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Montag, 2.10.2017 Da ich bei meinem gestrigen Spaziergang so gar kein Gefühl für die Stadt bekommen hatte, beschloss ich diesmal eine Hop on/hop of -Tour zu buchen. Nach einem ausgiebigen Frühstück setzte ich mich daher zu Fuß zum Visitor Center in Bewegung. An der City Hall wurde ich schon von zwei Bustour-Anbietern abgefangen. Da einer die absolut besseren Argumente hatte (der andere war eher maulfaul) schloss ich mich diesem an. Es handelte sich dabei zwar um den weitaus kleineren Anbieter, aber die Tour von City Tours Belfast   passte für mich. Um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen, fuhr ich erst einmal die gesamte Tour mit. Die Erläuterungen der Reiseleiterin waren sehr interessant und sie ging total auf unsere Fragen ein. Außer einem kurzen Stopp beim Belfast Castle habe ich alle Fotos aus dem Bus heraus geschossen. Schaut selbst: Die erste Runde war geschafft. Wir standen wieder am Ausgangspunkt. Aber noch hatte ich das Titanic-Museum nicht gesehen. Dies wurde erst bei der darauf folgenden Tour angefahren. Ich hatte 15 Minuten Zeit und  vertrat mir etwas die Beine. Dieser schöne Glockenturm erinnerte doch sehr an den Elizabeth Tower (Big Ben) in London. Dieser hübsche Uhrturm ist allerdings  Prinz Albert von Sachsen-Coburg, dem Gemahl von Königin  und Gotha dem Gemahl von Königin Viktoria gewidmet und heißt daher Albert Memorial Clock Tower. Hier noch die Impressionen der zweiten Bustour: Wie ihr sehen könnt, war es gar nicht so einfach das Gebäude des Titanic Museums bei fahrendem Bus aufs Foto zu bekommen. Bei dieser zweiten Tour war mir allerdings klar, dass ich sie bei der Peace Wall verlassen würde. Kein Problem  bei den City Tours. Nach einem kurzen Hinweis unseres weiblichen Tourguides hielt der Busfahrer an und ließ mich raus. Ab hier begann mein Spaziergang. Die meisten politischen Murals waren inzwischen leider übermalt oder arg abgeschwächt. Trotzdem gab es noch einiges zu sehen. Schaut selbst: Wer mehr über die Peace Wall und ihre Geschichte wissen möchte sollte im Peace Wall Archiv  vorbei schauen. Kurz vorm Lanark Way holte mich eine Regenwolke ein.  Zuerst Nieselte es nur. Ich ließ mir daher am Eisentor, das jede Nacht um 22:00 Uhr die Stadt in zwei Hälften teilte, ausreichend Zeit  um die Stimmung aufzunehmen (da passte der Regen ja) und natürlich zum Fotografieren. Dann ging der Regen doch noch richtig los. Ehe ich einen Unterstand finden konnte, war ich patschnass. Zum Glück hatte ich aber eine Regenjacke an. Anschließend habe ich wohl etwas die Kirche ums Dorf getragen. Der Regenguss hat mich etwas aus dem Konzept gebracht. Leider war auch niemand auf der Straße, so dass ich nicht fragen konnte. Ich bin daher erst einmal komplett in die falsche Richtung gelaufen und stand vor der St. Pauls Church. Hier fragte ich nach dem Bobby Sands Mural (Infos zu Bobby Sands unter Wikipedia.de).  