Der heutige Tag wäre wirklich ganz schnell erzählt.
Alles lief wie am Schnürchen.
Begonnen hatte er mit dem leckeren Frühstück im Best Western.
Wieder einmal staunten wir, dass die meisten Amis es vorzogen, im runter gekühlten Speisesaal zu frühstücken,
statt draußen in der herrlichen Sonne bei einem lauen Lüftchen, denn noch waren die Temperaturen sehr angenehm.
Gut gestärkt fuhren wir erst einmal runter an den Strand. Es war total ungewohnt, auf einem Strand mit dem Auto zu
fahren. Auch ohne Auto war dieser breite unendlich lange Strand klasse. Schaut selbst, da muss ich nicht viel
schreiben.
Heute wollten wir uns etwas die Beine vertreten und
dabei ein paar schöne Vögel beobachten. Port Aransas
ist bekannt für die vielen Vogelarten.
Um herauszubekommen, wo die besten Plätze waren,
fuhren wir ins Birding Informations Center. Eine junge
Frau gab uns bereitwillig Auskunft.
Hinter dem mexikanischen Restaurant San Juan sollte
sich ein Vogelparadies verstecken.
Wir zögerten nicht lange und fuhren dorthin.
Auf dem Weg dorthin konnten wir wieder einen Blick
auf diese gruselige und gleichzeitig auch faszinierende Industrie-Ruine werfen.
Dieses Plätzchen hätten wir alleine nie gefunden.
Hinter dem Parkplatz verbarg sich ein Boardwalk. Wir folgten dem Boardwalk und schon nach kürzester Zeit
entdeckten wir die ersten Vögel und Wasserschildkröten. Außer uns waren weitere Fotografen auf dem Boardwalk.
Wir achteten darauf, sie nicht zu stören.
Gabi entdeckte plötzlich an einem Ende des Stegs einen großen blauen Vogel. Wir behielten diesen im Auge und
warteten darauf, dass er sich aus dem Schilf heraustraute.
In der Zwischenzeit behielten wir diese
hübsche Female Boat tailed Grackle. im
Auge
Die Fotografen schenkten ihr keine
Aufmerksamkeit.
Kein Wunder denn Grackles sind hier so
häufig wie unsere Amseln.
Aber ich mag Grackles. Sie sind so schön
frech und ähneln, wie schon bemerkt,
unseren Amseln. Schade, dass sie nicht
so schön singen sondern nur einen
krähenden Laut von sich geben.
Kurz nach dieser Entdeckung war es
dann soweit. Der große blaue Vogel trat
aus dem Schilf heraus. Es war ein schöner großer blauer Reiher (Big Blue Heron). Wir konnten unser Glück kaum
fassen. Mit so tollen Vögeln hatten wir hier überhaupt nicht gerechnet. Witzig war, dass wir den schönen großen
Reiher ganz für uns hatten.
Wir konnten ja auch niemanden rufen, denn sonst hätten wir diesen prächtigen Vogel verscheucht. Aber wer weiß,
vielleicht hat er die anderen Fotografen auch nicht so interessiert, da diese blauen Riesen hier momentan wohl öfters
zu sehen sind.
Wir waren schon am Gehen, als uns die
Fotografen auf einen schönen Yellow
Wabler (Goldwaldsänger) aufmerksam
machten.
Ach wie süß!
Der Kleine erinnerte uns an
Kanarienvögel, wohl wegen der Farbe.
Die Fotografenmeute hielt noch nach
einem anderen Vogel Ausschau. Dieser
kleine Kerl war aber wirklich schwer
abzulichten.
Die Fotografen standen immer noch da
und ließen die Auslöser glühen, als wir
schon am Gehen waren.
Wir fuhren schließlich wenige Meilen weiter zum
Wobei schon klar war, dass das Birding Center geschlossen hatte. Es öffnet nur in der Hochsaison. Auch hier liefen
wir wieder zu einem Boardwalk.
Schon gleich am Anfang des Boardwalks
entdeckten wir Kormorane. Diese drehten
uns aber leider den Rücken zu. Schade!
Im Wasser und am Strand trieben sich
einige Entchen herum.
Als Erstes fielen uns die hübschen Blue-
winged Teal Ducks auf.
Erstaunt erblickten wir hier hübsche
rotschnäblige Teichhühner. Die Fotografen mit ihren riesigen Teleobjektiven schienen sie nicht zu interessieren.
Ich war total erstaunt, diese Hühner hier zu sehen. Ich dachte, die
gäbe es nur in Europa. Aber so kann man sich täuschen.
Die schwarzen Hühnchen mit den weißen Schnäbeln waren
bestimmt die Mädchen. Wie gemein!
Von den Fotografen unbemerkt flog kurz darauf ein großer blauer Reiher über uns hinweg.
