Der heutige Tag begann wieder sonnig und der Wind hatte sich wenigstens so weit gelegt, dass man heute
auf der schönen Terrasse des Hostals frühstücken konnte. Nach dem Frühstück entschied ich mich, erst
einmal zu den Flamingos zu fahren. Die Fahrt führte erst einmal durch die Obstplantagen. So kam ich
wenigstens recht zügig voran, denn zu sehen gibt es da außer Plastikplanen wirklich NIX!
Nach knapp 30 Minuten hatte ich den kleinen Ort Capo de Gata erreicht.
Hier fuhr ich aber nur am Rand entlang. Ich wollte ans Meer, denn dort in der Nähe sollten die Flamingos in
einem See zu finden sein.
Bevor ich aber die Flamingos entdeckte, stieß ich auf diesen impossanten Turm.
Hinter dem Turm erstreckte sich ein sehr schöner Kilometer langer Sandstrand.
Zum Glück hatte ich heute der Wind etwas gelegt, so konnte ich einen kleinen Strandspaziergang wagen.
Schön war‘s. Schaut selbst:
Kaum zurück auf der Landstraße entdeckte ich auf der dem Land zugeneigten Straßenseite ein
Hinweisschild zu einem Observationspunkt. „Hier musste ich richtig sein“ schlussfolgerte ich und suchte
mir einen Parkplatz auf der Strandseite. Nun musste ich nur noch über die Straße laufen und etwas durch
den Sand stampfen.
Links und rechts entlang des
schmalen Pfades blühte es nur so um
die Wette.
Was für ein schöner Anblick.
Diesen hatte ich sicherlich dem recht
regenreichen Frühjahr zu verdanken,
denn so verrückt es auch klingen
mag, in Spanien war das Wetter
momentan schlechter als in
Deutschland.
Nach diesem kurzen Spaziergang erreichte ich die Observationshütte, die ihr auf diesem Foto ganz klein im
Hintergrund entdecken könnt. Zu meiner Enttäuschung gab es hier leider nur sehr wenige Flamingos und
diese waren auch noch recht weit entfernt.
Da ich alleine hier war kletterte ich kurzer Hand unter dem Zaun hindurch und versuchte so etwas näher
an die Flamingos heran zu kommen, ohne sie dabei zu stören.
Näher wagte ich mich nicht heran und da die Flamingos eh gegen das Licht standen, war dies auch egal.
Ich schaute daher lieber dass ich weiter kam, denn so langsam wurde es warm und ich hoffte daher, so
gegen Mittag doch noch zum Strandbaden zu kommen.
Jetzt fuhr ich aber erst einmal weiter am Strand entlang. Dabei fiel mir schon aus der Ferne eine recht
einsam stehen Kirche auf.
Ihre Schokoladenseite zeigte mir die 1907 im damals modernen nüchternen Stil des Eklektizismus erbaute
Kirche erst als ich daran vorbei gefahren war. Die Kirche drohte zu verfallen bis sie im Jahre 2012 endlich
restauriert wurde. Heute kann man sie besichtigen und sonntags finden wieder Gottesdienste statt.
Bis auf den kurzen Fotostopp
(wobei ich gestehen muss, dass
dieses Foto sogar erst auf der
Rückfahrt entstanden ist) habe ich
der Kirche wenig Aufmerksamkeit
gewidmet.
Viel interessanter fand ich da schon die Siedlung direkt neben der Kirche. Aber auch diese habe ich mir erst
auf dem Rückweg genauer angeschaut.
Am Morgen bin ich lediglich über die Straße gelaufen und habe mir die verwitterten Befestigungen der
kleinen Fischerboote angeschaut.
So etwas hatte ich bis dahin noch nicht gesehen.
Ich muss gestehen, dass ich her gerne etwas länger geblieben wäre. Da der Strom der PKW‘s aber immer
mehr wurde und ich befürchtete, dass ich nur schwierig einen Parkplatz am Leuchtturm bekommen würde,
wenn noch mehr Autos an mir vorbei ziehen würden, trennte ich mich schweren Herzens von diesen
interessanten Halterungen und fuhr weiter zum Leuchtturm.
Als ich dann doch aus der Ferne
sah, dass viele Autofahrer bereits
am Fuße des Hanges versuchten
einen Parkplatz zu finden, beschloss
ich zu zocken.
So viele Autos waren heute morgen
noch nicht unterwegs und die
meisten Besucher blieben sicher
nur für einen kurzen Fotostopp. Ich
hatte daher gute Hoffnung oben auf
dem zu erwartenden Plateau einen
Parkplatz zu bekommen.
Und ich hatte recht.
