Am Morgen begrüßten mich zwar immer noch kein blauer Himmel und Sonnenschein, aber ganz so schlecht sah
das Wetter auch nicht aus. Ich fuhr daher nach dem typischen Days Inn-Frühstück erst einmal Richtung Salt Creek
Recreation Area. Hier wollte ich Tidepools fotografieren. Auf halber Strecke entdeckte ich eine Kaffeebude und hielt
dort erst einmal. Während ich so im Auto saß, über den heutigen Tag nachdachte und in die Wolken schaute,
entschloss ich mich, doch lieber gleich zur Hurricane Ridge zu fahren, denn es schien aufzuklaren. Tidepools würde
ich während der Reise sicher noch genug sehen.
Ich bog daher am nächsten Abzweig nicht Richtung Salt Creek ab sondern folgte dem Hinweis zur Hurrican Ridge.
Nach wenigen Meilen ging es links ab und ehe ich mich versah, war ich wieder einmal in einem Zauberwald
gelandet. Die Sonne schien durch das Blattwerk der Bäume und verwandelte so das Moos in Feenhaar. Ach wie
herrlich. Ich fühlte sofort, dass es richtig gewesen war, hierher abzubiegen.
Obwohl der schmale Waldweg an einer kleinen Wohnsiedlung vorbei führte, war ich mir wegen der Wegführung
teilweise nicht sicher, ob ich auch richtig rauskommen würde, zumal mich auch irgendwann der Asphalt unter den
Reifen verließ. Nach einer knappen ½ Stunde kam ich allerdings an eine Kreuzung, die Straße wurde breiter und
kurz darauf erblickte ich das Kassenhäuschen des Olympic NP. Nachdem ich den Annual Pass gekauft und
Infomaterial eingesackt hatte, ging es beständig bergauf.
Immer wieder lugte die Sonne zwischen den Wolken hindurch und ab und an konnte ich sogar einen Bergzipfel
entdecken. Mir gefiel‘s. Noch war wenig los auf der Straße und so stand ich meist alleine an den Haltepunkten. Ab
und an kam mir mal ein Auto entgegen, aber das war es dann auch schon.
Noch wusste ich nicht, dass hinter der nächsten Kurve die Schneegrenze lauern würde. Ich war zwar nicht erstaunt,
als ich den Schnee auf den Baumgipfeln entdeckte, denn ich hatte davon ja schon im Internet gelesen, allerdings
hatte ich gehofft, dass der Schnee vielleicht doch schon geschmolzen wäre. Dem war nicht so. Hier ging es jetzt erst
richtig los.
Ab der nächsten Kurve kam zum Schnee noch der Nebel hinzu. Die Berggipfel waren jetzt komplett verschwunden.
Ich befand mich wieder einmal ganz unverhofft im Winterwonderland. Und inmitten der Nebelsuppe fuhr ein
Radfahrer den Berg hinauf. Echt irre! Je höher ich fuhr, umso dichter wurden der Nebel und der Schnee. Faszinierend.
Klar hätte ich lieber 20 °C und blauen Himmel gehabt, aber was nicht ist, ist nicht. Dafür war hier nicht viel los.
Ich parkte Red Beauty und fotografierte etwas die nicht vorhandene Aussicht.
Und da ich nun schon einmal hier war, entschloss ich mich, wenigstens einen kurzen Trail zu laufen.
Auf dem Weg zum Trail, inzwischen im Schneetreiben, traf ich einen Ranger, der ein Stück mit mir lief. Er erzählte
mir, dass ein Teil des Trails leider wegen der Schneemassen noch geschlossen sei und empfahl mir, einfach auf dem
Hauptweg zu bleiben, denn dies wäre schon eine schöne Runde.
Er hatte recht. Obwohl die Sicht nicht berauschen war, gefiel mir der Trail recht gut.
Immerhin erblickte ich einen netten kleinen Vogel, Blümchen im Schnee und sogar ein Fitzelchen Sonne.
