Tja, was soll ich schreiben, das Wetter
war heute wie vorhergesagt. Trocken, aber
stark bewölkt und morgens sogar noch
neblig.
Wir ließen uns daher Zeit.
In der Küche war der Teufel los. Wie gut,
dass wir schon Kaffee hatten und nicht
an den Herd mussten. Im Supermarkt
hatten wir uns schon in Husavik mit
Joghurt und Obst ausgestattet, den heute
war ja Feiertag und die Geschäfte hatten
geschlossen.
So gegen 9:20 Uhr machten wir uns so
langsam auf den Weg. Heute wollten wir
die Halbinsel umkreisen.
Bevor es so richtig los ging, fuhren wir noch einmal beim Hausberg und Wasserfall vorbei.
Hui, heute zeigte sich ja sogar der Fell ähm meine nachtürlich den Berg Kirkjufell.
Ok, klare Sicht und blauer Himmel ist zwar was andres, aber so war es auch schon eine Vergessergung gegenüber
gestern. Recht zufrieden zogen wir von dannen.
Kurz vor Olafsvik hielten wir an einem Viewpoint. Hier stank es wie die Pest. Gabi wollte gar nicht aussteigen.
Ich hielt es auch nicht lange aus. Bei schönem Wetter und ohne diesen Gestank wäre es hier sicher sehr schön
gewesen.
Es ärgert mich heute noch ein bisschen, dass wir dieser futuristischen Kirche nicht etwas mehr Aufmerksamkeit
geschenkt haben.
Keine 10 Minuten später kamen wir erstmals an eine Straße des GRAUENS. Davon gibt es zu Brutzeiten leider
mehrere auf Island. Denn die Küstenseeschwalbe legt hier ihre Eier einfach ins Gras und die geschlüpften Küken
torkeln dann am Straßenrand entlang und werden hier gefüttert. Da sich viele Autofahrer nicht an die
Geschwindigkeitsbegrenzungen (hier ca. 30 kmh) halten, werden viele Jungvögel, die nicht schnell genug aus dem
Weg kommen, einfach plattgefahren.
Nach diesem Erlegnis brauchten wir erst einmal einen Kaffee.
Wie gut, dass wir kurz darauf in Hellissandur an eine Tankstelle kamen. Benzin brauchten wir zwar keins, dafür gab
es aber Kaffee und sogar einen selbst gebackenen Keks.
Gegenüber der Tankstelle befand sich ein kleines Museum
Da es heute geschlossen war, schauten wir nur über den Zaun.
Da wir inzwischen ja schon einige Torfhaus-Museen gesehen hatten, war dies ok für uns. Dafür amüsierten wir uns
über die kleine Enten-Gang die für heute das Museum offensichtlich übernommen hatte.
Unser nächster Stopp war
Ein ganz netter Zwischenstopp wie man sieht. Bei Sonnenschein und etwas höheren Temperaturen wären wir
bestimmt etwas länger geblieben.
Der Weg führte uns weiter durch eine Lavawüste. Diese Lava war wohl schon vor längerer Zeit durch die Landschaft
geflossen. Inwischen war sie dicht bewachsen.
Hatte ich schon erwähnt, dass wir schon wieder über einen Huppelacker fuhren. Die Touristenmassen, die
normalerweise dieses Eiland besuchen, scheinen nicht genug zu beeindrucken, um endlich mal gescheite Straßen zu
bauen. Wieso auch, es geht ja auch so.
Nach weiteren Kilometern auf dem Rüttelacker erreichten wir den schönen organgenen
Der Fußweg zu diesem Leuchtturm war wengstens mit sehr gepflegten Bohlen ausgelegt.
Leider mussten wir wieder einmal feststellen, dass dieser nicht zu besichtigen war. Schade!
Dafür war die Anlage rund um den Leuchtturm sehr schön gestaltet. Wir liefen natürlich jeden Weg ab und genossen
die Aussicht auf die laute brütende Möwenschar.
Im Wasser hatten zwei Jungs dann tatsächlich auch ein paar Papageitaucher entdeckt,
die sie in halsbrechericher Weise mit ihren kleinen Kameras und Handys fotografieren
wollen. Gabi konnte dabei überhaupt nicht zusehen.
Mir waren die putzigen Vögel auch zu weit entfernt, um überhaupt mein Tele aus der
Tasche zu holen. Daher gibt es nur diesen Schnappschuss.
Bei der Weiterfahrt waren wir etwas verpeilt und so verpassten wir den nächsten Leutturm.
Dafür hatten wir jetzt wieder Asphalt unter den Reifen,was auch nicht zu verachten war. Und
da es uns erst einmal nicht auffiel, war es auch ok so.
Wer meint, Lavalandschaft wäre langweilig, den kann ich vielleicht eines Besseren belehren. Die Landschaft war
nämlich alles, nur nicht lanweilig.
Seht ihr im Hintergrund den schlafenden Riesen (rechts das Gesicht bis links zu den Füßen)?
Diese Farben waren schon der Hammer!!!
