5. Tag - Freitag, 5. Oktober 2018
Weitaus mehr als erwartet!
Hatte ich schon erwähnt, dass wir bisher totales Glück mit dem Wetter hatten?
Auch heute wurden wir von einem wunderschönen Sonnenaufgang geweckt.
Das wirklich gute Frühstück im Hotel hinderte uns auch heute wieder daran, vor
9:00 Uhr unterwegs zu sein.
Wie schon gestern führte uns unser erster Weg an die Queensborough Plaza. Wir
fuhren bequem mit der Subway Nr. 7 in ca. 30 Minuten direkt bis zur 34th Street-Hudson Yards Subway
Station. Von hier aus sollten es nur wenige Minuten zu Fuß bis zu unserem ersten Ziel heute sein. Wieder einmal gratulierten wir uns für die
ausgesprochen gute Wahl unseres Hotels. Die Wege waren für New Yorker Verhältnisse wirklich sehr kurz und die Bahnen kamen recht zügig.
An der 34th Street angekommen staunten wir nicht schlecht, welch seltsame Gestalten mit uns aus dem
Untergrund stiegen.
Was war hier bloß los? Außerdem war ich im ersten Moment total baff wegen dem
Menschenauflauf hier. Ich vermutete schon, dass alle das gleiche Ziel wie wir hätten. Zum
Glück löste sich das Rätsel recht schnell. Von dieser Haltestelle aus gelangte man nicht nur
an unser Ziel, sondern auch in ein Convention Center; und hier fand dieses Wochenende
wohl eine Games Convention statt. Daher all die seltsamen Gestalten, die wir uns erst
noch eine Weile anschauten.
Dann wurde es aber langsam Zeit für
Von hier aus starteten wir unsere Tour:
Die ersten Meter waren wenig einladend, aber zum Glück änderte sich dies schnell, denn hinter der Kurve lag die Trasse in der Sonne.
Links fiel unser Blick auf ein Eisenbahndepot, rechts auf den Hudson. Jo, das ging schon gut los.
Wir genossen erst einmal den Spaziergang in der noch frischen Herbstsonne.
Am Hudson Yards bestaunten wir die bombastischen neuen Gebäude. Insb. das Ananas-Gebilde gab uns einige Rätsel auf. The Vessel (Das Gefäß)
ist eigentlich nur ein Skelett aus Treppen. Trotzdem übt es eine gewisse Faszination aus.
Entworfen vom Briten Thomas Heatherwick, entwickelte es sich recht schnell zum Liebling der New Yorker. Um the
Vessel
zu besteigen benötigt man allerdings ein Ticket. Dieses bekommt man hier KLICK. Wir bedauerten es schon etwas, dass
wir für „The Vessel“ etwas zu früh dran waren. Vielleicht schaffen wir es ja beim nächsten NY-Besuch.
Wer „Edge“ die neue Aussichtsplattform besichtigen möchte, muss sich allerdings noch etwas gedulden, denn diese wird frühestens Ende
2019/Anfang 2020 eröffnet werden. Weitere Infos über Edge und Vessel findet ihr bei lovingnewyork.de.
Ich hätte das Viertel nicht mehr erkannt. Vor 17 Jahren sah es hier ganz anders aus. Dies war mir schon während der Bustour am zweiten Tag
aufgefallen.
Obwohl es noch nicht 11:00 Uhr durch war, war schon ganz schön was los auf der Trasse. Wir beschlossen, uns daher erst einmal einen Cappu zu
organisieren und diesen dann in der Sonne auf einer der Bänke zu genießen.
Keine schlechte Idee, solch eine Hochbahntrasse in einen Park zu verwandeln.
Ich muss gestehen, dass es mir erst beim Schreiben des Berichtes
bewusstgeworden ist, dass diese Stangen auch KUNST sind. Ich habe sie
lediglich für Pflanzenkletterstangen gehalten. Ups
Immer wieder faszinierte uns die gegensätzliche Architektur links und rechts der Trasse. Schaut selbst:
Sichtbare Kunst gab es natürlich auch.
