Irgendwie kamen wir heute nicht aus dem Quark. Ich glaube, es war 9:00 Uhr, als wir aus dem Motel auscheckten.
Anschließend sind wir dann noch zum nahegelegenen Walmart, um unsere Vorräte aufzufüllen. Bis wir dort raus
waren, war es auch schon wieder 9:30 Uhr. Zum Glück hatten wir heute nicht so viel vor.
Unser erstes Ziel waren ein paar der Missionen in El Paso. Um dorthin zu gelangen mussten wir uns durch die
Rushhour quälen. Auf dem Interstate und auf den Highways rund um El Paso war echt der Teufel los. Die fuhren
auch alle wie die Henker.
Besucht haben wir die Missionen Ysleta und Soccoro sowie die
Kirche San Pablo.
Eigentlich sollte uns Navilinchen ja zur Mission Ysleta führen. Im
weitesten Sinne hat sie das zwar gemacht, aber letztendlich
landeten wir nicht dort. Und schuld daran war dieses Schild:
Da wir beide Fotos der Missionskirchen nicht so richtig vor Augen hatten, fiel es uns überhaupt nicht auf, dass wir
sozusagen nur im Bereich der Mission waren, nämlich in der kleinen Missionskirche
Diese gehört, wie ich jetzt lesen konnte, zur Mission Ysleta.
Wir wunderten uns zwar, dass die Kirche geschlossen und dass auch ansonsten niemand auf dem Gelände war.
Letztendlich war es uns ganz recht. Wir haben ein paar Fotos geschossen und sind dann weiter zur nächsten
Mission gefahren.
Diesmal lag Navilinchen richtig.
Wir landeten auf dem Gelände der Mission Soccoro.
Das Missionsgebiet von Socorro ist eine der ältesten durchgehenden Siedlungen im Südwesten und eine der
ältesten Missionen in Texas.
Der Bau der ursprüngliche franziskanischen Mission „Nuestra Señora de la Concepción del Socorro“
wurde 1691 abgeschlossen. Die aktuelle Mission (1843) wurde für ihre traditionelle Adobe-Handwerkskunst, ihre
einzigartigen Designdetails und ihrer Rolle bei der Verbreitung des kulturellen Erbes in das National Register of
Historic Places aufgenommen.
So weit, so schön.
Oder auch nicht. Die Umgebung war schon einigermaßen trostlos.
Wir zogen daher recht schnell weiter.
Eigentlich wollten wir noch eine weitere Mission besuchen, aber bei diesem Anblick machten wir uns lieber auf den
Weg nach Fort Davis. Wir waren sowieso schon spät dran.
Gegen 10:30 Uhr waren wir endlich auf dem I 10.
Diesen verließen wir bereits an der Abfahrt 176, da wir über den Pass zum Observatorium und anschließend zum
Fort fahren wollten. Blöderweise wurde der blaue Himmel inzwischen von dicken, teilweise dunklen Schleierwolken
verdeckt. So richtig würde sich der Weg wohl nicht lohnen, da wir vom Observatorium ja eigentlich eine tolle Aussicht
genießen wollten. Tja, da mussten wir jetzt wohl durch.
Gegen 14:30 Uhr waren wir am Observatorium.
Wir befanden uns nun auf der Spitze des Mt. Locke in den Davis Mountains auf ca. 2104 m.
Vom Frank N. Bash Visitors Center aus konnten wir schon die erste große Satellitenschüssel und die Kuppeln der
Teleskopgebäude entdecken.
Das inzwischen im Besitz der University of Texas befindliche Observatorium wird größtenteils durch die Universität
finanziert und - lediglich zu einem geringen Teil - durch die Vermietung von Beobachtungszeiten an den Teleskopen.
Der Eintritt ins Besuchszentrum ist frei.
Bevor wir uns auf den Weg zu den
Teleskopen machten, besuchten wir das
Frank N. Bash Visitors Center, um uns
anzumelden.
