Soviel Rummel wie hier im Frühstücksraum waren wir gar nicht mehr gewöhnt. Das Küchenpersonal schaffte es kaum alles
nachzulegen. Mit etwas Geduld fanden wir aber ein Plätzchen und auch etwas zum Frühstücken. Wir sind da ja einfach in der
Haltung. *lach
Lt. Wetterbericht sollte das Wetter heute eigentlich ganz gut werden, aber noch regnete es. Wir entschieden uns daher erst einmal
etwas in Reykjavik bummeln zu gehen. Da die Kameras auf dem Zimmer blieben, gibt es davon keine Beweisfotos.
So kam es dann, dass wir erst gegen 11:00 Uhr an der Viking World ankamen.
Als erstes schauten wir uns die Außenanlage mit den Feenäusern an. Diese sahen schon ganz schön abgerockt aus.
Ich weiß heute nicht mehr, ob es daran lag oder vielleicht einfach nur daran, dass es plötzlich aufgehört hatte zu regnen, dass uns
davon abhielt ins Museum hinein zu gehen. Nach einem Spaziergang um das Gebäude (das ich leider nicht fotografiert habe)
entschieden wir uns weiter zu fahren.
Unser nächstes Ziel war der letzte Zipfel dieser Halbinsel.
Hier befanden sich gleich zwei Leuchttürme. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wir entschieden uns erst einmal beim alten Leuchtturm
zu parken.
Dieser ältere der beiden Leuchttürme wurde bereits 1897 erbaut.
Zu seiner Zeit galt er als einer der besten Leuchttürme Islands, da er durch seinen niedrigen Stand (gerade einmal 12 Meter hoch)
bei Nebel gut sichtbar war.. Andererseits war die Gefahr, dass er durch die harte Brandung beschädigt wurde und bei heftigen
Seesturm nicht sichtbar war. Man entschied daher, ihn durch einen neuen Leuchtturm, der etwas weiter landeinwärts gebaut wurde,
zu ersetzen.
Ganz hübsch der Kleine!
Schade, dass das angekündigte Cafe geschlossen war.
Wir spazierten von hier aus wenige Meter zum neuen Leuchtturm.
Dieser Leuchtturm wurde 1944 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Mit seinen 28 Metern ist er der höchste Leuchtturm Islands.
Leider konnten wir keinen Leuchtturm von innen besichtigen und auch das Heimatmuseum, das sich in den Nebengebäuden
befindet, war geschlossen. So blieb uns als letztes nur noch der alte Fischkutter.
Viel gibt es über den Kutter nicht zu berichten. Er ist 20 Meter lang und lief 1946 vom Stapel und wurde seitdem als Fischkutter
betrieben. Seit wann er hier abgestellt wurde, konnten wir nicht herausbekommen.
Nach ein paar Fotos und immer noch kaffeedurstig zogen wir weiter.
Mangels besserer Ideen beschlossen wir, weitere Leuchttürme auf dieser Halbinsel zu suchen. Obwohl diese im Navi angezeigt
wurden, war es doch ein rechtes Suchspiel zu ihnen zu gelangen.
Als wir diesen Leuchtturm erblickten waren wir nicht schlecht erstaunt, hatten wir doch einen ganz anderen Leuchtturm erwartet.
Im www. wurde uns ein anderer Leuchtturm angezeigt. Aber was solls. Man muss die Leuchttürme eben nehmen wie sie kommen.
Ganz in der Nähe dieses Leuchtturms entdeckten wir dieses interessante Gebäude.
Den nächsten Leuchtturm, der sich ganz in der Nähe befand, zu finden, war gar nicht so einfach. Da mussten wir schon etwas hin
und her fahren, da wir immer wieder wegen div. Firmenzäune nicht weiterkamen.
Dies war dann auch der Leuchtturm, der uns
schon in Reykjanesbær angezeigt wurde., nur
das er jetzt orange angestrichen war und nicht
mehr weiß, wie auf den Fotos.