Wieder zurück im Visitor Center hatte dann auch der Shop geöffnet.
Hier sprang mir ein kleiner Bald Eagle in den Rucksack. Wieder draußen quetschte sich doch wieder die Sonne
durch die Nebelschwaden. Ich mag ja solche Wetterkapriolen (wenn sie nicht die ganze Reise anhalten).
Auf dem Rückweg boten sich auch noch ein paar ganz schöne Fotomotive, ganz abgesehen von all den schönen
Blümchen, die hier am Wegesrand standen und leider ein unfotografiertes Dasein fristen mussten. Aber leider
konnte ich nicht immer dort anhalten, wo ich wollte. Die Straße war einfach zu eng.
Mein weiterer Weg führte mich entlang der
Ich war super gut in der Zeit, da ich Salt
Creek RA hatte sausen lassen. Natürlich
verfiel ich sofort ins Trödeln. Auf dem Weg
zum Cape kam ich sogar an zwei Totems
vorbei. Klasse! Wieder ein paar Baumstämme
für meine Sammlung.
Die Dichte der Holzlaster war heute enorm.
Ohne zu übertreiben würde ich glatt
behaupten, dass mir so 30 – 40 Holzlaster
entgegen kamen.
Der Verkehr in meine Richtung war hingegen
sehr ruhig. und wenn ich dann einmal
jemanden hinter mir hatte, ließ ich ihn bei der
nächsten Gelegenheit vorbei. Dies wurde auch
meist durch freundliches Winken honoriert.
Als ich dann so langsam hungrig wurde (es war mal wieder nach 13:00 Uhr), hielt ich nach einem Picknickplatz
Ausschau.
Am Highway gab es einen
Hinweis auf Picknickplätze
im kleinen Ort Sekiu. Dort
rauschte ich dann erst einmal
am ersten Picknickplatz
vorbei, was sich als Glück
herausstellen sollte.
Am kleinen Hafen entdeckte
ich ein paar Picknicktische
mit Parkplatz direkt davor.
Perfekt!
Hier packte ich dann zum
ersten Mal die eingekauften
Sachen aus dem Cooler und
genoss mein Picknick in der
warmen Sonne.
Nach meinem Picknick wollte
ich mir dann noch ein paar
interessante Felsen näher anschauen. Hierfür musste ich nur ein paar Meter weiter um eine kleine Landzunge
fahren.
Ich staunte nicht schlecht, als mir ein recht großer Vogel beinahe in die Windschutzscheibe geflogen wäre.
Hmmmm…………was war denn das?!? Ich stieg aus und erkundete etwas die Umgebung (die Felsen hatte ich
inzwischen schon total vergessen). Was ich erblickte verschlug mir regelrecht die Sprache: Insgesamt 4 wohl recht
junge Adler tummelten sich in der kleinen Bucht, darunter ein Weißkopfseeadler.
Klar, dass ich gleich zum Tele griff und versuchte, dieses Schauspiel einzufangen.
Die weitere Fahrt entlang der Neah Bay war gespickt mit schönen Ausblicken.
Allerdings konnte man auch hier nur selten anhalten. Dafür nutzte ich jede Gelegenheit. Leider kam ich bis auf eine
Ausnahme nicht bis an den Strand.
Eigentlich hatte ich auf dieser Strecke auch noch einen Leuchtturm entdeckt. Da sich dieser auf Privatgelände befand,
entschied ich wegen der vorangeschrittenen Zeit daran vorbei zu fahren. Dafür hielt ich aber an einem kleinen
Friedhof, den ich schon im Internet entdeckt hatte.
Um ¼ vor 3 erreichte ich den Ort Neah Bay. Leider etwas zu spät für den Besuch des Museums. Ich fuhr daher
gleich weiter zum Parkplatz vom Cape Flattery.
Hatte ich schon erwähnt, dass
inzwischen die meisten Wolken der
Sonne gewichen waren? So war es
schon beim Picknick.