Von Mariechen Danz
The Dig of No Body
Interessant! Oder?
Hier noch ein paar weitere Beispiele der Kunst entlang der Trasse:
Ironwoodland hätte ich ja schon gerne erleuchtet gesehen. Aber man kann nicht alles haben.
Wer aufmerksam geschaut hat, sieht, dass wir nur sehr langsam vorangekommen sind.
Es gab aber auch so viel zu entdecken.
Im Sommer ist ein Fußbad hier sicher herrlich!!!
Uns war es dafür heute zu kühl, außerdem
waren wir inzwischen recht hungrig.
Wir entschieden uns daher den High Line
kurzfristig zu verlassen, um uns etwas leckeres
zu Essen zu besorgen.
Bei unserer Suche stießen wir ganz zufällig :-)
auf den Chelsea Market.
Auf dem Weg zum Chelsea Market hatten wir
ein lustiges Erlebnis: Kaum waren wir auf Straßenlevel, kamen uns massenweise Menschen mit
großen Papiertüten ohne Aufschrift entgegen. Als wir dann auch noch vor einem Gebäude eine
ganze Ansammlung Menschen, wieder mit Bergen von weißen Tüten sahen, fragte ich mal nach, was
es hier denn gäbe. Ein Armani-Outlet hatte zum Ausverkauf geladen und die Meute hatte sich
offensichtlich nicht lumpen lassen. Wir grinsten uns nur an und gingen nicht über Los, aber dafür
direkt in den
Wusstet ihr, dass dieser Fabrikkomplex, der ehemals von der National Biscuit Company errichtet wurde, sozusagen der Geburtsort vom Oreo-
Cookie ist? Wir wussten es - offen gesagt - nicht.
Uns begeisterte Chelsea Market auf den ersten Blick.
Hier gab es alles, was das Herz begehrt. Vom handgebackenen Brot über einen anständigen Metzger,
Delikatessengeschäfte so weit das Auge reichte. Wir wussten gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollten.
Letztendlich blieben wir beim gut sortierten Fischhändler samt Sushi-Restaurant hängen. Hier nahmen
wir uns je ein Hummersüppchen sowie eine kleine aber feine Auswahl an Sushi mit. Obwohl wir es kaum
tragen konnten, entschieden wir uns auch noch für ein Bierchen. Mit all den leckeren Sachen unterm Arm
suchten wir uns nun einen freien Tisch und hatten auch gleich Glück.
Von unserem Platz aus konnten wir in Ruhe unser Essen genießen und dabei das bunte Treiben in der Passage beobachten. Besser geht’s
nicht! Da waren wir uns einig.
Anschließend zogen wir noch etwas durch die kleinen schnuckeligen Läden und ich erstand sogar einen tollen Falt-Stadtplan von NYC.
Damit war das Navigieren durch die Hochhausschluchten sehr viel einfacher.
Bevor es wieder zurück auf den High Line ging, gönnten wir uns natürlich noch ein kleines Eis.
So gestärkt spazierten wir über den letzten Abschnitt des High Line Parks.
Vorher blieben wir aber an der nächsten Straßenecke bei Mickey hängen.
Die letzten Meter im High Line Park waren interessanter als gedacht. Zum einen wurde es
noch einmal richtig schön grün und zum anderen gab es neben triftigen Aussagen
interessante Aussichten. Aber seht selbst:
Als wären wir noch nicht genug gelaufen an diesem Tag, entschieden
wir uns, weiter ins Village zu laufen. Als grobes Ziel fassten wir den Washington Square Park ins Auge.
Diese roten Backsteingebäude mit ihrer Cast-Iron-Architektur hatten es mir schon beim ersten Besuch angetan. Daran hatte sich nichts geändert.