Über diesen Leuchtturm, der wie alle anderen
nicht zu besichtigen/besteigen war, konnte ich
erfahren, dass der 1956 erbaut wurde und 9, 3
m hoch ist. Er ist einer von 6 gleichgebauten
Leuchttürmen des Ingenieurs Axel Sveinsson in
Island.
Da die Umgebung dieses Leuchtturms sehr
schön war, schauten wir uns noch etwas um.
Wir sind dann tatsächlich noch zu einem weiteren Leuchtturm gefahren.
Wir hätten es ja nicht geglaubt, aber der Weg hat sich gelohnt.
Der Leuchtturm von Sandgerði hat schon eine einmalige Optik, da er von
einem Haus regelrecht ummantelt ist.
An der Hauswand befand sich ein uraltes Grafitti und auf der anderen Straßenseite eine interessante Skulptur.
In der Umbebung entdeckten wir dann noch ein abgewracktes Boot.
Jetzt hatten wir noch einen Leuchtturm auf der Agenda.
Und ab hier wurde es etwas planlos, denn irgendwie war die Luft raus. Wir hatten für heute genug Leuchttürme gesehen. So
langsam wollten wir mal etwas anderes sehen. Wir schlugan
daher den Weg zum nächsten Thermalgebiet ein.
Noch ahnten wir nicht, auf was wir bald stoßen würden.
Aber es dauerte nicht lange und wir kamen wieder an einer
Straße des Grauens vorbei.
Hier machte Autofahren wirklich keinen Spaß. Wir fuhren nur
noch im Schritttempo und hofften, keine der Baby-Schwalben
zu überfahren.
Ein SUV der uns entgegen kam brechte einfach in die Straße.
Unglaublich!
Wenn schon Ruine, dann wenigstens angemalt!
Komisch, dass die uns auf dem Hinweg nicht aufgefallen war.
Die Fahrt entlang der Landstraße 41 war recht ereignislos und plätscherte so vor sich hin. Auf dem Hinweg war uns die Fahrt
kürzer vorgekommen. Als wir dann auf die Landstraße 42 einbogen änderte sich erst auch nichts. Links und rechts plattes Land
und ein paar Lavafelder.
Erst als wir den Parkplatz vom Kleifarvatn ankamen, gab es mal wieder einen Wow-Effekt.
Ok, dafür hatte sich die langweilige Fahrt schon einmal gelohnt.
Keine 1/4 Stunde später hatten wir das Geo-Thermalgebiet erreicht.
Zugegebener Maßen nicht unser erstes Geothermal-Gebiet und trotzdem war es wieder anders.
Auch hier lag wieder Schwefelduft in der Luft, aber die Tatsache, dass man dieses Gebiet bequem über Holzstege besichtigen
konnte, war schon klasse, denn ohne diese Stege wären wir wohl umgekehrt, zumal es auch gerade einmal wieder leicht zu
regnen anfing.
Die Stege waren aber nicht der einzige Unterschied zu den Thermalgebieten im Myvatn. Gleich zu Beginn faszinierten uns schon
diese intensiven Farben, Schaut einfach selbst:
Nach einer 3/4 Stunde standen wir wieder auf dem Parkplatz.
Erfreulicherweise hatte der Nieselregen, der uns während der Besichtigung nervte, inzwischen aufgehört.
Jetzt stand für unsere Autotour heute nur noch ein Punkt auf der Agenda und die war der schon seit Monaten feuerspeiende
Vulkan
Wir hielten nach 15 Minuten gleich am ersten improvisierten Parkplatz.
Noch waren wir unentschlossen, ob wir uns wirklich auf den Weg machen sollten. Der Regen hatte zwar aufgehört, aber das
Wetter wirkte immer noch recht unbeständig.. Nachdem wir das Auto geparkt hatten schauten wir, ob wir mit jemanden ins
Gespräch kommen könnten, die gerade vom Vulkan kamen. Und da hatten wir wieder einmal Glück. Wir trafen ein ein deutsches
Paar, das gerade von einem Spaziergang am Rande des Lavaflusses kamen. Sie rieten uns, auf jeden Fall wenigstens bis dorthin
zu gehen, denn 1. würde hinter dem Hügel die Sonne scheinen, 2. wäre es dort viel wärmer und 3. hätten wir so frische Lava, die
an manchen Stellen immer noch dampfte, bestimmt noch nicht gesehen. Ja, das waren alles Argumente die uns neugierig machten.