Uns war klar, dass wir keine Chance
hatten, in eins der Gebäude mit den
Teleskopen hineinzukommen. Noch gab
es Führungen zur nachmittäglichen
Stunde. Trotzdem wollten wir nach oben,
um wenigstens etwas Aussicht genießen
zu können.
Vorher besichtigten wir das kleine, aber sehr schön gestaltete Besuchszentrum.
In diesem befinden sich Exponate, die genau erklären, womit Astronomen im Observatorium beschäftigt sind, sowie
ein Kino, ein Souvenir Shop und ein kleines, sehr einfaches SB-Cafe. Leider gab es hier nur Kaffee aus
Thermosbehältern. Bäh!
Da wir beide an Astronomie nur sehr wenig interessiert sind, spazierten wir recht flott durch die Ausstellung. Beim
Hinausgehen erhielten wir am Counter eine recht aufwendig gestaltete Broschüre für eine Self-Guided-Tour zu den
Hügeln mit den Teleskopen.
Da alle Gebäude bis auf eins geschlossen waren, liefen wir wenigstens die Viewpoints ab.
Viel zu sehen gab es zwar nicht, denn die Aussicht war heute (es war den ganzen Tag sehr bewölkt aber 80 °F
warm) nicht berauschend. Da wir beide einen kleinen Sonnenbrand hatten war dies nicht schlimm. Ein paar
Impressionen:
Gelohnt hat sich der Abstecher allemal.
Um kurz nach 15:00 Uhr waren wir am Fort.
Da wir ja immer noch keinen Annual-Pass hatten sind wir gleich ins Visitor Center. Dort
wurden wir von der ganzen Rangerbesatzung (2 Männer und eine Frau) freundlich begrüßt und bekamen
einen Annual-Pass verkauft. Die Rangerin bedankte sich sogar noch extra bei uns, da wir damit ihren Arbeitsplatz
sicher würden.
Während wir noch mit der Rangerin schwatzten, hatte einer der beiden Ranger uns inzwischen auf dem Parkplan
gekennzeichnet, welche Häuser momentan geöffnet waren. Was für ein Service. Hier fühlten wir uns richtig
willkommen!!!
Wir fragten dann noch die Rangerin, ob uns 1 ¼ Std. ausreichen würden, um alles zu besichtigen, was sie bejahte.
Wir nahmen uns daher auch noch etwas Zeit für die kleine Ausstellung im Visitor Center.
Obwohl Gabi und ich ja nicht so ein Interesse an Militär-Zurschaustellungen haben, hat uns Fort Davis sehr gut
gefallen. Klasse war, dass das Ganze auch noch mit Audioübertragungen untermalt wurde.
Vorab ein paar Infos:
Damit es nicht ganz so trocken bleibt, ein paar Fotos unseres ca. einstündigen Rundgangs:
Wie man sieht, waren nicht alle Gebäude aufgebaut.
In Post und Krämerladen konnte man schon hineinschauen.
Etwas wehmütig schauten wir auf die Felsen des angrenzenden State Parks.
Leider waren wir viel zu spät dran, um diesen noch zu besuchen. Das hätte uns beiden gefallen. So genossen wir
einfach den Blick auf das zweistöckige Offiziershaus, eingebettet in diese schöne Landschaft.
Direkt im Schutze der schokobraunen Spire der Davis Mountain befand sich das Hospital.
Hier gab es ein paar sehr anschauliche Beispiele dafür, wie mühevollen Restaurierungsarbeiten sind.
Zum Abschluss haben wir uns noch zwei Paradehäuser angeschaut. Ich glaube es handelte sich hierbei um die
Häuser kommandierender Offiziere.
Kurz vor 17:00 Uhr waren wir dann auch tatsächlich am Ausgang.
Während unserer Tour hatte sich sogar etwas die Sonne blicken lassen.
Ca. 10 Minuten später standen wir vor unserem Hotel für heute Nacht.
Im Fort Davis Drugstore & Hotel kamen wir dann heute zum ersten Mal ins Stocken, denn das Personal war mit
dem Check-In, da den ganzen Tag das Internet lahm war, überfordert.
