Von hier aus geht es zum
An einem Besuch dieser Schlucht kommt wohl niemand vorbei, der länger als einen Tag in Ronda ist.
Mitten durch das Herz von Ronda führt die landschaftlich atemberaubende Schlucht El Tajo. Sie teilt die
Stadt in die Altstadt ( La Ciudad) aus der Zeit der Mauren, und die Neustadt (El Mercadillo) die bereits um
1500 AD gegründet wurde.
Dank ihrer Größe (120 Meter tief/ca. 60 Meter breit und 500 Meter lang) diente die Schlucht in Zeiten
feindlicher Invasionen als mächtiges Verteidigungssystem.
Der Weg war richtig klasse! Überall blühte es und die Ausblicke waren bombastisch.
Total von den Socken schaute ich auf den Wasserfall. Von oben kann man ja überhaupt nicht erahnen, um
was für einen gewaltigen Wasserfall es sich hierbei handelt. Gefühlt habe ich 100 Fotos geschossen.
Vom Aussichtspunkt am Wasserfall hatte man auch einen guten Blick auf den Arco del Cristo. sehr
interessant sah der Bogen nicht aus. Ich beschloss daher, mir diesen Weg zu sparen und spazierte weiter in
die Schlucht hinein.
Der Weg unter die Brücke lag noch total im Schatten. Da die Sonne inzwischen ganz schön knallte war dies
nicht gerade unangenehm.
Kurz bevor es unter der Brücke hindurch ging entdeckte ich ein kleines Wärterhäuschen. Dies erweckte
meine Neugierde. Klar, dass ich mich auf den schmalen Pfad begab. Das Innere war leider eine Abfallhalde.
Wenigstens hatte man von hier aus nochmal einen guten Blick auf den Wasserfall und auf die Brücke.
Als ich über den schmalen Steg zurück spazierte musste ich an Gabi denken. Sie wäre hier nie und nimmer
gelaufen. Dafür war der Weg viel zu schmal.
Unter der Brücke hindurch gab es wenigstens einen Zaun, der vor dem Abstürzen schützen sollte. Dafür
war aber eine Bodenplatte gebrochen. Ich schaute, dass ich diese Stelle schnell überwand. Außerdem war
der Weg so schmal, dass zwei Personen nicht aneinander vorbei kamen.
Auf der anderen Seite der Brücke sah es ganz anders aus. Ich fühlte mich sofort 100 Jahre zurückversetzt.
Hier gab es ein altes Schleusenhaus sowie eine kleinere Nebenschleuse. So habe ich es wenigstens
verstanden.
Allem Anschein nach wird der Flusslauf immer noch von hier aus geregelt.
Kurz hinter der Schleuse ist allerdings Schluss. Still und ruhig scheint hier der Fluss zu stehen, obwohl der
dann wieder die Schräge hinunter donnert.
So langsam wurde es Zeit umzudrehen.
Auf dem Rückweg lief ich recht zügig durch die Schlucht.
Einen Anblick möchte ich euch allerdings
nicht vorenthalten.
Schon interessant, was manche Menschen
auf sich nehmen, für ein Foto.
Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass
manche Asiatinnen alleine für solche Foto-
shootings einen ganzen Koffer an
Klamotten mit sich herum schleppen.
Ein letzter Blick auf die Postkartenansicht.
Eigentlich wollte ich anschließend ein halbes Stündchen bei Kaffee und Kuchen im Restaurant El Morabito
auf der Terrasse verbringen, aber obwohl das mit der Servicekraft im Restaurant abgesprochen war,
verweigerte mir die Bedienung im Garten den Zutritt, da sie nur Gäste die einen Lunch zu sich nehmen
wollten, Platz gewähren wollte. Na dann halt nicht. Ich hatte keinen Bock auf die Auseinandersetzung. So
viel war mir Kaffee und Kuchen hier auch nicht wert. Ich zog daher weiter.
Ich schlenderte weiter durch die Altstadt.
Schließlich setzte ich mich in eins der Cafés vor dem Colegiata Santa Maria la Mayor.
Hier bekam ich wenigstens ein Stück Kuchen sowie einen leckeren Cappu.
Trotz knackiger 4,5 € Eintritt entschied ich mich diese Kirche zu besichtigen, denn immerhin konnte man
dort via Aufzug aufs Dach steigen. Ich hoffte auf einen tollen Ausblick über Ronda.
So kam es, dass ich recht zügig durchs große Kirchenschiff schlurfte.
Ich weiß, das ist alles etwas lieblos fotografiert, aber ich hatte eigentlich keine Lust auf Kirche.
Auf dem Dach sah es da schon anders aus. Der Blick über Ronda war wirklich klasse. Die Fernsicht heute
war Wahnsinn.
Der Blick von oben ins Kirchenschiff war allerdings auch nicht uninteressant. Da ich kein Stativ dabei hatte,
sind die meisten Fotos ins Innere leider verwackelt.
Nach dieser Tour war ich eigentlich schon stehend k.o. Kaum zu glauben, dass es gerade einmal 17:00 Uhr
war. Heute schien die Zeit langsamer zu vergehen als sonst.
Bevor es weiter geht, noch ein paar Impressionen rund um die interessante Kirche
Ich raffte mich noch einmal auf.
La Ciudad erstrahlte im warmen Licht des frühlingshaften Nachmittags. Meine Füße brannten.
Mein Ziel waren die Hängenden Gärten.
Heute Morgen von der anderen Flussseite, sah das Gebäude so schön verwunschen aus.
Schon alleine der Weg dorthin hatte etwas. Die Gebäude entlang dieser Strecke schienen noch aus Zeiten
der Mauren zu sein. Was für eine Atmosphäre.
Dieses Licht war magisch und zwar mich regelrecht weiter zu gehen.
Kurz darauf stand ich vor dem Kassenhäuschen der Hängenden Gärten. Ein Blick in den Garten brachte die
Ernüchterung. Natürlich blühte auch hier noch nichts und die Gärten lagen inzwischen sowieso im
Schatten. Ein Besuch lohnte daher nicht. Schweren Herzens entschloss ich dazu, den Besuch der Gärten zu
verschieben. Sollte ich nochmal nach Ronda kommen, stünden sie ganz oben auf meiner To-Do-Liste.
Inzwischen war es auch schon fast ½ 6 Uhr und außer der kleinen Tappa und dem Stückchen Kuchen hatte
ich noch nichts gegessen. Mein Magen knurrte und meine Füße brannten. Zeit zurück zum Guesthouse zu
gehen, um mich fürs Abendessen frisch zu machen.
Weil das Licht so schön war, gibt es noch ein paar Impressionen:
Auch heute bin ich wieder in die Bodega San Francisco.
Doch leider war ich noch etwas zu früh. Abendessen sollte es erst am 19:00 Uhr geben. Ich spazierte daher
noch etwas durch das Viertel San Francisco. Dieser Stadtteil mit seinen schmucken Häuschen entstammt
aus der jüngeren Vergangenheit Rondas.
So endete mein letzter Abend in Ronda recht unspektakulär. Dafür war das Essen wieder sehr lecker.
Auch wenn es sich nach mehr angehört hat, gelaufen war ich heute schlappe 12,5 Kilometer.
Infobox
Gefahren: 0 km
Gelaufen: 12,5 km
Wetter: Sonnig ca. 17 - 20 °