Zum Glück wurde ich in die richtige Richtung geschickt. Nachdem das Mural gefunden war, fand ich auch den Garden of Remembrance der sowohl den Opfern der IRA als auch den Zivilisten aus dem Falls Gebiet gewidmet wurde, die während der Troubles (1969 – 1998) starben. Puh.....irgendwie ist mir diese Heldenverehrung ja schon unheimlich. Ich kam natürlich auch prompt mit einem Mann der sich um die Beete kümmerte ins Gespräch. Irgendwie hab ich wohl einen Punkt auf der Stirn. Da ich aber dringend auf Toilette musste, kürzte ich es ab. Eine Toilette fand ich dann im Falls Leisure Center. Das war auch dringend nötig! In Deutschland wäre ich da ohne ein Ticket zu ziehen sicher nicht reingekommen, aber Irland ist da zum Glück anders. Da ich jetzt wieder etwas Luft hatte bin ich noch bis zu den International Murals in der Divis Street gelaufen. Wäre ich nur auch noch um die Ecke gegangen, da gab es nämlich auch noch ein paar interessante Murals. Ehe ich mich versah, stand ich schon wieder vor einem dieser Tore, die ab 22:00 Uhr geschlossen werden. Ein Stück weiter entdeckte ich ein paar royalistischer Murals. Da sich die Sonne gerade wieder zeigte, beschloss ich zu meinem nächsten Ziel zu laufen. Nach etwas mehr als 10 Minuten erblickte ich das ehemalige Court House von Belfast. Wie schade, dass dieses Gebäude so verfallen ist. In den nächsten Jahren wir hier allerdings ein Nobelhotel entstehen, wenn man der Reklametafel trauen kann, die um den Zaun gespannt ist. Mein eigentliches Ziel lag allerdings gegenüber. Dieser geschichtsträchtige Knast ist mittlerweile ein Museum und zählt zu den berühmtesten Geisterhäusern Irlands (wenn man daran glaubt). Ich muss gestehen, dass ich bis heute Morgen noch nichts von diesem Gefängnis wusste. Erst als wir mit dem Bus daran vorbei fuhren, wurde ich darauf aufmerksam und gleich neugierig. An der Kasse kaufte ich mir für 12 £ ein Ticket für die nächste Tour. Da bis dahin noch etwas Zeit war, fotografierte ich etwas im Innenhof. Dabei entdeckte ich das Besuchercafe und gönnte mir hier eine kleine Auszeit bei einem Cappu. Anschließend suchte ich den Startpunkt der 70 Min. Führung. Doch bevor es los geht mit der Tour gibt es hier noch ein paar Infos: Wie bei den Häftlingen begann auch unsere Tour in der Kleiderkammer. Hier mussten die Häftlinge all ihre Kleidung und Habe abgeben und bekamen die Gefangenenkleidung. Dieser Raum bestand aus mehreren solcher Umkleidekabinen. Weiter ging es in den Tunnel, der das Gefängnis mit dem Gerichtsgebäude verband. Angeblich soll es hier spuken, erzählte unser Guide mit einem zwinkernden Auge. Geisterjäger und Besucher des ehemaligen Gefängnisses haben mehrere Sichtungen und von seltsamen Geräuschen berichtet. Türen wurden wie von Geisterhand zugeschlagen und Hilferufe von Männern und Frauen waren zu hören. Ebenfalls wurde vn einem Mann berichtet, der den 'C-Flügel' hinunterging und verschwand. Nun ja, wer es glauben mag kann sogar Touren dieser Geisterjäger buchen. Für schlappe 45 £ kann man die Paranormal Investigation Tour buchen. Die normale Geistertour für das erste Halbjahr 2018 scheint schon ausgebucht zu sein. Für uns ging es jetzt endlich in den Gefängnistrakt. Unser Guide (selbst ein ehemaliger Gefangener) erzählte uns einiges zur Geschichte des Gefängnisses und erklärte uns, dass während der Troubles die Gefangenen der jeweiligen Parteien in eigenen Blöcken untergebracht waren, um gar nicht erst aufeinander zu treffen. Für Besucher ist ein Zellenblock geöffnet, den wir jetzt in Ruhe besichtigen konnten. Unsere G,ruppe die aus etwa 20 Personen bestand, bewegte sich nun in diesen Zellentrackt. Hier gab es einiges zu sehen. Krass, oder ?! Am beeindruckendsten fand ich ja