Auf der Aussichtsplattform hielt ich Ausschau, wonach die Fotografen schauten. Ich muss gestehen, ich konnte es
nicht ausmachen. Außer Enten, die sich auch unterhalb der Plattform herumtrieben, war nichts zu sehen.
Die einzigen Vögel die ich in der Ferne sehen konnte, die nicht auch unter der Plattform waren, waren Sand Pipers.
Diese Schnepfenvögel sind wirklich alles andere als selten hier an der Küste.
Dann entdeckten wir noch einen großen
blauen Reiher und im Hintergrund ein
paar Enten.
Wir schauten uns ebenfalls etwas auf der Plattform um.
Das Marschland war schon hübsch anzusehen und auf jeden Fall ein Unterschied zu allen bisher im Urlaub
gesehenen Landschaftsformen. Auch hier entdeckten wir wieder einen blauen Reiher.
Obwohl der Boardwalk noch weiter gehen sollte, endete er kurz hinter der Plattform. Wir drehten daher um und
betrachteten noch etwas den kleinen Tümpel auf der anderen Seite. Hübsch war es hier und viele Vögel gab es
auch. Meist Sand Pipers.
Gabi wollte von der bequemen Bank überhaupt nicht mehr weg. Aber wir
hatten ja noch einen letzten Punkt auf unserer heutigen To-Do-Liste.
Letztendlich konnte ich sie überreden, aufzustehen.
Unser nächstes Ziel war der Community Park. Hier sollte ein schöner
Wanderweg starten.
Inzwischen war es schon ganz schön heiß. Auf Schatten brauchten wir wohl
nicht zu hoffen. Trotzdem gingen wir los.
Anfangs ließ ich die Kamera stecken denn der Weg führte an trockenem
Gräßern vorbei.
Erst am Wasser wurde es interessant. Das Pier das wir entlang liefen war
ziemlich demoliert. Ich schätze mal von einem Hurrikan.
Da wir beide gerne am Wasser entlang laufen, blieben wir auf dem
demolierten Strandweg.
Wir hofften, ein paar große Schiffe bei der Einfahrt zu entdecken.
Als ich plötzlich einen Delfin neben mir auftauchen sah, meinte ich meinen Augen nicht zu trauen.
Gabi wollte es erst nicht glauben. Aber die Delfine (5 an der Zahl) kamen immer wieder und hatten offensichtlich
ihren Spaß daran, vor uns her zu schwimmen. Drei davon waren besonders zutraulich. Wir hatten natürlich auch
unseren Spaß. Den Delfinen hätten wir ewig zuschauen können.
Als wir am Ende des Piers angekommen waren, fuhr
auch ein riesiger Dampfer durch die schmale Bay.
Die Delfine drehten jetzt ab zum großen Schiff.
Wir liefen noch so weit wie wir kamen.
Wie ihr seht, war das Pier irgendwann so demoliert,
dass wir nicht weiter kamen. Hier drehten wir um.
So gegen 16:00 Uhr fuhren wir noch
einmal zum Strand.
Eigentlich wollten wir ja auf die
Seebrücke gehen, aber als wir sahen,
dass dies Eintritt kosten sollte,
verzichteten wir und spazierten einfach
etwas am Strand entlang.
Für heute waren wir genug gelaufen.
Hier noch ein paar Impressionen:
Es war eindeutig Zeit für ein Eis!
Schon gestern hatte ich im Vorbeifahren einen Eissalon entdeckt Auch wenn es keine Beweisfotos gibt, das Eis war
wirklich sehr lecker. Danach sind wir noch etwas durch die Geschäfte gestreunt. Gekauft haben wir aber nichts.
Von Navilinchen ließen wir uns ein paar Restaurants suchen. Leider hatten fast alle angezeigten noch geschlossen
oder waren eher Pommesbuden.
Da es so langsam Zeit wurde, drängte ich dazu, eine schöne Stelle für den Sonnenuntergang zu suchen.
Als Erstes fuhren wir ins Marschland.
Da der Vordergrund hier aber nicht so viel hergab, fuhren wir noch einmal zur nahen Paradise Pond. Hier wurden
wir von den Mücken aber fast aufgefressen. Beim Wegfahren sahen wir, dass das Restaurant geöffnet war. Dies
behielten wir mal im Hinterkopf.
Jetzt fuhren wir aber erst einmal zum Hafen.
Gabi hatte eigentlich gar keine Lust und wäre lieber gleich zum Essen gefahren. Aber es dauerte nicht lange, bis sie
von der Szenerie genauso fasziniert war wie ich.
Das war doch mal was ganz anderes zum Sonnenuntergang.
Zum Abendessen sind wir dann tatsächlich in das mexikanische Restaurant.
Das Essen war ganz ok. Mehr aber nicht.
Infobox:
Gefahren: 25 Meilen
Gelaufen: 13,1 km
Wetter: Schwülwarm, ca. 22° - 25°C, gefühlt wärmer