Am Parkplatz von Cape Flattery
angekommen, musste ich zum
ersten Mal feststellen, dass
Navilinchen gerne noch ein
Stückchen weitergefahren wäre.
Diese Erfahrung sollte ich noch
öfters machen.
Schon gleich zu Anfang führte der Weg wieder durch einen Zauberwald. Spätestens jetzt war mir klar, wie Michael
Ende auf die Idee zu seinem Wald in der Unendlichen Geschichte gekommen ist. Mich hätte es nicht gewundert,
wenn die Bäume angefangen hätten mit mir zu sprechen. Was für ein schöner Wald!
Die Ausblicke am Cape waren dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Fast hätte ich die Besichtigung des Capes zu
Gunsten eines Wasserfalls sein lassen. Ich bin aber echt froh, dass ich dies nicht gemacht habe.
Auf dem Weg in mein Ressort bei Forks wollte ich dann unbedingt noch Shi Shi Beach einen Besuch abstatten.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie dachte ich, man könnte dort einfach hinfahren. Anfangs gab es auch noch
Hinweisschilder. Diese endeten in einer Sackgasse bzw. an der Einfahrt in einen Waldweg, dem ich folgte. Lange
Rede, kurzer Sinn: Dieser Weg wurde immer matschiger, schmaler und steiler und endete vor einem verschlossenem
Zaun. Hier kam ich nicht weiter.
Dass ich hier falsch war schwante mir ja schon ab der Hälfte des Weges, aber jetzt war ich mir sicher. Wenigstens
gab es genug Platz zum Wenden. Auf dem Rückweg hielt ich die Luft an, dass mir auch ja niemand entgegen kam,
was auch nicht passierte. Letztendlich war es eine verschwendete ½ Stunde, was aber nicht so tragisch war.
Anschließend fuhr ich wenigstens noch einmal kurz an den breiten Sandstrand an der Makah-Bay in der Hoffnung,
wenigstens ein paar Findlinge in der Ferne zu erblicken. Aber da gab es nix zu sehen, dafür fand ich schönes
Treibholz und Kunst am Wegesrand gab es auch noch zu sehen. Da will ich mal nich meckern.
Ich bin dann flugs in mein Ressort gefahren. Auf dem Rückweg gab es nur kurze Fotostopps für schöne Ausblicke.
Da es den Rest des Weges regnete, kam ich recht gut voran. Gegen 19:00 Uhr erreichte ich mein Domizil für die
nächsten zwei Nächte. Da es auch am heutigen Tag an Ereignissen nicht gemangelt hatte, holte ich mir lediglich
einen Burger im Restaurant und machte es mir für den Rest des Abends in meiner Cabin bequem.
Prolog
1. Tag
Frankfurt - Seattle, WA
~ Ankunft
2. Tag
Seattle, WA – Port Angeles, WA
~ Multelko Lighthouse
~ Whidbey Island
~ Fort Worden SP
~ Jamestown S-Klalan Tribe
~ Sequim Lavender Farms
3. Tag
Port Angeles, WA – Forks, WA
~ Olympic Peninsula
~ Hurrican Ridge
~ Cape Flattery
4. Tag
Forks, WA
~ 1. - 3. Beach
~ La Push
~ Rialto-Beach
~ Hall of Mooses + Sprunc Trail
5. Tag
Forks, WA – Long Beach, WA
~ Ruby Beach
~ Lake Quinault
~ North Head Lighthouse
~ Cape Disappointment Lighthouse
6. Tag
Long Beach, WA – Cannon Beach, OR