die Arrest- und die Gummizelle. Die Gummizelle war wirklich eklig. Aus der Arrestzelle wurde tagsüber alles entfernt, was es dem Gefangenen etwas gemütlich gemacht hätte, wie z.B. die Matratze und eine Decke. So blieb ihm nicht weiter übrig, als den Tag auf dem niedrigen und bestimmt sehr unbequemen Stuhl zu verbringen. Den Exekutionsraum hatte sich unser Guide bis zum Schluss aufgehoben. Was für ein Finale. Da es ursprünglich in diesem Gefängnis keinen Raum für Exekutionen gab, musste dieser erst nachträglich eingebaut werden. Man gelangt in diese Exekutionskammer durch einen kleinen Aufenthaltsraum  im Zellentrakt. Hier konnte der Gefangene seine letzte Malzeit einnehmen und mit seinem Prister sprechen. Aber der Galgen war nicht weit entfernt. Er verbarg sich hinter einem Schrank in diesem Raum. Diesen zog unser Guide publikumswirksam mit einem Ruck zu Seite und wir blickten auf  dieses Bild. Hollywood hätte es nicht besser inszenieren können. Die weiteren Erläuterungen entbehrten  allerdings jeglichem Pathos.  Nüchtern erzählte er uns von den 17 Häftlingen die hier gehängt wurden. Wie schon in Dublin endete auch diese Tour auf dem Gefängnishof, bzw. im kleinen Museum/ Warteraum des Museumskomplexes. Hier gab es noch allerlei in den Vitrinen zu entdecken. Jetzt ist es aber gut mit düsteren Gedanken. Es wurde Zeit weiter zu ziehen. Ich stellte mich dafür an die nächste Bushaltestelle und wartete auf meinen Bus. Mit diesem fuhr ich dann bis zum Nein, ich wollte jetzt nicht das Museum besichtigen, denn ich weiß ja was aus dem Schiff geworden ist, sondern ich wollte das tolle Gebäude in ruhe anschauen und fotografieren. Dabei belasse ich es mal. Es gab aber noch mehr zu sehen. U.a. lag hier noch ein historischer Dampfer. Da es sich von hier aus nicht lohnte auf den nächsten Bus zu warten, der sowieso erst zu den Murals gefahren wäre, entschied ich mich zu Fuß in die Innenstadt zu laufen. Die Sonne strahlte gerade auch so schön vom Himmel. Ich muss schon sagen: Belfast hatte ein paar schöne und interessante Ecken. Neben den tollen Fassaden haben es mir vor allem die eindrucksvollen Murals angetan. So langsam näherte ich mich meinem letzten Highlight für heute. Einen Besuch des Duke of York, einen der schönsten und geschichtsträchtigsten Pubs Belfast, wollte ich mir nicht entgehen lassen. Der Pub ist wirklich sehr schön. Leider war so gegen 18:00 Uhr noch gar nichts los. Berühmtheit erlangte er durch ein tragisches Ereignis. Terroristen, die eigentlich das Court House in die Luft sprengen wollten, rannten - gestoppt durch einen Kontrollpunkt - auf der Flucht durch die kleine Gasse des Pubs liefen. Die Bombe explodierte zu früh und der Pub wurde  durch die Detonation stark verwüstet. Es gab drei Verletzte. Heute erinnert nur noch ein vergilbter Zeitungsausschnitt an den Bombenanschlag. Nach einem kleinen Hellen zog ich hungrig weiter. Auf Pub-Meal hatte ich heute keine Lust. Nachfolgend noch ein paar Fotos auf dem Heimweg. Zum Abendessen bin ich heute kurz entschlossen zu  Burger King. Ich war viel zu k.o. um nach einem Restaurant zu suchen. Das letzte Foto für heute ist mal wieder das Rathaus. Kaum zu glauben, aber ich hatte die Besichtigungszeit nur kurz verpasst. Weitaus mehr Fotos gibt es in der Morgen geht es hoch an die Küste nach Bushmills. Ich freu mich!
