Obwohl wir recht spät ins Bett sind, wurde ich wieder einmal sehr früh wach.
Noch war die Sonne nicht aufgegangen, aber lange würde es nicht mehr dauern. Ich zog mir schnell etwas über,
schnappte mir meine Kamera und ging nach draußen.
Es war herrlich. Die Luft war so klar.
Bis weit über den Sonnenaufgang hinaus brachte ich meinen Kameraauslöser zum glühen.
Kurz nach Sonnenaufgang wurde Gabi wach und wir genossen einen Kaffee in der Sonne.
Auf dem Weg zum Frühstück gab es schon einige Fotomotive:
Da das Starlight noch geschlossen hatte, konnten wir uns in Ruhe umschauen.
Natürlich wurde auch hier so einiges an Schrott zur Schau gestellt.
Frühstück gab es bei Espresso Y Poco Mas.
Mit etwas Glück konnten wir uns ein Plätzchen auf der Veranda erobern.
Es war so schön, hier zu sitzen, das Frühstück zu genießen
und die Leute zu beobachten. Wir wollten gar nicht mehr
weg.
Vor der Tür parkte sogar eine richtige Nobelkarosse:
Noch voll im Trennungsschmerz gingen wir in den Shop
vom Starlight Theater. Klar, dass wir hier einige Dollars
ließen.
Anschließend nahmen wir uns noch die Zeit für ein paar
Faxen.
Bis wir Terlingua verließen war es schon 11:25 Uhr,
aber heute hatten wir es ja nicht weit.
An der Ortsausfahrt wäre mir dann noch beinahe eine
junge Kuh ins Auto gelaufen.
Erst schlenderte sie ganz lässig am Straßenrand, aber
als ich näher kam bekam sie dann doch Panik und
galoppierte auf die Straße, um auf die andere Seite in
ihren Pferch zu kommen.
Zum Glück war ich sowieso schon runter vom Gas und
konnte rechtzeitig bremsen.
Um 11.55 Uhr standen wir am Eingangsschild des
Im Big Bend NP entdeckten wir ebenfalls recht viele blühende Ocotillos und viele andere Blümchen. Kein Wunder,
dass uns der Park sofort in seinen Bann zog. Dabei noch dieses tolle Wetter. Wir konnten unser Glück kaum fassen.
Wir beschlossen daher, gleich heute den
unter die Reifen zu nehmen. Von hier sollten einige kleine Wanderungen abgehen.
Als erstes hielten wir an der
Uns wurde ein abwechslungsreicher fünfminütiger
Wanderweg (0,3 mi) versprochen und wir wurden nicht
enttäuscht.
Die Geschichte der Sam Nail Ranch ist schnell erzählt:
1909 kam Sam Nail und züchtete hier Rinder, Schafe und
Ziegen. 1946 verließ er die Ranch wieder. Zu sehen sollte es
auf dem Weg Reste des Adobe-Farmhauses und
Windmühlen geben. Angeblich sollte eine der Windmühlen
immer noch Wasser pumpen.
Die Tafel hatte nicht zu viel versprochen.
Der kurze Weg war wirklich sehr abwechslungsreich und führte uns erst einmal durch ein Gestrüpp von hohen
dürren Bäumen. Keine Ahnung, um was es sich hierbei handelte. Es sah jedenfalls interessant aus.
Als wir aus dem Gestrüpp raus waren, kamen wir an ein Flussbett. Schön sah es hier aus.
Allerdings hatten wir irgendwie den Trail verlassen.
Wir liefen eine Zeitlang in dem ausgetrockneten Flussbett, fanden aber den Trail nicht mehr. Dafür entdeckten wir
viele wilde Blümchen und interessante Steine.
Die Hitze brachte uns dazu, umzudrehen, denn in diesem Flussbett knallte nur so die Sonne rein und wir hatten
nicht einmal eine Kopfbedeckung dabei. Gabi streikt da recht schnell, aber mir war es auch recht. Außerdem schienen
wir uns in dieser Richtung immer weiter von der Ranch wegzubewegen. Wir drehten daher um und fanden dann
auch wieder einen Weg.
An der nächsten Biegung kamen wir auch schon zu den angekündigten Mauerresten und dem zweiten Windrad.
