Mein gestriger Sitztest auf dem Bett hatte mich leider getäuscht, das Bett war viel zu hart für meine alten
Knochen. Kein Wunder, dass ich schon kurz nach 7 Uhr wach wurde.
Da es erst um 9:00 Uhr Frühstück gab kochte ich
mir erst einmal einen Kaffee und genoss den
Sonnenaufgang, der die Berge der Sierra Nevada in
ein rosa Licht tauchte. Anschließend hatte ich
sogar noch genug Zeit etwas im www.
herumzulungern.
Inzwischen war es im Zimmer auch mollig warm.
Ganz anders als um 2:00 Uhr nachts, als ich wach
wurde, da ich fast schon Eiszapfen an meiner Nase
hatte. Schnell stellte ich fest, dass weder die
Zentralheizung funktionierte, noch weitere Decken
im Zimmer lagen. Zum Glück entdeckte ich zwei
etwa 80 cm² und etwa 1 cm dicken Platten links und
rechts vom Bett. Da waren ja Elektrokabel dran.
Etwas versteckt entdeckte ich dann auch noch einen Schalter. Hoffnungsvoll und total müde steckte ich das
Kabel in die Steckdose und legte den Schalter um. Fast umgehend wurde diese Platte warm. Klassse! Ich
machte mich daran die andere Platte in Betrieb zu nehmen. Total übermüdet wegen der Kälte und der
harten Unterlage schlief ich dann endlich ein. Trotzdem war um 7:00 Uhr die nacht für mich um. Ich konnte
auf dem harten Brett (Bett) nicht weiter liegen.
So gegen 8:30 Uhr bewegte ich mich so langsam Richtung Bad um mich ausgefein zu machen.
Der Wetterbericht für heute war so lala. Es war daher gar nicht so einfach, die richtigen Klamotten zu
finden, zumal ich ja auch nur ein paar Klamotten in meinen
Rucksack gepackt hatte und mit aufs Zimmer genommen hatte.
Da es noch etwas frisch war, entschied ich mich für die lange
Hose und die langärmelige Trekkingbluse.
So ausstaffiert ging ich hinunter zum Frühstück.
Ich kürze es einmal ab. Das Frühstück war nicht der Bringer
und die hektische Dame immer noch nicht höflicher.
Ich machte mich daher recht schnell vom Acker. Immerhin
wollte ich ja noch etwas von der Stadt sehen.
Nachdem ich mein Übernachtungsgepäck im Auto verstaut
hatte bin ich auf direktem Weg zur Alcazaba gelaufen.
Obwohl es schon 10:30 Uhr durch war als ich das Einganstor
der Alcazaba betrat schien es so, als würde die Stadt noch
schlafen. Auf der Burganlage war auch noch wenig los und so
konnte ich direkt bis zur Kasse durchlaufen.
Die Maurische Burg inmitten der Altstadt von Malaga wurde wie
die Alhambra von den Nasriden errichtet.
Fotos aus dem Internet hatten mich neugierig auf diese Anlage
gemacht. Mit 2,50 € war der Eintritt recht günstig.
Durch einen von dicken Mauern umzogenen Wall gelangt man in das Innere der Festungsanlage.
Noch genoss ich die Stille, die über dieser Anlage lag. Lage würde es sicher nicht anhalten.
Nachdem ich den Wall hinter mir gelassen hatte, konnte ich den ersten Blick über die Festungsmauer
werfen.
Noch war das Wetter weitaus besser als angekündigt.
Durch den maurischen Baustil und die Blumenpracht innerhalb der Zitadelle wurde ich innerhalb weniger
Minuten in eine andere Kultur und Zeit versetzt.
Während dem Aufstieg zur Palastanlage kommt man an liebevoll gepflegten Grünanlagen vorbei. Mit etwas
Glück entdeckt man hier sogar wild lebende kleine Papageien. Ich habe leider keine entdeckt.
Mein Weg führte mich vorbei an kleinen Springbrunnen und durch verwinkelte Torbögen.
Hinter jeder Ecke verbarg ich eine kleine Überraschung.
Hach war das herrlich!
