieb war, ob
das eingemachte Gemüse verkauft wird.
So gegen 15:00 Uhr machten wir uns auf zur Farm vom 36. Präsidenten Lyndon B. Johnson.
Wenn wir auch nur geahnt hätten, was uns jetzt erwartete, wären wir wohl direkt nach San Antonio gefahren. Erst
auf der Fahrt zur Ranch war uns aufgefallen, dass diese offensichtlich NICHT zum State Park gehörte, denn die
Infos auf unserem Prospekt, den wir aus dem Visitor Center hatten, waren sehr mager. Natürlich gingen wir davon
aus, dass wir bei der Einfahrt in den National Park Informationen bekommen würden.
Bevor wir in den National Park fuhren,
hielten wir kurz an der hübschen
Diese kleine Kirche aus dem Anfang des
20. Jh. ist ein schönes Beispiel gotischer
Architektur. Da die Kirche geschlossen war,
musste uns ein Blick von außen reichen.
Wie ich nachlesen konnte, wurden hier
noch bis in die 1950er Jahre Gottesdienste
in deutscher Sprache abgehalten.
Jetzt war es nicht mehr weit bis zur Ranch des Präsidenten.
Eine knappe Meile hinter der Kirche führte eine kleine Brücke über den Pedernales River und schon waren wir auf
dem Gelände des
Ab jetzt wurde es irgendwie etwas blöd.
Ich weiß gar nicht mehr, ob es daran lag,
dass zum Einen das Schulgebäude ganz
offensichtlich geschlossen war und vor
dem Birthplace ein Reisebus stand und
wir deshalb nicht anhielten oder ob wir
einfach recht spät dran waren und es uns
sowieso schon viel zu warm war.
Wir beschlossen auf jeden Fall, gleich bis
zur Ranch durchzufahren, denn diese war
ja nur einen Katzensprung entfernt.
Doch da hatten wir die Rechnung ohne
den National Park Service gemacht, denn
dieser führte uns über sämtliche im
Umland befindlichen Tierweiden vorbei,
so dass wir ca. 20 Min. bis zum Parkplatz der Ranch benötigten. Da es außer Weiden und weiße Zäune nichts
weiter zu sehen gab, kamen wir uns einigermaßen verarscht vor. Versteh da mal wieder einer die Amis. Keine
Ahnung, wieso die direkte Zufahrt geschlossen war.
Am sog. Texas White House angekommen, hatten wir daher erst einmal die Schnauze voll.
Dann stellten wir auch noch fest, dass man ins Haus nur mit einer Führung hinein kam und die nächste erst in
einer halben Stunde beginnen würde. Nee, das ging gar nicht, wir waren ja eh schon spät dran. Wir schauten uns
daher das, was wir ohne Tour sehen konnten, an.
Als Erstes sind wir zum Hangar, um uns sein Flugzeug anzuschauen. Im Vergleich mit der Maschine von Elvis war
die Innenausstattung ganz schön mickerig.
Wir spazierten weiter über das Gelände, aber da es inzwischen so heiß war und wir uns nicht sicher waren, ob es
überhaupt erlaubt war, dass wir hier so herumstreiften, hielten wir uns nicht lange auf, sondern fotografierten
lediglich eine Tankstelle, ein paar Nebengebäude und die Rückansicht des Texas Farm Houses.
So hatten wir uns den Besuch nicht vorgestellt. Schade!
Dafür wollten wir uns wenigstens im Visitor Center ein Eis kaufen, aber nicht einmal das gab es hier. Ich glaube, das
war das erste Visitor Center ohne Shop in einem National Park, das ich je gesehen habe.
Ok., den Besuch hakten wir schnell ab und fuhren schnurstracks nach San Antonio.
Auf der Fahrt dorthin haben wir wenigstens einen DQ gefunden und kamen so an unser Eis und kalte Cola.
Blöderweise gab es auf dem Ring um San
Antonio genau in unsere Richtung einen Unfall
und wir standen im Stau.
Shit happens!
So sind wir erst nach 18:00 Uhr in San Antonio
angekommen.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten sind wir sind gleich runter zum Riverwalk.
Schon allein der Weg hatte etwas, denn wir kamen sowohl am Rathaus als auch an der San Fernando Cathedral
vorbei. Kein Wunder, dass uns San Antonio sofort in seinen Bann zog.
Am Riverwalk angekommen, waren wir erst einmal ganz schön erstaunt, dass alles so mexikanisch war, und dabei
meine ich nicht nur die Vielzahl mexikanischer Restaurants, sondern hauptsächlich die Menschen, die hier
arbeiteten und uns auf der Uferpromenade entgegen kamen.
Wir fanden es klasse. Allerdings hatten wir heute keine Lust auf mexikanisches Essen, denn das hatten wir ja
gestern und heute Mittag schon. Nach einer Alternative mussten wir nicht lange suchen.
Bei Joe's Crab Shack gab es nicht nur leckeren Fisch sondern auch ne verdammt leckere Margarita.
Sorry wegen der grenzwertigen Fotoqualität, aber ich hatte abends nur mein Handy dabei.
Infobox:
Gefahren: 144 Meilen
Gelaufen: 12,1 km
Wetter: Schwülwarm 17 - 32°C, gefühlt wärmer