Dienstag, 3.10.2017
Ganz entspannt machte ich mich nach einem sehr leckeren Frühstück in Belfast auf den Weg. Das
Gerödel mit dem Reifen hat mich dennoch den halben Tag gekostet und dabei ging es eigentlich
ganz gut los. Die Werkstatt beim Hotel um die Ecke hatte offen, aber leider auch nicht den
richtigen Adapter. Sie haben mir aber einen günstigen Reifen verkauft und den Luftdruck bei dem
montierten Reifen überprüft und meinten, damit könnte ich gut fahren. Ich habe trotzdem nach
einer weiteren Werkstatt Ausschau gehalten. Mit dem Ersatzreifen wollte ich auf keinen Fall die
weitere Tour fahren. Ich fand auch eine. Der Typ hatte zwar auch nicht den richtigen Adapter,
wechselte aber trotzdem den Reifen und auch er war der Meinung, dass ich so weiterfahren
könnte.
Da das Wetter heute recht gut war, entschied ich mich bei der Ausfahrt aus der Stadt noch einmal
zum Belfast Castle zu fahren. Vorher hielt ich noch an der schönen
die mir gestern schon aufgefallen war.
Diese um 1860 in der nähe der Falls Road erbaute Kathedrale war innen erstaunlich hell und bunt.
Das hat mich echt verblüfft. Endlich mal eine Katholische Kirche im freundlichen Design. Ein Ort
zum wohlfühlen.
Bis ich beim Belfast Castle ankam hatte sich der Himmel leider zugezogen. Wie schade. Ich bin
trotzdem etwas durch den Park gelaufen. Vom Inneren der kleinen Festung gibt es kaum Fotos, da
diese fast ausschließlich für Veranstaltungen genutzt werden und die Räume daher den
Burgcharakter verloren haben. Meine Tour rund ums Belfast Castle und hinein habe ich in eine
Slideshow gepackt.
Gegen ½ 11 Uhr hatte ich Belfast hinter mir gelassen. Kaum war ich aus der Stadt draußen machte
es plötzlich "pling" und mir wurde verkündet, dass ich sofort die nächste Werkstatt aufsuchen
sollte, da ich ein Problem mit meinem Reifendruck hätte. Na klasse! Das Elend nahm wohl kein
Ende.
Ich fuhr dann erst einmal zur nächsten Tankstelle und fragte dort nach einer Werkstatt . Aber als
ich in die mit genannte Richtung fuhr beschloss ich, doch lieber gleich zurück zum Flughafen zu
fahren ,um diese verflixte Karre endlich zu tauschen. Leider wollte Navilinchen nicht dorthin und
so dauerte es eine ganze Weile bis ich endlich ankam. Um es abzukürzen: Ich bekam einen
anderen Wagen und war dann gegen 1/2 1 endlich auf dem Weg raus aus der Stadt.
Der Kia den ich jetzt fuhr, gefiel mir auf Anhieb besser als der Polo. Da das Wetter immer
schlechter wurde, trödelte ich so vor mich hin. Die geplante Wanderung zu den Wasserfällen
konnte ich eh knicken, dafür war ich schon zu spät. Ich hielt lieber Aussschau nach einem Kaffee.
Nachdem ich diesen bekommen hatte fuhr ich ein gutes Stück durchs Landesinnere, um etwas Zeit
aufzuholen.
Kurz vor der kleinen Ortschaft
fuhr ich dann doch wieder an die Küste. Dieser kleine Ort lockte mich so mit seinem hübschen
kleinen Hafen, dass ich beschloss hier eine kleine Rast einzulegen. Immerhin hatte ich noch nichts
zu Mittag gegessen. Im nahe gelegenen Supermarkt bekam ich ein Turnfischsandwich mit dem ich
mich auf die Kaimauer setzte und die Sonne genoss, die sich gerade durch die Wolken hindurch
zwängte.
Zeit für ein Pano:
Ich hatte ganz vergessen, dass dieser Küstenabschnitt so schön war. Immer wieder musste ich
anhalten und wenigstens etwas verweilen. Leider wehte inzwischen ein recht kalter Wind, so dass
ich nie länger ein einer Stelle blieb.
Anschließend wurde es wieder einmal zu richtig Irisch.
Als ich ein Schild zu einer Kirchenruine entdeckte beschloss ich spontan diese zu besichtigen. Ich
fuhr daher auf den kleinen Parkplatz. Von der Kirche war aber keine Spur. Dafür gab es gleich
mehrere Infotafeln. Aha! Irgendetwas gab es hier wohl. Ich schaute mich daher etwas näher um.
Auf einer Anhöhe entdeckte ich dann auch ein paar Mauerreste. Das schien die Kirche zu sein. Der
Weg führte über eine Schafweide. Das war ja mal wieder typisch! Zum Glück war es nur wenig
matschig obwohl er an einem kleinen Bach entlang führte.
Jetzt war ich endgültig angekommen. Solche Erlebnisse waren typisch für das Irland wie ich es
kenne und liebe.
Viel war von der kleinen Kirche (Ardclinis Church) ja nicht mehr übrig und näher als ihr auf den
Fotos sehen konntet, bin ich der Kirche und den alten Grabsteinen nicht gekommen, da der
Durchgang zur Ruine total vermatscht war und ich nicht wusste, ob dieser Matsch nur aus Erde
oder auch noch aus Kuhdung bestand.