Auch Gabi schien es zu gefallen. In den schmalen Straßen, mit all den schmiedeeisernen Zäunen und Treppenaufgängen, konnte man fast
vergessen, dass man in einer Großstadt war. Selbst die Sirenen der Feuerwehren schienen für einige Augenblicke zu verstummen; und dies ist nicht
oft der Fall.
Im Washington Square Park blieben wir eine ganze Weile auf einer Parkbank sitzen und hörten einem Klavierspieler zu. Ich war so fasziniert von
seiner Darbietung, dass ich glatt vergessen habe ihn zu fotografieren. Dafür habe ich einen kleinen Film gedreht.
Obwohl es immer noch schön war, hatte uns inzwischen leider die Sonne verlassen. Natürlich war sie noch da, aber jetzt schien sie durch eine dicke
Wolkenschicht. Das begeistert keinen Fotografen. Aber ärgern hilft da auch nicht. Da muss man sich halt andere Motive suchen.
Es war einfach nur schön hier! Jede Straße ein Unikat. Kein Wunder das wir immer weiter zogen.
Einfach nur ZAUBERHAFT!
Um ½ 6 waren wir bereit für einen Ortswechsel.
Wir suchten uns die nächst gelegene Subway-
Station und fuhren zum
Zuerst haben wir noch etwas im teuersten Bahnhof der Welt fotografiert.
So faszinierend der Oculus-Bahnhof des spanischen Star-Architekten Santiago Calatrava am One World Trade Center auch aussieht, fotografisch
bekam ich ihn irgendwie nicht gefasst, bzw. in die Kamera gebannt. Ich hab’s dann auch recht schnell aufgegeben.
Draußen tauchte Sonne die Hochhausfassaden in ein goldenes Licht. Den Bahnhof bekam ich auch diesmal nicht gescheit vor die Linse.
Unser nächstes Ziel war
Dies ist wirklich eine Gedenkstätte der besonderen Art. Wo früher die Twin Tower standen, steht nur das National 9/11 Memorial. Auf die
Umrandung der beiden Pools, die nun anstelle der Türme stehen, sind auf Bronzeplatten die Namen aller Opfer eingraviert. Bei einigen Namen
sind weiße Rosen eingesteckt. Das ist wirklich rührend.
Da die Schlange am Eingang jetzt recht übersichtlich war, stellten wir uns an. Ich glaube es dauerte keine 10 Minuten, bis wir im Inneren des
Museums waren.
Museen können die Amis und bei diesem haben sie sich besonders
Mühe gegeben.
Wir entschieden uns gegen Headsets. Ich glaube das war uns beiden
„too much“
Schon gleich zu Anfang hat man beim Anblick der verbogenen
Stahlträger eine Gänsehaut.
Trotz der großen und sehr hohen Räume blieb während des ganzen
Besuchs ein Gefühl der Beklemmung. Die Erinnerungen waren irgendwie noch so frisch. Ich denke, jeder, der durch dieses Betonfundament
wandelt, hat die Fernsehbilder von 2001 im Hinterkopf.
Sehr anschaulich wird das Schicksal eines Feuerwehreinsatzes geschildert.
Der total demolierte Wagen steht in der Ausstellung. Alle 11 Besatzungsmitglieder
befanden sich im Gebäude, als dieses kollabierte. Traurig!
Wir waren ganz überrascht, dass es schon dunkel war, als wir aus dem Museum kamen. Obwohl gerade alles sehr traurig war, glitzerte das Wasser
in den Pools. Nach ein paar Fotos begaben wir uns in den Untergrund.
Wow, die neue Station war wirklich sehr beeindruckend.
Heute wollten wir auf unserer Seite des Hudsons essen gehen.
Wir beschlossen daher, zwei Stationen eher auszusteigen. Wir fuhren daher mit der Subway 7 bis Vernon
Blvd - Jackson Av.