Von der Festungsmauer hatte man einen schönen Blick auf die Stadt. Eine Weile setzte ich mich auf die
inzwischen von der Sonne gewärmte Mauer und genoss den Ausblick.
Kurz darauf erreichte ich den Nasriden Palast und somit das Herz der Alcazaba von Malaga.
Der Nasriden Palast in der Burg ist zwar nicht so herrlich wie der in der Alhambra aber trotzdem ganz nett
und nicht so überlaufen. Auch hier kann man ungefähr erahnen, welche Pracht und Glanz zur Zeit der
muslimischen Herrscher vorhanden war.
Im Inneren beherbergt die Palastanlage verschiedene Ausstellungen, in denen Artefakte gezeigt werden,
die bei Ausgrabungen gefunden wurden. Hier nur ein paar Beispiele:
Als gegen 11:30 Uhr die Schulklassen so langsam den Nasriden Palast in Besitz nahmen, war ich zum Glück
schon durch mit der Besichtigung der Anlage. Ich verzog mich erst einmal wieder auf die Festungsmauer
und überlegte meine nächsten Schritte.
Noch hatte ich keine Lust die schöne Anlage zu verlassen. Ich beschloss daher im Cafe eine kurze Pause
einzulegen. Um dorthin zu gelangen schlenderte ich etwas durch den mit viel Liebe angelegten Garten.
Wenn ich nicht so neugierig wäre, hätte ich hier ewig sitzen können. Es war sooooo schön.
Trotzdem zog es mich schon bald weiter.
Es war schon sehr schön anzusehen, was hier im Frühjahr schon alles blühte.
Schweren Herzens zog ich weiter. Ich wollte ja schließlich noch etwas mehr von Málaga kennenlernen.
Ich lief weiter in Richtung Hafen und gelangte so in die dortigen Parkanlagen.
Hier schien die Zeit still zu stehen.
Wieder zurück Richtung Innenstadt traf ich auf einen weiteren Literaten. Ihn hätte ich hier allerdings nicht
vermutet. Ein paar Däninnen, die ich bei seiner Skulptur antraf waren ebenfalls sehr erstaunt.
Die nächsten 1 ½ Stunden schlenderte ich gemütlich durch die recht nobele Innenstadt von Málaga.
Dabei begegnete mir dieser ältere
Herr, der von den Passanten
unbeachtet mit seinen Plakaten durch
die noble Einkaufsstraße von Málaga
zog.
Neugierig geworden sprach ich ihn an
und fragte, worum es ging.
Um Steuererhöhung.
Er erklärte mir (übrigens im besten
Englisch) das die Grundsteuer für
Häuser so angestiegen war, dass er
sich bald sein Haus nicht mehr Leisten
könne.
Ganz schön traurig!
Auch wenn es schwerfällt: Themenwechsel!
Da ich in der Zwischenzeit ganz schön ins Schwitzen gekommen war, ging ich auch etwas shoppen. Ein T-
Shirt musste her, denn meine langärmelige Trekkingbluse war längst durchgeschwitzt. Am liebsten hätte
ich auch noch eine ¾ste Hose gekauft. Hier begnügte ich mich aber damit, meine Jeans hochzukrempeln.
Dafür verschaffte ich meinen Füßen mit ein paar Sandalen frische Luft.
So erfrischt schlenderte ich noch etwas durch die schöne Innenstadt.
Abseits der Touristenströme suchte ich mir um kurz vor 14:00 Uhr an einem kleinen Platz eine Tapa-Bar
zum Mittagessen.
Sieht lecker aus?
War es auch! Allerdings musste ich
eine ganze Weile warten bis ich es
essen konnte.
Diese Calamares waren ein
gebührender kulinarischer Abschied
von dieser schönen Hafenstadt.
Nach dem Mittagessen blieb mir
immer noch ausreichend Zeit für
einen Bummel durch die engen Gassen.
Dabei kam ich dann doch noch an der Markthalle vorbei.
Eigentlich wollte ich hier ja zu Mittag essen. Bei meinem Spaziergang durch die Stadt hatte ich diesen
Gedanken ganz aus dem Blick verloren. Da viele Stände geschlossen waren, hielt sich mein Ärger wegen
dieser verpassten Mahlzeit in Grenzen.