The Crown - Belfast, Nordirland The Crown - Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland
The Crown von außen
Belfast, Nordirland
Peace Wall - Belfast, Nordirland Peace Wall - Belfast, Nordirland Peace Wall - Belfast, Nordirland Peace Wall - Belfast, Nordirland Peace Wall - Belfast, Nordirland Peace Wall - Belfast, Nordirland Peace Wall - Belfast, Nordirland Peace Wall - Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Murals - Belfast, Nordirland Murals - Belfast, Nordirland Garden of Remembrance - Belfast, Nordirland Garden of Remembrance - Belfast, Nordirland Garden of Remembrance - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Internationale Peace Wall - Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Altes Court House - Crumling Road - Belfast, Nordirland Altes Court House - Crumling Road - Belfast, Nordirland Altes Court House - Crumling Road - Belfast, Nordirland
Crumlin Road Gaol Das 1846 eröffnete Gefängnis war eines der fortschrittlichsten Gefängnisse seiner Zeit. Die vier Flügel, die innerhalb einer fünfseitigen Mauer gebaut sind, sind bis zu vier Stockwerke hoch und fächern sich von dem zentralen Bereich ab, der als The Circle bekannt war. Ursprünglich gebaut für 500 – 550 Gefangene, in Zellen die 12 x 7 Fuß maßen, war es das erste Gefängnis in Irland das nach „The Seperate System“ gebaut wurde. Ziel war, die Gefangenen ohne Kommunikation zwischen ihnen zu trennen. Das Gefängnis wurde ursprünglich gebaut, um zwischen 500 und 550 Gefangene in Zellen zu halten, die 12 x 7 Fuß maßen. Es war das erste Gefängnis in Irland, das nach 'The Separate System' gebaut wurde, um Gefangene ohne Kommunikation zwischen ihnen zu trennen.  Später, in den Hochzeiten der „Troubles“ (um 1970) wurden in jeder Zelle bis zu drei Gefangene untergebracht. Die ersten 106 Häftlinge waren Männer, Frauen und Kinder. Die Kinder kamen meist aus verarmten Arbeiterfamilien und wurden in den ersten Jahren oft wegen minderer Verstößen wie Diebstahl von Essen und/oder Kleidung inhaftiert. Der 13-jährige Patrick Magee, der zu 3 Monaten verurteilt worden war, erhängte sich 1858 in seiner Zelle. Bis zum frühen 20. Jahrhundert hielt man Frauen im Gefängnisblockhaus fest. Ulster Suffrageten, darunter Dorothy Evans und Madge Muir, wurden im Gefängnis im Jahr 1914 eingesperrt. Obwohl es als Europas Alcatraz bekannt war, gab es eine Reihe erfolgreicher Fluchtversuche. Die erste aufgezeichnete Flucht war 1866. Während seiner 150-jährigen Geschichte hat das Gefängnis viele Gefangene durch seine Türen geführt. Einige der bekannteren Gefangenen waren Eamon De Valera, Martin McGuinness, Michael Stone und Bobby Sands. Am 24. November 1991, während der letzten Phasen der Unruhen, wurde der loyalistische Flügel des Gefängnisses zum Ziel einer provisorischen IRA-Bombe, die einen UVF und einen UDA- Freiwilligen tötete. Aber auch Hinrichtungen wurden hier vollzogen. Insgesamt wurden 17 Gefangene hier erhängt. Der letzte war Robert McGladdery 1961, der wegen Mordes hingerichtet wurde. Die Leichen der Hingerichteten wurden auf ungeweihtem Boden im Gefängnis vergraben. Das Gefängnis schloss 1996 seine Tore und stand viele Jahre lang leer. Erst im Jahre 2010 entschloss man sich, das Gebäude zu restaurieren. Im November 2012 eröffnete das Gefängnis als Touristenattraktion und Konferenzzentrum. Quelle: Wikipedia.com
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Dieses Bild erinnerte mich irgendwie an Sachsenhausen
Duke of York Pub - Belfast, Nordirland Duke of York Pub - Belfast, Nordirland Duke of York Pub - Belfast, Nordirland Duke of York Pub - Belfast, Nordirland Duke of York Pub - Belfast, Nordirland Duke of York Pub - Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Belfast, Nordirland Duke of York Pub - Belfast, Nordirland
Ein Pano aus dem Hof gegenüber dem Pub - Keine Ahnung ob er zum Pub geört
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