Als ich auf dem Plateau ankam
leerte sich gerade eine passende Parklücke. Ich überlegte nicht lange und fuhr hinein. Nachdem die
Parkplatzsuche befriedigend erledigt war, hatte ich alle Zeit der Welt um die Umgebung zu erkunden.
Wie nicht anders zu erwarten, war der Leuchtturm nicht zu besichtigen. Ich weiß überhaupt nicht, ob
irgendein Leuchtturm in Spanien besichtigt werden kann. Wie alle anderen Touris lenkte ich daher meine
Aufmerksamkeit der schönen Landschaft zu.
Hier war ich nun endlich am
Diese schroffe Landschaft hatte schon etwas faszinierendes.
Aber am Aussichtspunkt war es mir einfach zu rummelig. Ich kam mir vor wie auf dem Jahrmarkt.
Inzwischen spuckten immer mehr Touristenbusse aus den Hochburgen rund um Almeria Touristenmassen
aus ihrem Inneren. Es wurde Zeit sich ein ruhigeres Plätzchen zu suchen.
Ich war kaum ein paar 100 Meter
vom Plateau entfernt, da wurde es
auch schon ruhiger.
Gleichzeitig hatte man einen viel
schöneren Blick auf den prächtigen
Leuchtturm.
Aber ich wollte noch etwas näher an die schönen schroffen Felsen herankommen.
Vorher entdeckte ich diese schönen Wildblumen. Überall auf dem schroffen Hang kamen zarte Boten des
Frühlings zum Vorschein.
Heute hatte ich im Gegensatz zu gestern zum ersten Mal das Gefühl, dass der Frühsommer hier so
langsam einziehen würde.
Ich folgte weiter den ausgetrampelten Pfaden und kam so hierher:
Aus dieser Perspektive sahen die Felsen natürlich noch besser aus.
Was für ein majestetischer Anblick. Von meinem Standpunkt aus meinte ich auf eine Kathedrale zu
schauen. Der Name des Felsens lautet allerdings „Arrecife de las Sirenas“, was übersetzt soviel wie „Riff der
Sirenen“ heißt.
Auch der Leuchtturm zeigte sich von hier aus noch einmal im schönsten Licht. Von hier erkannte man dann
auch erst die unterschiedlichen Sedimente in den Felsen, die diesen eine schöne Farbe schenkten.
Ich blieb hier eine ganze Weile sitzen
und genoss die Ruhe und die
wärmende Sonne.
Was für ein herrlicher Tag.
Ich war froh, dass ich meine Planung
gestern umgeworfen hatte, denn
sonst wäre ich gestern schon hier
gewesen. Wer weiß, ob ich beim
gestrigen Wind hier so friedlich
hätte sitzen können.
Ich wäre gerne länger beglieben,
aber irgendwann hatte eine
Großfamilie meine kleine Oase
entdeckt. Kurz darauf war schluss
mit Ruhe.
Da ich aber noch nicht zurück wollte, kletterte ich weiter über die Felsen und gelangte so zu einem kleinen
Strand. Spätestens jetzt ärgerte ich mich etwas, dass ich meine Badesachen im Auto gelassen hatte.
So ein Mist! Hier hätte ich es eine Zeitlang ausgehalten. O.k., wenn man sich anschaut, wie weit die Wellen
schon den Strand hinauf wuchsen, hätte meine Strandzeit hier wohl nicht sehr lange gedauert. Aber
wenigstens für einen kurzen Moment wollte ich diesen kleinen Strand ganz für mich alleine genießen.
Ich wäre ja gerne noch etwas geblieben. Da ich aber keine Ahnung hatte, wie schnell das Wasser mir
vielleicht den Weg abschneiden würde, machte ich mich lieber so langsam auf den Rückweg.
Als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, verspürte ich aber noch keine Lust zurückzufahren. Ich
war neugierig, was die Küste noch für Überraschungen zu bieten hatte. Ich schlenderte daher noch etwas
an der Küste entlang.
Während ich so in die Gegend starrte bemerkte ich plötzlich, das unterhalb von mir Leute den Abhang
hinauf kletterten. Da ich Lust hatte noch etwas hier zu bleiben, suchte ich mir einen Pfad für den Abstieg.
Ich mag ja solche kurzen Klettereinlagen und war voll in meinem
Element. Meiner Meinung nach ist so ein Weg ein regelrechter
Jungbrunnen.
Wenn man unten angelangt ist, kommt man sich gleich jünger vor.
Dieser Strandabschnitt war wirklich sehr schön. Der Weg hatte ich also gelohnt.
Allein hatte ich dieses Fleckchen allerdings nicht. Andere hatten schon vor mir dieses schöne Stück Strand
entdeckt. Da aber Platz genug war, machte das nichts aus.