Dieses sah wirklich noch intakt aus.
Was anschließend geschah, war die Überraschung des Tages!
Gabi wäre um ein Haar in eine Schlangenmeute von ca. 6 bis 10 Schlangen getreten, die sich auf dem Weg sonnten.
Ich schätze mal, Gabis Schatten, der ziemlich über ihr stand, denn es war ja gerade einmal High noon, hatte die
Meute wohl aufgeschreckt und sie flüchteten in alle Richtungen. Ich konnte leider nur noch eine fotografieren. Was
für ein Schreck und was für ein Ärger, dass ich nicht alle fotografieren konnte.
So sehr wir auch nach den Schlangen Ausschau hielten, wir konnten keine mehr entdecken. Wie schade!
Als Nächstes hielten wir an ein paar Aussichtspunkten.
Die Eselsohren hatten es uns besonders angetan.
Kurz vor 15:00 Uhr erreichten wir
Es war schon längst Zeit für einen kleinen Mittagssnack.
Schnell suchten wir uns ein schattiges Bänkchen und picknickten erst einmal gemütlich.
Anschließend sind wir ins Visitorcenter von Costolon. Wir wollten herausgekommen, auf welche
Schlangenart Gabi beinahe getreten wäre. Leider war die Rangerin in der Station da keine wirkliche Hilfe.
Sie zeigte uns lediglich eine Tafel, auf der alle in Texas lebenden Schlagen dargestellt waren. Es handelte
sich wohl um eine Bande Western Coachwhip Snakes (Gewöhnliche Kutscherpeitschennatter (Coachwhip).
Diese sind zum Glück für den Menschen ungefährlich.
Als Nachtisch gönnten wir uns noch ein Eis aus der Kühltruhe des Shops. Hmmmm….das war richtig lecker!
Nachdem dieses geschleckt war, befassten wir uns vor der Weiterfahrt erst einmal mit der wunderschönen
Umgebung.
Hach, dieser herrliche Cerro Castelan war aber auch eine Augenweide und dann noch diese hübsch blühenden
Kakteen überall. Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten.
Viel später als gedacht machten wir uns auf zum
Wir hatten vor, den Santa Elena Canyon Trail zu laufen.
Es wurde heißer und heißer. Unser Autothermometer zeigte schon 36 °C an. Große
Lust zum Wandern hatten wir bei diesen Temperaturen nicht. Wir beschlossen daher,
einfach mal los zu laufen und zu schauen, wie weit wir kommen würden. Es dauerte
nicht lange und wir blickten auf die mächtigen Felsen des Santa Elena Canyons.
Der Weg führte bequem über einen Holzsteg bis an den Strand. Sowas gibt es nur in Amerika. Wahrscheinlich sind
in der Vergangenheit in der Hitze zu viele Wanderer auf dem Weg durch den weichen Sand kollabiert. Anders ist
dieser kurze und zugegebenermaßen sehr bequeme Holzsteg kaum zu erklären.
Nach wenigen 100 Metern standen wir bereits am Colorado.
Netter Strand!
Ich hab mal ein Foto davon geschossen.
Was für ein Wetterchen. Wie ihr sehen könnt, war gerade einmal eine
einsame Wolke am Himmel zu sehen.
Natürlich konnten wir bei dieser Hitze nicht widerstehen und hielten
erst einmal die Füße ins Wasser. Das Wasser war erstaunlich warm.
Damit hatten wir nicht gerechnet, sonst hätten wir uns auf dem
Parkplatz gleich unsere Badesachen angezogen. Shit happens! Jetzt
waren wir zu faul, um wieder zurück zu laufen.
Den Trail liefen wir auch nicht weiter. Es war einfach zu warm.
Hier noch ein letzter Blick auf den Canyon vom Strand aus gesehen.
Obwohl uns die Zeit langsam knapp wurde, besuchten wir auf dem Weg zu unserer Lodge noch den
Wie schon an der Sam Nail Ranch, konnte man auch hier Reste einer Farm entdecken.
