Den Tornado hatten wir gut überstanden.
Ehrlich gesagt, war es schon recht spannend zuzusehen.
Wenn wir jetzt noch unser Autochaos gut überstehen, ist alles paletti!!!
Aber, der Reihe nach:
Wie versprochen wurden wir heute Morgen mit strahlendem Sonnenschein begrüßt.
Da es noch a...kalt war ( 3 °C) sind wir erst einmal Frühstücken gefahren. Auch heute
war das Frühstück im Ranch House Cafe wieder sehr lecker. Gabi staunte allerdings
nicht schlecht als sie ihre Portion Pancaces sah.
Nach dem Frühstück sind wir noch einmal zurück ins Motel gefahren, um unser
Gepäck einzuladen. Dabei sind wir mit unseren Zimmernachbarn ins Gespräch gekommen. Diese waren gestern aus
dem Palo Duro Canyon geflüchtet, wo sie gezeltet hatten. Ihr Zelt drohte wegzufliegen.
Nach dem kurzen Schwatz sind wir trotz der matschigen Aussichten in den Palo Duro Canyon SP gefahren.
Schon am Eingangshäuschen war der Teufel los..
Wir reihten uns daher erst einmal in die Autoschlange ein.
Nachdem wir das Kassenhäuschen endlich passiert hatten, steuerten wir erst einmal das Visitor Center an. Hier
wollten wir uns aktuelle Informationen holen, denn noch wussten wir ja nicht, ob das gestrige Unwetter nicht doch
ein paar Wanderwege unpassierbar gemacht hatte.
Leider war auch im Visitor Center die Hölle los, allerdings nicht, weil alle Informationen haben wollten, denn die
bekam man hier, von den anwesenden Volounteers nicht. Diese waren nur darauf aus, Souvenirs zu verkaufen. Zum
Glück hatten wir uns ja schon im Vorfeld Gedanken über die Trails in diesem Park gemacht und beschlossen daher,
wie geplant, den Lighthouse-Trail zu laufen.
Noch war von den beeindruckenden roten Felsen nichts zu sehen,
aber auch diese Aussicht, wenn auch total gegen das Licht, war
nicht zu verachten.
Unsere Vorfreude wuchs!
Ich muss ja gestehen, dass ich von der Wanderung im Palo Duro Canyon nicht so viel erwartet hatte, Gabi ging es
ähnlich Die Fotos die wir im Internet sahen fanden wir zwar ganz nett, aber der Caprock Canyon schien doch der
interessantere der beiden Canyons zu sein.
Um so erstaunter waren wir, dass uns dieser Canyon sogleich in seinen Bann zog.
Was für eine Landschaft Wir waren hin und weg…………..und das schon gleich zu Anfang des Trails.
Obwohl das Visitor Center schon überfüllt war und am Anfang unseres Trails einige Leute mit uns liefen, waren wir
recht bald alleine unterwegs.
Diese farbigen, leuchtenden Felsen waren echt der Hammer!
Trotz der heftigen Regenfälle gestern waren die Wege recht gut zu laufen. Nur ab und an mussten wir ein paar
Pfützen umlaufen. Diese stellten aber keine Probleme dar. Bisher wenigstens.
Wir genossen jeden Meter dieses Trails und blieben immer wieder stehen um zu fotografieren.
Kein Wunder bei dieser Kulisse!!!
Total überraschend für uns war, dass sich die Landschaft, insbesondere die Farbe und Struktur der Felsen, hinter fast
jeder Biegung veränderte.
Kurz vor dem Endpunkt unseres Trails kamen uns häufiger
Wanderer entgegen. Kein Wunder, es war ja auch schon fast
Mittagszeit.
Durch unsere Trödelei am Morgen waren wir für unsere
Verhältnisse erst recht spät losgekommen.
Dies war wohl auch der Grund, wieso wir erst einmal fast
alleine unterwegs waren. Die große Masse war wohl schon
eher losgelaufen.
Auf dem letzten Drittel des Weges hatten wir dann auch
das Lighthouse im Blick.
Genau gesagt schien es sich allerdings um zwei
Leuchttürme zu handeln.
Wir folgten weiter dem recht gut ausgebauten Trail. Für
diese Wanderung benötigte man nicht einmal eine Karte,
denn die Strecke war immer sehr eindeutig.
Erst am letzten Teil des Trails verzweigt sich der Weg.
Ich entschied mich spontan für die rechte Variante, da mir der linke Weg etwas zu Schlammig aussah. Gabi fiel gar
nicht auf, dass es zwei Wege gab und folgte mir einfach.
Von nun an ging es bergauf. Wie man sieht wurde der Weg teilweise ganz schön steil und etwas Klettergeschick
wurde gefragt. Trotz ihrer Höhenangst kam Gabi ganz gut zurecht.