Wir ließen uns daran nicht stören und genehmigten uns in der Zwischenzeit eine
Chocolate Malt. Wow, war die lecker und leider so mächtig, dass wir selbst nach einem
einstündigen Verdauungsspaziergang über die Main Street von Fort Davis das
Abendessen ausfallen lassen mussten. Im Zimmer gab es nur noch ein kleines Picknick
aus dem Cooler.
Zum Abschluss noch ein paar Fotos unseres Spaziergans in Fort Davis, TX:
Fort Davis war einst ein Schlüsselposten im Verteidigungssystem des westlichen Texas und spielte eine wichtige
Rolle in der Geschichte des Südwestens.
Von 1854 bis 1891 beschützten die hier stationierten Truppen, auf der Route von San Antonio nach El Paso,
Siedler, Postkutschen und Reisende.
Von 1854 bis 1861 verbrachten Truppen der 8. Infanterie einen Großteil ihrer Zeit auf dem Schlachtfeld, um
Comanchen, Kiowas und Apachen aus dieser Gegend zu vertreiben.
Mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs und dem Austritt von Texas aus der Union evakuierte die Bundesregierung
Fort Davis. Das Fort wurde vom Frühjahr 1861 bis Sommer 1862 von konföderierten Truppen besetzt, bis die
Streitkräfte der Union erneut das Fort in Besitz nahmen. Allerdings gaben diese den Posten recht schnell auf und
das Fort lag die nächsten Jahre verlassen da.
Als Oberstleutnant Wesley Merritt und vier Kompanien im Juni 1867 Fort Davis wieder besetzten, standen nicht
mehr viele der ursprünglichen Gebäude, denn diese waren sehr einfach gebaut. Lediglich einige Fundamente
dieser Gebäude sind heute noch zu sehen.
Er begann sofort mit dem Bau des neuen Postens östlich des ursprünglichen Standortes.
Bis Ende 1869 wurden mehrere Offiziersquartiere, zwei Männerbaracken, ein Wachhaus, ein provisorisches
Krankenhaus sowie Lagerhäuser errichtet. Die Bauarbeiten dauerten bis in die 1880er Jahren an. Zu diesem
Zeitpunkt war Fort Davis zu einer großen Anlage mit mehr als 100 Gebäuden und Quartieren für mehr als 400
Soldaten geworden.
Die Hauptaufgabe von Fort Davis bestand darin, die Westgrenze von Texas gegen die Comanchen und Apachen zu
schützen. Obwohl die Comanchen in den 1870er Jahren besiegt wurden, überfielen die Apachen weiterhin
Reisende auf der Route nach El Paso.
Die letzte große Militärkampagne mit Truppen aus Fort Davis fand 1880 statt. In einer Reihe von Einsätzen
zwangen Einheiten aus Fort Davis und anderen Posten unter dem Kommando von Oberst Benjamin Grierson die
Apachen und ihren Anführer Victorio nach Mexiko. Dort wurden Victorio und die meisten seiner Anhänger von
mexikanischen Soldaten getötet.
Mit dem Ende der Indianerkriege im Westen von Texas wurde das Garnisonsleben in Fort Davis immer mehr
Routine. Soldaten eskortierten gelegentlich Eisenbahnvermessungsingenieure, reparierten Straßen und
Telegrafenlinien und verfolgten Banditen. Im Juni 1891 wurde Fort Davis als Ergebnis der Bemühungen der Armee,
seine Grenzgarnisonen zu konsolidieren, aufgegeben.
Siebzig Jahre später, 1961, wurde das Fort als nationale historische Stätte, eine Einheit des National Park Services.
Heute gilt Fort Davis als eines der besten Beispiele für einen Grenzposten im amerikanischen Südwesten.
Soldatenunterkünfte und Ställe
Das Fort von außen betrachtet - ganz schön groß die Anlage!
Davis Mountain State Park - Ich glaube, da haben wir etwas verpasst!
Infobox:
Gefahren: 215 Meilen
Gelaufen: 8,9 km
Wetter:
Sonnig, teils wolkig von 20 - 26°C