Der Dorgan-Sublett Trail ist einer der neuesten Trails im Big Bend National Park. Er wurde angelegt, da ein Teil der
Ruinen von der Straße aus zu sehen ist, Besucher haben über Jahre immer wieder wild geparkt und sind kreuz und
quer durchs Gelände gelaufen, um zu den Ruinen zu kommen. Jetzt parkt man bequem in den Parklücken und
spaziert einen gepflegten Weg entlang der Ruinen.
Infotafeln erzählen so einiges über das Leben auf den
Farmen und ihre Besitzer.
Die ersten Ruinen stammen von der Farm von James und
Melissa Belle-Sublett. Sie kamen 1913 erstmals nach
Costolon.
Viel stand ja nicht mehr von den Häusern. Aber wenigstens gab es tolle Ausblicke.
Die beeindruckendste Ruine thront auf der Spitze des Berges. Hier hatte der Landschaftsarchitekt A.W. Dorgan einst
ein architektonisches Meisterwerk erbaut.
Heute ist davon nur noch der Kamin und der Eingang aus versteinertem Holz intakt. Die zerbröckelnden Lehmwände
verraten - außer seinem Einfallsreichtum und seiner außergewöhnlichen Liebe zum Detail - nur wenig über ihren
Designer.
Wir waren beeindruckt!
Einstmals war dies Haus sicherlich sehr beeindruckend. Schade, dass es nicht erhalten wurde.
Wieder zurück in Costolon schauten wir uns die Reste der Siedlung an.
Anschließend schauten wir uns das kleine, aber sehr informative Museum an.
Hier wird an Tafeln sehr anschaulich der kleine Grenzverkehr erzählt, der noch bis in die 59er Jahre des letzten
Jahrhunderts existierte. Wirklich sehr interessant!!!
Auf der Rückfahrt hatten wir immer wieder einen tollen Blick auf den Cerro Castelan.
Dieser fast 1.000 Meter hohe Tafelberg strahlte regelrecht gegen das Blau des Himmels an.
Auf der Fahrt zu unserer Lodge entdeckten wir wieder einmal einen Elephant Rock.
Zirka ein halbes Stündchen später bot sich uns mitten auf dem Asphalt noch ein
tolles Spektakel.
Eine Horde Turkey Vulture war wohl so hungrig, dass sie sich selbst von uns von dem
platt gefahrenen Vogel auf dem Asphalt nicht abbringen ließen. Ich fand es so faszinierend,
dass ich an der nächstmöglichen Stelle drehte, um dieses Schauspiel aus der Nähe zu
fotografieren. Zum Glück war nichts los auf der Gass.
Die Anfahrt zur Chisos Mountain Lodge im Nachmittagslicht war einfach nur schön. Am liebsten hätte ich alle paar
Meter gehalten.
Aber leider wurde die Straße immer enger und kurviger und Haltemöglichkeiten waren nicht vorhanden.
Bis wir an der Rezeption standen, war es dann auch schon 18.00 Uhr.
Wir bezogen erst einmal unser Zimmer für die nächsten 2 Nächte, gingen dann zurück zur Terrasse und gönnten
uns dort erst einmal eine Margarita. Hach, war das herrlich.
Kurz vor Sonnenuntergang sind wir dann zum Abendessen. Hier bekamen wir einen Platz direkt an den großen
Panoramascheiben.
Um kurz vor 9 liefen wir gemütlich zu unserem Zimmer. Noch war die Nacht recht lau. Laut Wetterbericht sollte sich
dies ja ändern.
Was für ein toller Tag!
Sotol Vista
Burro Mesa Puroff
Mule Ears View Point
Infobox:
Gefahren: 100 Meilen
Gelaufen: 9,3km
Wetter:
Sonnig, 16 - 36°C
Chisos Mountain Lodge - Big Bend NP, TX +++
Eine typische Nationalpark-Lodge.
Neben dem normalen Standard gab es auch noch
einen Balkon mit Blick in die Landschaft.
Zweckmäßiges Zimmer, bequeme Betten und
funktionierendes Badezimmer. Blöd war, dass die
Zimmer nur über einen Schotterweg oder Treppen
erreichbar waren, obwohl das Zimmer im
Erdgeschoss lag.
Plus: Die Lage
Minus: Der Schotterweg und der mangelnde
Zimmerservice