An manchen Stellen kamen wir bloß voran indem wir uns am Gehölz hochzogen. Von dieser Passage gibt es leider
keine Fotos, da man dort wirklich alle Hände brauchte.
Während wir uns hier Meter um Meter hochzogen hoffte ich doch sehr, dass wir nicht den gleichen Weg wieder
hinunter laufen müssten.
Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht kam uns ein Paar von oben entgegen. Zum Glück gab es in diesem
Moment einen schmalen Ausweichpunkt. Natürlich fragten wir die Beiden, ob es keine andere Alternative gäbe als
diesen Weg. Die Frau meinte daraufhin „Doch, allerdings sei der andere Weg weitaus schlammiger und noch dazu
sehr rutschig.“ Nette Aussichten!
Aber damit würden wir uns beschäftigen, wenn es soweit war. Jetzt wollten wir erst einmal oben ankommen.
Kaum waren wir oben, erblickten wir die
Rückseite des Leuchtturms, der diesem
Trail den Namen gab.
Oben angekommen erkannten wir, dass
wir noch einmal klettern mussten, um
auf das Plateau vor dem Leuchtturm zu
gelangen. Gabi wollte schon streiken.
Zum Glück ließ sie sich recht schnell
überreden und so bestiegen wir kurz
darauf den letzten Abschnitt dieses
Trails.
Auf dem Plateau angekommen, zeigte sich uns das Lighthouse von seiner Schokoladenseite.
Inzwischen war es Zeit für einen kleinen Snack, den wir uns gleich auf dem Plateau gönnten. Während wir
gemütlich picknickten konnten wir geduldig darauf warten, dass der Blick auf das Lighthouse einmal frei wurde,
denn mit uns waren noch ca. 10 - 15 weitere Personen auf dem Plateau und drumherum.
Nach dem Picknick bin ich den Trail noch etwas weitergelaufen.
Gabi war dazu nicht zu bewegen, da sie eine recht schmale Stelle hätte überwinden müssen. Da ich schon froh war,
sie überhaupt auf das Plateau gebracht zu haben, bin ich alleine los um mir den Leuchtturm von der anderen Seite
aus anzuschauen.
Der Rückweg erwies sich anfangs als eine kleine Schlammschlacht.
Wir waren ja zum Glück vorgewarnt und hätten durchaus auch noch umdrehen können. Kurz haben wir gezögert,
uns in den ganz offensichtlich rutschigen roten Schlammkanal zu begeben. Letztendlich haben wir uns gesagt:
„Augen zu - nee, natürlich ganz weit auf - und durch“.
Hoch hätte ich hier nicht laufen wollen. Die meisten Wanderer, die uns von unten entgegen kamen waren ganz schön
rot paniert. Ich hab mich zwar auch einmal auf den Hosenboden gesetzt, aber zum Glück bin ich ja ganz gut
gepolstert.
Hier noch ein paar Impressionen von unserem Rückweg:
Rückblickend war es eine tolle, wenn auch teilweise recht anstrengende Wanderung, denn der Auf- und Abstieg war
nach den heftigen Regenfällen nicht ohne..
Nach der Wanderung haben wir im Park noch gemütlich gepicknickt, bevor wir weiter auf die Route66 gefahren sind.
Eigentlich hätten wir uns hier sputen müssen. Eigentlich….
Aber in Wildorado kamen wir zum ersten Mal ins stoppen.
Das Windy Cow Cafe in Wildorado hatte leider geschlossen.
In Wildorado hätte man auch noch etwas länger verweilen können. Aber wir waren ja eh schon spät dran und
wollten uns ja sputen, eigentlich…….
Schon nach wenigen Meilen der nächste Stopp in
Im Gegensatz zu Wildorado ist Vega allerdings keine Ghost Town.
Hier tut sich noch etwas. Das Vega-Motel scheint momentan renoviert zu werden.
Verblüfft entdeckten wir bei unseren Kreuzzügen durch den kleinen Ort sogar einen Dairy Queen. Klar, dass wir
einen kurzen Boxenstopp einlegten. Ein Blizzard geht irgendwie immer.
Aber natürlich kostete dieses Päuschen Zeit und so erreichten wir erst gegen halb 7
Hier verließ uns dann mal kurzweilig die Sonne, was fast dazu geführt hätte, dass wir schnell weitergefahren wären.
Als sie sich dann doch blicken ließ, konnten wir natürlich nicht widerstehen.
Geschafft!
Wir befanden uns jetzt genau auf der Mitte der Route66.
Ein Segen, dass wir nicht bis nach LA fahren wollten, denn inzwischen war es schon 19:00 Uhr durch. So langsam
wurde es Zeit, weiterzuziehen.