Inzwischen war es 15:30 Uhr durch und für mich wurde es so langsam Zeit Richtung Auto zu laufen. Zuvor
wollte ich mir aber noch ein Eis holen.
Letztendlich habe ich so viel Zeit vertrödelt, dass ich am Ende doch noch etwas in Hektik geriet, denn bei
der Suche nach einem Eisladen hatte ich total die Zeit aus dem Auge verloren.
Das Umpacken am Auto hatte dann auch noch länger gedauert als geplant und so kam ich dann auch noch
in die Rushhour auf dem Weg zum Flughafen. Das Tanken habe ich dann auch noch verpeilt, aber so geht
es manchmal.
Letztendlich war ich doch noch gut in der Zeit.
LH öffnete gerade bei meiner Ankunft den Schalter,
somit war alles gut.
Am Flughafen habe ich mir dann erst einmal ein
Abschiedsbierchen gegönnt bevor ich zum
Abendessen zu Burger King bin. Dies war das
schlechteste Essen der ganzen Reise. Ich verstehe
gar nicht, wie man einen Wopper so versauen
kann. Aber egal. Letztendlich war ich satt und so
sollte es auch sein.
Das Boarding verzögerte sich wieder einmal um eine
½ Stunde. Wenigstens war der Vogel nicht ganz ausge-
bucht, so dass ich mich, nachdem die Türen geschlossen
waren in eine 3er-Reihe zurückziehen konnte. Mit Bridget Johnes Teil 3 verging die Zeit wie im Fluge.
Hach war das schön, über das beleuchtete Frankfurt zu fliegen. Wie gestartet kamen wir mit einer ½ Stunde
Verspätung in Frankfurt an.
Die S-Bahn hatte dann auch noch 10 Minuten Verspätung. Für die letzte Etappe habe ich mir ein Taxi
gegönnt und so kam ich dann gegen 23.15 Uhr in Frankfurt an.
Alcazaba de Málaga
Schon vor der Errichtung der Alcazaba existierten bereits einfache Befestigungsanlagen auf dem markanten
Burgberg, der oberhalb der Stadt nach Osten ansteigt. Die wichtigste stammt aus dem 8. Jahrhundert und
ist auf den Emir Abd ar-Rahman I. zurückzuführen. In dieser Zeit diente sie unter anderem als Gefängnis
und wurde Gebel Ayros (phönizisch: „Burg der Stadt“) genannt.
Die Alcazaba wurde Mitte des 11. Jahrhunderts vom Maurensultan Bādīs errichtet. Bādīs setzte seinen Enkel
Tamīm ibn Buluggīn als Gouverneur Málagas ein, der nach dem Tod des Großvaters hier eine unabhängige
Herrschaft zu errichten versuchte und deswegen mit seinem jüngeren Bruder 'Abdallāh ibn Buluggīn im
Krieg lag. 'Abdallāh gelang es zwar, seinen Bruder bis auf den Besitz der Festung und damit der von ihr
beherrschten Stadt Málaga zu besiegen, aber er überließ ihm die westlichen Gebiete seines Königreiches,
damit diese nicht an die konkurrierenden 'Abbādiden fielen.
Im Jahr 1092 wurde sie von den Almoraviden erobert; im Jahr 1146 übernahmen sie die Almohaden. Der
Geograph al-Idrisi nannte sie Mitte des 12. Jahrhunderts auch "Jbel Faruk" („Berg des Leuchtturms“). Später
kam die Burg in den Besitz der in Granada residierenden Emire des Nasridenreichs. Im Jahr 1487 eroberten
die Truppen der Katholischen Könige Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón nach mehr als
dreimonatiger Belagerung die Burg.
Während der Belagerung durch Truppen Napoleon Bonapartes im frühen 19. Jahrhundert wurde die
Festung teilweise zerstört und verlassen. Quelle: Wikipedia.de
Infobox
Gefahren: ca. 13,1 km
Gelaufen: 13 km
Wetter: Sonnig und bei 18 - 22°C gefühlt
wärmer