Wieder auf der Straße, waren wir erst einmal etwas desorientiert. Irgendwie hatten wir uns die Gegend
belebter vorbestellt. Richtung Vernon Blvd. waren wir dann auch richtig und wir mussten nicht lange
suchen. Wir fanden eine Pizzeria, in der noch ein Tisch frei war. Im Bella Via Restaurant fühlten wir uns
gleich sehr wohl. Das Publikum schien hauptsächlich aus Stammgästen zu bestehen und das Essen, das
die Kellner auf ihren Tabletts durch das kleine Lokal trugen, sah auch sehr lecker aus. Wir entschieden
uns für eine kleine Pizza mit Ruccola und Parmesan. Das war eine richtig gute Entscheidung, denn selbst die
kleine Pizza war uns schon zu groß. Wir waren einfach nicht mehr so hungrig.
Da wir jetzt nicht mehr weit von der Gantry Plaza entfernt waren, wollten wir dort auch noch vorbei schauen.
Eigentlich waren wir nach der Pizza ja viel zu faul und hatten sowieso schon runde Füße, aber die Gelegenheit war einfach zu günstig.
Kaum hatten wir den Vernon Blvd. wieder hinter uns gelassen, war LIC wie ausgestorben. Trotzdem fühlten wir uns sicher. In ca. 5 Minuten hatten
wir den Gantry Plaza State Park erreicht und schauten auf Manhattan.
Das Empire State Building erstrahlte heute im eleganten Weiß. Wer mich kennt, ahnt schon, was jetzt kommen musste. Natürlich wollte ich mehr!
Obwohl ich mich kaum von den glitzernden
Fassaden von Manhattan trennen konnte,
wollte ich wenigstens noch bis zum Pepsi Cola
Sign laufen.
O.k. eigentlich wollte ich weiter laufen. Gabi
hatte aber überhaupt keine Lust mehr. Doch
ich belatscherte sie. Und so liefen wir erst bis
zum Pepsi Sign und natürlich auch noch etwas
weiter, denn irgendwie meinte ich, dass unser
Hotel doch gar nicht mehr so weit sein könnte.
Immerhin waren wir schon eine ganze Ecke
gelaufen.
Gabi hingegen meinte, es wäre viel zu weit. Ich
argumentierte, dass der Weg zurück jetzt auch
nicht gerade nah wäre und überredete sie so,
doch noch weiter zu laufen.
Erst liefen wir an einem Neubauviertel entlang. Kurz darauf waren wir in einem etwas herunter gekommenen Industriegebiet. Wenigstens gab es
hier ein paar interessante Graffitis.
Wir liefen dann noch bis zum Windham Garden. Ab hier wurde die Gegend immer abgerissener
und wir waren eh schon total fußlahm. Als dann am Hotel ein Taxi Gäste auslud, riefen wir es
heran und fuhren die letzte Meile zu unserem Hotel.
Zugegebener Maßen hätte auch ich diesen Weg nicht mehr laufen wollen.
Ich glaube, heute war der ereignisreichste Tag dieser Reise.
Chelsea Market:
Seit den 1890er Jahren wurde in diesem Gebäudekomplex gebacken. Im Jahre 1898 schlossen sich mehrere Unternehmen zur National Biscuit
Company (NBC) zusammen. Bis 1958 wurde die Anlage kontinuierlich ausgebaut. Als Nabisco letztendlich in die Vororte umsiedelte, wurde das
Gelände sowohl als Produktionsbereich als auch als Bürogebäude genutzt.
Seit den 1990er Jahren verfügte der Gebäudekomplex über eine Einzelhandelshalle im Erdgeschoss. In den weiteren Jahren gewann die
Einzelhandelshalle immer mehr an Popularität. Als die Google-Muttergesellschaft Alphabet Inc. im Jahr 2018 Chelsea Market für mehr als 2,4
Milliarden US-Dollar kaufte, galt dies als die teuerste Immobilientransaktion in der Geschichte von New York.