Nachdem dies geklärt war, haben wir uns mit den beiden noch etwas verquatscht. So war es dann doch schon fast 17:00 Uhr, bis
wir endlich auf dem Weg waren.
Dieser Weg war wirklich recht kurzweilig und gut ausgeschildert.
Aber da wir eh
nicht die
Einzigen waren,
die sich auf
diesen Weg
machten, bzw.
gemacht haben,
konnten wir
den Weg nicht
verfehlen.
Ab etwa der Hälfte der Strecke, mussten wir uns entscheiden, ob wir weiter nach oben zur Ausbruchsstelle laufen wollten oder
doch lieber nach unten zur erstarrten Lava.
Da der Vulkan momentan sowieso nur dampfte und Gabi sich nicht sicher war, ob sie mit ihrer Höhenangst auf diesen Grat laufen
konnte, verzichteten wir darauf und liefen hinunter zum erstarrten Lavafluss.
Das hatte schon was!
Es ist schon beeindruckend wenn man sieht, wie und wo überall die Lava sich ihren Weg gesucht hat. Da können die Isländer
wirklich froh sein, dass ihr Land so dünn besiedelt ist. Auch schienen hier keine Weideflächen betroffen zu sein. Es sah aus, als
wäre die Lava wirklich nur über Badlands, also schlechtes Land gelaufen.
Zum Abschluss gibt es noch ein kleines Filmchen:
So gegen 18:00 Uhr waren wir dann auf dem Weg zurück nach Reykjavik.
Als es nur noch so ca. 10 km bis zur Stadt waren, fing es auf einmal heftig an zu regnen. Es regnete so stark, dass in der Straße
unseres Hotels das Wasser ca. 10 cm hoch stand. Als ein SUV vor uns in die Straße einbog spritzte das Wasser meterhoch. Zum
Glück waren in diesem Moment keine Fußgänger unterwegs. Wir stellten uns erst einmal gegenüber in die Einfahrt zum Parkhaus
uns warteten, bis der Regen etwas nachließ. In einer Regenpause sprang Gabi schnell aus dem Auto und schaute, ob auf dem
Parkplatz zu unserem Hotel noch ein Platz frei wäre. Dem war leider nicht so. Ich fuhr daher direkt ins Parkhaus..
Ab jetzt hatten wir noch knapp eine Stunde Zeit bis zu unserer Abendessenreservierung.
Da wir von der schnellen Truppe sind (zumindest was das Frischmachen und Umziehen angeht) und es sowieso nicht so viel
Auswahl an Klamotten gab, waren wir auch ohne zu hetzen gut im Zeitplan und standen dann auch um kurz nach 20:00 Uhr im
reservierten Restaurant.
Anfangs lief hier alles glatt. Wir bekamen einen recht schönen Tisch direkt am Fenster und die Bedienung brachte uns recht schnell
die Karte und Getränke. Es hakte dann allerdings bei der Essensbestellung, da sie uns ein wohl schon vorbereitetes Menue
aufschwätzen wollte. Dies wollten wir nun nicht und es brauchte schon die Restaurantleiterin um dies klarzustellen. Nachdem dies
geklärt war klappte alles wie am Schnürchen. Die Vorspeise (ein Salat) und das bestellte Steak
waren sehr lecker und der anschließende Nachtisch war der Hammer..
Für diesmal hatte sich unsere kleine Beschwerde so richtig gelohnt.
Infobox:
Gefahren: 242
Gelaufen: ca. 6 km
Wetter: bewölkt, regnerisch, sonnig, ca. 18 - 20 °C
Unterkunft:
CenterHotel Laugavegur ***
Schönes kleines Innenstadthotel. Netter Service
Die Betten waren sehr bequem
Plus: Tolle Lage, gutes Frühstück
Minus: gab es nicht