Wenn es nach mir ginge, könnte ich den ganzen Tag nur da sitzen und den Wellen zuschauen, wie sie über
die Felsen schwappen und sich wieder zurückziehen.
Noch ein paar Impressionen:
Als sich der kleine Hunger
bemerkbar machte, wurde es
Zeit weiterzuziehen.
Inzwischen war es auch schon
fast 13:00 Uhr.
Zu dieser frühen Mittagszeit
hoffte ich noch einen Platz in
dem kleinen Restaurant unten
am Strand zu finden.
An den Fotos könnt ihr sehen, dass ich Glück hatte.
Der Fisch auf dem kleinen Tellerchen war eine Tapa die zum Getränk gereicht wurde.
Die Tappa war so groß, dass ich froh war, als Hautgang nur frischen Oktopus bestellt zu haben.
Nach dieser sehr leckeren Mahlzeit fuhr ich erst einmal nur ein paar Meter weiter.
Ich hatte mir ja schon auf dem Hinweg vorgenommen, noch einmal bei den alten Bootsbefestigungen und
der kleinen Arbeitersiedlung zu halten. Dies tat sich jetzt.
Anschließend schaute ich mir noch die kleine Siedlung bei den Salinen an.
Schade, dass über diese kleine Ansiedlung im www. nichts zu finden ist. Mich hätte schon interessiert, von
wann die Häuser sind und ob hier immer noch die Arbeiter der Salinen-Fabrk wohnen.
Ab jetzt trennten mich nur wenige Kilometer von meiner kleinen Auszeit am Strand.
Dafür musste ich die gesamte Tagesstrecke wieder zurück fahren. Da ich sowieso an meinem Hostal vorbei
kam beschloss ich dort und nicht erst auf dem Parkplatz in meine Badekleidung zu wechseln. Ich
schnappte mir dann nur noch ein Handtuch, Wasser und etwas Obst und schon war ich wieder unterwegs.
Um zum Strand zu kommen musste ich wieder an der schönen Windmühle vorbei. Den Playa de los
Genoveses ließ ich diesmal links liegen. Ich wollte heute zum
Dieser Strand sollte der schönste im Naturpark Capo de Gata sein. Ich war gespannt und freute mich auf
ein bis zwei entspannte Stunden im warmen Sand unter wer wärmenden Sonne.
O.k. schön war es hier schon, aber ob es jetzt schöner war als an der Playa de los Genoveses. Ich weiß
nicht. Ich denke, dass ist reine Geschmacksache. Schön sind beide Strände.
Leider war wieder etwas Wind aufgekommen.
Ich schaute daher, dass ich ein einigermaßen windgeschütztes Plätzchen fand. Das war gar nicht so
einfach, denn es war ganz schön was los am Strand, wenn auch meine Bilder dies nicht zeigen.
Ich wollte die Privatsphäre der anderen Gäste respektieren und habe daher geschaut, dass ich niemanden
auf meine SD-Karte gebannt habe.
Schaut das nicht aus, als würde ein Bär um die Ecke kommen.
Die Form dieses Felsrens fand ich schon sehr interessant. Ob man bei Ebbe um diesen Felsen herum
kommt und sich dahinter noch eine weitere Badebucht versteckt. Leider konnte ich dies auf dieser Reise
nicht mehr herausbekommen.
Diese Felsen waren auf jeden Fall ganz besonders.
Trotz des leichten Windes habe ich meine ca. 2 Stunden am Strand sehr genossen. Leider musste ich
irgendwann auf die Toilette. Da Capo de Gata bekannter Weise ein Naturreservat ist, gibt es hier keine
Toiletten. Leider gibt es auch keine Büsche und das Wasser war einfach zu kalt um hinein zu gehen. Mir
blieb daher nichts anderes übrig, als zurück zu meinem Hostal zu fahren.
Nach einer kleinen Siesta in meinem Hostal trödelte ich noch etwas durch San José.
Zum Abendessen gab es heute mal eine Paella. Lecker! Da hatte sich das Warten gelohnt.
Der Turm von San Miguel oder Torreón de Cabo de Gata
ist ein militärischer Wachturm aus dem 18. Jahrhundert. Er wurde 1756 im Auftrag von Fernando VI
erbaut , um die Stadt La Almadraba de Monteleva und ihre Salzminen zu schützen .
Nach dem Unabhängigkeitskrieg wurde der Turm zerstört. Im Jahr 1941 wurde es zum
Kasernenhaus der Guardia Civil . Die kleine Mauer mit Türmchen wurde erst in den 1980er Jahren
errichtet. Derzeit wird wird der Turm nicht genutzt und droht zu verfallen.
Infobox
Gefahren: ca. 75 km
Gelaufen: 11 km
Wetter: Sonnig und windig bei 15 - 23°C