~ Fort Columbia SP
~ Wrack Peter Iredale
~ Ecola SP
~ Cannon Beach
~ Hug Point SP
7. Tag
Cannon Beach, OR – Newport, OR
~ Arcadia Beach
~ Oswald West SP
~ Cape Mears Lighthouse
~ Cape Lookout SP
~ Cape Kiwanda
~ Yaquina Head Lighthouse
8. Tag
Newport, OR – Bandon, OR
~ Agate-Beach
~ Yaquina Bay Bridge
~ South Jetty
~ Cape Perpetua
~ Haceta Head Lighthouse
~ Umpqua River Lighthouse
~ Coquille River Lighthouse
~ Bandon, OR
9. Tag
Bandon, OR – Crescent City, CA
~ Bandon Beach – Face Rock
~ Cape Blanco Lighthouse
~ Pioneer Cementery
~ Patrick Hughes House
~ Cape Sebastian SP
~ Samuel H. Bordman SP
~ Harris Beach SP
~ Battery Point Lighthouse
10. Tag
Crescent City, CA – Eureka, CA
~ Crescent City im Nebel
~ Redwood NP
~ Fern Canyon Trail
~ Trinidad Head Memorial
Lighthouse
11. Tag
Eureka, CA
~ Lady Bird Johnson-Trail
~ Trilium Fall-Trail
~ Patricks Point SP
~ Arcata, CA
~ Eureka, CA
12. Tag
Eureka, CA – Shelter Cove, CA
~ Humbold Bay National Wildlife
Refuge
~ Ferndale, CA
~ Lost Coast
~ Cape Mendocino Lighthouse
13. Tag
Shelter Cove, CA – Redding, CA
~ Shelter Cove, CA
~ Weaverville, CA – Joss House
~ Redding, CA – Sundial Bridge
14. Tag
Redding, CA – Klamath Falls, OR
~ Redding, CA – Sundial Bridge
~ McCloud Falls
~ Mt. Shasta
~ Shasta Ghosttown,
~ Shasta – Cementery
15. Tag
Klamath Falls, OR – La Pine, OR
~ Cater Lake NP
~ Fort Rock Valley Homestead
~ Crack in the Ground
~ Fort Rock SP
16. Tag
La Pine, OR – Bend, OR
~ Obsidian Flow Trail
~ Paulina Falls
~ Paulina Peak
17. Tag
Bend, OR
~ Smith Rock SP
18. Tag
Bend, OR – Stevenson, WA
~ Columbia Hills SP
~ Grass Valley
~ Rowena Peak
~ Shaniko Ghosttown
~ Stevenson
19. Tag
Stevenson, WA – Portland, OR
~ Columbia Gorge
~ Portland
- Chinese Garden
20. Tag
Portland, OR – Kelso, OR
~ Portland
~ Kalma
~ Mt. St. Helens
21. Tag
Kelso, WA, Elbe, WA
~ Jackson House HP
~ Mt. Rainier – Paradise
~ Mt. Rainier - Longmire
22. Tag
Elbe, WA – Packwood, WA
~ Dan Klennert Art
~ Elbe
~ Mt. Rainier – Pinnace Pine Trail
~ Mt. Rainer - Wasserfälle
23. Tag
Packwood, WA – Seattle, WA
~ Jimi Hendrix Memorial
~ Seattle
- Alki-Beach und Lighthouse
24. Tag
Seattle, WA
~ Stadtspaziergang
25. Tag
Seattle, WA – Frankfurt, Hessen
~ Discovery Park
- West Point Lighthouse
~ Rückflug
Fakten + Fazit
Das Letzte: Es war eine gute Entscheidung hier zu übernachten und nicht in Forks. Die Lage an der Kreuzung zu
den Stränden gefiel mir sehr gut.
Meilen: 207
Wetter: Durchwachsen. Sonne und Wolken bei ca. 15 °C. Geregnet hat es nur während der Fahrt.
Motel: Three Rivers Resort, Forks, WA +++
Schöne Cabin mit allem was man braucht (Kaffeemaschine mit Kaffee). Gute Lage, gutes Preis-
Leistungsverhältnis
Abendessen: Restaurant im Resort.
Nicht überragend aber ganz o.k. Netter Service!!!
Fotos: Hurrican Ridge, Cape Flattery, Olympic Peninsula