Leier haben wir bei unserer Trödelei total übersehen, dass hier noch ein besteigbarer Krater gewesen wäre, aber an
dem sind wir wohl vorbeigefahren. Oder, vielleicht war es sogar dieser hier.
Um kurz vor 13:00 Uhr war es dann soweit, wir hatten eins unserer heutigen Hauptziele erreicht.
Wieder mal ein Strand mit einem Wrack? Oder doch noch etwas mehr?
Nachdem wir uns vom Aussichtsplateau einen Eindruck verschafft hatten und feststellten, dass es hier nicht
weiterging, tauchten wir ein in die Welt der Feen und Trolle.
Hier war schon der Weg zum Strand ein Erlebnis. Vom Parkplatz aus führt der Weg durch ein verwunschenes
Lavafeld. Seine berühmteste Lavaformation, ein Felsen mit einem Loch, entdeckt man erst, wenn man fast vorbei ist.
Vorher fiel unser Blick auf einen verzaubert wirkenden türkiesblauen See.
Ein Blick nach vorne, ein Blick zurück…….lasst uns an den Strand gehen.
Ich behaupte mal, ohne Schrott hätte uns der Strand besser gefallen. Das war schon etwas schräg.
Da gefiel uns der Blick auf den plötzlich grün gewordenen See doch schon besser. Ist doch immer wieder
unglaublich, wie Licht und Umgebung die Farben verändert.
Da wird ganz schnell, ein zuvor noch türkisblauer See dunkelgrün.
Ok, da wieder kein Badewetter war, entschieden wir uns über die Klippen zur nächsten Bucht zu laufen.
Dies war ein Weg, der sich nicht nur auf dem ersten Blick lohnt.
Ich sag mal, hier war für jeden etwas dabei. Zum einen die schroffen, farbenfrohen Felsen und dann wieder diese
kleinen zarten Blüten, die sich allen Wind und Kälte zum trotz ihren Weg durch die Felsen suchen.
Statt auf Trolle trafen wir auf einstürzende
Altbauten.
Die Bedeutung dieser verfallenen Behausungen
war uns nicht so ganz klar. Dazu später mehr.
Ein paar hundert Meter weiter hatten wir die
nächste Bucht erreicht.
Der Blick von oben war wirklich
lohnenswert.
Glaubt ihr nicht,
dann müsst ihr mit uns um die Ecke
schauen.
OK, aus fotografischer Sicht, fand ich das nächste Motiv sogar noch etwas spannender.
Wer hatte wohl diese Hütte gerade hier gebaut und warum?
Dem musste ich auf den Grund gehen. Vorher spendiere ich aber noch eine schöne Impression der Schokofelsen
vor türkisem Meer. Ja, der Blick hatte schon was.
Gabi hatte genug gesehen und zog von dannen.
Bei mir war mal wieder die Neugierde geweckt. Verplüfft entdeckte ich im Gras eine eiserne Treppe, die nach unten
führte. Interessant, dachte ich so bei mir.
Habt ihr den Fischfelsen gesehen, den hab ich für Gabi geschossen. Sie liebt Fische und nicht nur auf dem Teller wie
ich.
Des Rätsels Lösung möchte ich euch natürlich auch nicht
vorenthalten.
Hier noch der Beweis: Vorher/Nachher.
Wenn man genau schaut, kann man noch mehr dieser Hütten entlang des Weges entdecken.
Wieder zurück am Strand beobachteten wir noch etwas die raue See ….
bevor wir uns der anderen Seite des Strandes mit seinen interessanten, zerklüfteten grauen bis ins tiefe rot
gehenden Felsen befassten.
Für mich haben diese Launen der Natur immer wieder etwas faszinierendes.
Weiter geht es auf der nächsten Seite, da die Technik dieser Webseite mal wieder
die Seitenlänge erreicht hat…..und dabei war es jetzt gerade einmal früher Nachmittag.
Die Küstenseeschwalbe:
Eine der aggresivsten Vogelarten in
Europa.
In Island leben diese Vögel ihre Eier
einfach ins Gras, ohne dass ein
besonderes Nest gebaut wird. Die
Eltern füttern ihre Küken (wie hier
einfach am Straßenrand, dabei kommt
es aber auch vor, dass die Küken
herumlaufen und von anderen Eltern
gefüttert werden. Die Kollonien sind gut
bewohnt, man bleibt zusammen. Durch
ihre Aggresivität bleiben sie
untereinander. Eindrignlinge werden
gemeinsam bekämpft.
Nicht nur auf den ersten Blick etwas
unverständlich.
Der inzwischen rötlich erodierte Stahl
stammt von einem Britischen Trawler
namens Epine GY7, der hier 1948 auf
Grund lief. Obwohl Hilfteams von
Anarstapi, Hellnar und Hellissandur zur
Hilfe kamen, konnten wegen des
schlechten Wetters und der rauhen See nur
fünf der 19 Crewmitglieder gerettet werden.
Für uns eine etwas seltsame
Touristenattraktion.