Wir hielten auch durch. Bis wir an einer Kreuzung eine alte Tanke entdeckten.
Und schon piepte auch Navilinchen. Wir befanden uns auf dem Weg nach
Einer weiteren Ghost Town an der Route66. Unbemerkt passierten wir die Grenze nach New Mexico.
Das Licht war hier regelrecht verführerisch.
Zu unserem Glück wurde unser Forscherdrang durch die vielen „No Trespassing-Schilder“ gebremst. Wer weiß, wie
lange wir sonst hier hängengeblieben wären.
Kaum zu glauben, aber um kurz nach halb 8 befanden wir uns endlich auf der Zieleinfahrt nach Tucumcari.
Unseren Abstecher zu Russel‘s Travelcenter würden wir zwar nicht mehr schaffen, aber dafür hatten wir eine
Chance, Tucumcari noch mit dem letzten Licht des Tages zu erreichen.
Wir verließen daher die Route66 und begaben uns auf den Interstate 40.
Kaum waren wir ein paar Meilen gefahren, ich war gerade dabei einen LKW zu überholen, machte es im Auto ein
plopendes Geräusch und wir verloren an Fahrt. Gleichzeitig kam eine Meldung, dass das Auto nur mit verminderter
Kraft fahren würde. O.k., das hatte ich auch bemerkt. Ich ließ den LKW ziehen und klemmte mich hinter ihn auf die
rechte Spur. Da da Auto sofort anfing aufzujaulen, sowie ich zu viel Gas gab, tuckerten wir nun mit 45 mph über den
Interstate. Gefühlt dauerte die Fahrt eine kleine Ewigkeit. Wir schwitzen Blut und Wasser, denn wir wollten auf
keinen Fall hier in „the middle of nowwhere“ stehen bleiben.
Zum Glück kamen wir bis zum Motel.
Ich stellte das Auto so ab, dass es niemanden behinderte. Im Office erklärten wir, dass wir ein Problem mit dem
Motor hätten und nicht wüssten, ob wir überhaupt noch bis zum Zimmer fahren könnten.
Das hat dann zum Glück doch noch geklappt.
Leider hatte der nette Mann an der Rezeption keine Idee, ob wir morgen überhaupt eine offene Werkstatt finden
würden, denn immerhin war ja Sonntag. Ups, das hatten wir ganz aus dem Auge verloren. Jetzt war uns das aber
erst einmal egal. Wir wollten nur noch etwas essen und ein Bierchen trinken und etwas unser super schönes
Motelzimmer genießen.
Gleich gegenüber unseres Motels war ein recht gut besuchtes Family-Restaurant.
Wir zögerten nicht lange und gingen dort hinein.. Natürlich gab es kein Bier, dafür aber ne kalte Cola und einen
leckeren Burger mit Pommes. Mehr brauchte es heute nicht.
Anschließend spazierten wir noch etwas durch den mit Neo-Reklamen beleuchteten Ort.
Im Motel gönnten wir uns noch ein Bierchen und schauten schon mal ins www. wegen einer Werkstatt.
Morgen war ein anderer Tag und irgendetwas würde sich schon ergeben.
Palo Duro Canyon
Der Palo Duro Canyon ist mit seiner Länge von 193
km und einer durchschnittlichen Breite von 10 km
der zweitgrößte Canyon der USA. An einigen
Stellen ist er sogar bis zu 37 km breit. Seine
maximale Tiefe beträgt 244 m. Wegen seiner Größe
und seiner beeindruckenden geologischen
Eigenschaften, u.a. der vielfarbigen
Gesteinsschichten, wird er auch der Grand Canyon
von Texas genannt.
Geformt wurde der Canyon vom Prairie Dog Town
Fork des Red River, der sich durch die relativ flache
Caprock-Schlucht von West-Texas schlängelt. Die
geologischen Formationen des Canyons, u. a.
Höhlen und Spitzen, wurden über die Jahrtausende
durch Wasser- und Winderosion ausgebildet.
wikipedia.de
Infobox:
Gefahren: 161 Meilen
Gelaufen: 15,2 km
Wetter:
tagsüber Sonnenschein mit heftigen
Winden, kurzzeitig bewölkt
bei 17 bis 23 °C
Motel Safari - Tucumcari, NM +++1/2
Super schönes Motel im Stil der 50er - 60er Jahre. Sehr viele schöne kleine Details (bis zur Musik).
Die Betten waren super bequem und es gab angenehme Bettwäsche.. Wir haben uns rundum wohl gefühlt
und wären gerne länger geblieben. Plus, Plus! Das schönste Motel unserer Tour!!!
Dieses Motel können wir mit gutem Gewissen weiterempfehlen!