Einen nächsten kurzen Stopp hatte ich am Strand von Waterfoot
Netter Strand! Hier könnte man es auch länger aushalten.
Es machte Spaß durch diese engen Landstraßen zu fahren. Zum Glück war wenig los. Immer wenn
ich bemerkte, dass Einheimische hinter mir her fuhren, suchte ich den nächsten Haltepunkt und
ließ sie passieren. Meist wurde dies mit Winken oder Blinken gedankt.
Kurzer Halt in
Das Licht war gerade so schön.
Herrlich? oder?
Eins hab‘ ich noch. Durch anklicken werden die Panos größer (die anderen Fotos auch)
Über die A2, die jetzt mal wieder durch das Landesinnere verlief, fuhr ich bis
Eigentlich wollte ich hier nur einen Cappu trinken, aber die aufgewühlte See lotste mich erst
einmal Richtung Strand.
Weitere Fotos gibt es in der
Wenigstens einen Punkt meiner heutigen To-Do-Liste wollte ich abhaken. Ich fuhr daher direkt
nach
Seit die HBO-Serie Game of Thrones diesen kleinen historischen Hafen als Drehort auserkoren hat,
pilgern Filmfans aus aller Welt hierher. Zum Glück kommen große Reisebusse die enge Straße zum
Hafen hinunter, nicht um die Ecke.
Bis ich zum Hafen kam, dauerte es aber noch eine Weile, denn ich blieb schon am Parkplatz
hängen, da ich meine Augen nicht von den mächtigen Wellen, die mit einer unbändigen Wucht an
und über die Felsen donnerten, trennen konnte.
Was für ein Schauspiel. Mit klammen Händen, den Reißverschluss meiner Jacke hochgezogen bis
zum Kragen, die Kapuze schützend um die Ohren stand ich da mit einem breiten Grinsen im
Gesicht. Was war das für ein Wetter. Diese Gewalten, wahnsinn.
Ich weiß echt nicht, ob es mir bei blauen Himmel und einem lauen Lüftchen hier besser gefallen
hätte. Diese Wolken und die Wellen hatten schon etwas.
Kaum hatte ich mich gegen den heftigen Wind kämpfend zum Hafenbecken durchgeschlagen,
lockten mich schon wieder diese Wellenberge, die heute keine Grenzen zu kennen schienen.
Hier hätte ich noch ewig bleiben können, aber inzwischen reizte mich der Gedanke, heute doch
noch an den Giant Causeway zu fahren. Denn es schien in dieser Richtung aufzuklaren.
Weitere Fotos gibt es in der
Auf dem Rückweg hielt ich dann noch kurz an der Ballintoy Church. Da sie abgeschlossen war,
zog ich aber schnell weiter.
Als am
plötzlich die Sonne durch die Wolken drang konnte ich nicht anders und musste für ein paar Fotos
anhalten.
Was für ein toller Moment. Ich glaube ich hatte noch bis zu meinem B&B ein breites Grinsen im
Gesicht. Als ich am B&B ankam war niemand dort. Lediglich kleine mit Namen beschriftete
Kuverts, die die Zimmerschlüssel beinhalteten, lagen auf einem Tisch. Ich schnappte mir meinen
Schlüssel und brachte mein Gepäck aufs Zimmer. Anschließend fuhr ich gleich weiter zum Giant‘s
Causeway. Ich hoffte noch ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen.
Kurz nach 18:00 Uhr kam ich am Besuchszentrum des Giant Causeways an. Da es bereits
geschlossen hatte, stellte ich Kia fresch , ohne zu bezahlen, auf den Parkplatz, schnappte mir mein
Kamerazeugs und los ging es.
Interessante Steine gab es hier und die Brandung war auch nicht schlecht.
Von Sonnenstrahlen war leider keine Spur. Mir war es erst einmal schnuppe, ich hatte ja meinen
Magic Moment und diese tosenden Wellen waren auch nicht schlecht.
Blöderweise fand es kurz darauf an zu Nieseln. Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich
begeistert darüber war, aber es störte mich weniger als gedacht.
Ebenso nahmt ich die Tatsache, dass dieser Typ sich mir permanent ins Motiv stellte und ich mir
andere Standpunkte suchen musste, relativ gelassen.
Man musste allerdings gehörig aufpassen um nicht auf diesen glitschigen Steinen auszurutschen.
Einmal hätte ich mich fast auf den Hintern gesetzt.
Ich war schon am gehen als die Sonne doch noch durch die Wolken brach.
Ich habe mich natürlich sofort umgedreht und mein Kameraauslöser wurde noch einmal zum
Glühen gebracht.
Jetzt dauerte es aber nicht mehr lange bis die Sonne aus der Bucht verschwand.
Mit dem letzten Tageslicht machte ich mich auf den Weg zurück zum Parkplatz.
Weitere Fotos findet ihr in der
Da ich heute Nachmittag ja noch ein Stück Kuchen genascht hatte wollte ich heute nicht ins
Restaurant zum Abendessen. Ich holte mir daher nur eine Portion Fish‘n Ships und nahm sie mit
aufs Zimmer. Die Portion war riesig und so landete leider mehr als die Hälfte gleich im Müll, da ich
den Fischgeruch nicht über Nacht in der Bude haben wollte. Zur besseren Verdauung gab es dann
noch einen Schlummertrunk.
Trotz meist bewölktem Himmel war es heute ein toller Tag!
Ebbe in Waterfoot
Durchs Landesinnere