Ab heute wird es so richtig gemütlich, denn die langen Fahrstrecken lagen jetzt endgültig hinter uns. Nach dem ersten Kaffee im Bett holten wir uns ein Frühstück in der Lobby ab. Hier gab es vieles das wir mochten. Z.B. frische Bagel, Creme Cheese, Peanut Butter, Honig, Obst, Müsli usw. Uns reichte es allemal. Total relaxed machten wir uns auf den Weg. Heute wollten wir den Hintereingang des Zion NP erkunden. Der frühere Weg zum Observation Point war ja leider vor ein paar Jahren weg gekracht und wird wohl auch nicht wieder aufgebaut. Daher muss man sich jetzt über eine Backroad von hinten in den Park und zum Aussichtspunkt begeben. Die Fahrt war anfangs ganz entspannt und ich wunderte mich schon, wieso so viele über den schlechten Zustand der Straße philosophiert hatten. Eine Meile vor dem Parkplatz war es mir dann klar. Die Straße wurde wirklich von einem Schlag auf den anderen miserabel. Bei Regen war sie sicherlich nicht passierbar. Wir hatten aber Glück, denn es hatte wohl schon eine geraume Zeit nicht mehr geregnet. So waren zwar die Furchen immer noch tief aber trocken und bezwingbar. heute war außerdem das Glück mit uns, wie uns eine junger Ami nachdem wir eingeparkt hatten und die Wanderschuhe geschnürt hatten. Er erzählte uns, dass er fast eine Halbe Stunde auf einen Parkplatz gewartet hatte. Wir hatten Glück, denn es fuhren gerade zwei Autos weg als wir ankamen. Manchmal hat man halt Glück! Nach unserem gestrigen Tag waren wir heute wirklich mega entspannt. Nach dieser Tortur konnte uns wenig aus der Ruhe bringen. Wir starteten um 11:15 Uhr mit unserer Wanderung. Entgegen dem alten Weg muss man auf dieser Route kaum aufsteigen. Im Prinzip bewegt sich dieser Weg immer auf einer Ebene. Für Gabi mit ihrer Höhenangst hoffte ich auch, dass die Wege immer schön breit bleiben würden. Es ging sehr gemächlich los. Erholsam gegen unsere gestrige Tour! Das hatten wir uns aber auch verdient. Dieser neue Hintereingang ist wirklich für jeden zu bewältigen. Anstrengend ist diese Wanderung nicht. Anfangs verläuft der Weg durch ein kleines Wäldchen. Ausblicke gibt es leider keine. Erst nach ca. einer halben Meile blickt man dann in der Entfernung auf andere Plateaus. Etwas enttäuscht war ich schon. Ich hab auf spektakulärere Aussichten gehofft. Allerdings war mir schon klar, dass dieser Weg nicht so sein konnte, wie der bisherige, bei dem man ja vom Canyonboden nach oben läuft. Wir blieben ja immer auf der oberen Ebene. Als dann die Ausblicke interessanter wurden, gefiel mir der Weg schon besser. An einer kleinen Gabelung mussten wir uns entscheiden, ob wir nach links oder rechts laufen wollten. Wir entschieden uns erst einmal für die linke Seite. Dies war eine ganz gute Entscheidung. Von dieser Seite des Canyons hatte man einen sehr schönen Blick auf die weiter links liegenden Tafelberge. Dies entsprach in etwa dem Blick den man beim hinaufgehen hatte. Ich hatte ja gehofft, dass man vielleicht etwas in den Canyon hineinlaufen könnte, aber der Weg war gleich oben abgesperrt. Wir hielten uns daran und blieben oben. Wie wir hier so liefen konnte ich mich gut daran erinnern wie es war, durch die ockerfarbene Welt dieser Schlucht zu laufen und wie toll es war, endlich diesen roten Sand unter den Füßen zu sehen. Ein Hinweis darauf, dass wir den Gipfel fast erreicht hatten. Heute bedeutete es für uns, dass wir bald das Plateau erreicht hatten. Da der Weg links und rechts gut zugewachsen war hatte auch Gabi kein Problem hier entlang zu laufen. Gabi war bisher ja nur durch den Zion hindurch gefahren und war schon ganz gespannt was sie noch erwarten würde. Huch, jetzt war ich aber erstaunt, wir waren in einem Seitencanyon geraten. Von hier hatten wir gar keinen geraden Blick in den Canyon. Als wir diesen Weg einschlugen, bin ich davon ausgegangen, dass wir irgendwann am Observation Point ankommen würden. Aber egal! Was für ein Wetteschen und was für ein Blick! Außerdem hatten wir diesen Aussichtspunkt ganz für uns alleine. Wow! Mit ausreichend Sicherheitsabstand traute sich sogar Gabi für ein Foto ins schöne Motiv. Als kurz darauf andere Touris zum Fotoshooting kamen, räumten wir das Feld. So grün und überwuchert hatte ich die Landschaft nicht in Erinnerung. Dieser neue Weg ist ein Weg für Genießer. Endlich! Der Blick, den ich unbedingt noch einmal sehen wollte. Diesmal bei Kaiserwetter. Auf diesen Anblick hatte ich mich so lange gefreut. 2011 war ich zum ersten Mal hier. Leider zog damals ein Gewitter auf und der Himmel war total verhangen. Guckst du hier Heute hatten wir wirklich tolle Wetterbedingungen. Da gab es nichts zu meckern. Nach unserer kleinen Fotosession suchten wir uns ein schattiges Plätzchen und genossen unser Picknick. Nach den gestrigen Strapazen hatten wir uns einen so gemütlich Aufstieg bei tollem Wetter wirklich verdient. Fasziniert schauten wir hinüber zum Gipfel von Angels Landig. Mit bloßen Auge waren die Wanderer dort nicht zu erkennen und auch jetzt muss man das Foto anklicken, um Menschen zu erkennen. Da blieben wir doch lieber auf unserer Seite des National Parks. Von hier aus konnte man sehr viel entspannter in den Park hinunter schauen. Zum Schluss noch ein paar Impressionen von diesem schönen Plateau. Unseren Rückweg habe ich in eine Slideshow gepackt. Um 17:15 Uhr waren wir zurück am Parkplatz Auf dem Rückweg haben wir nur einmal kurz an dieser schönen Scheune gestoppt. Ansonsten war die Rückfahrt ereignislos. Der Besuch des Bally of the Dragon musste noch etwas warten. Heute war es schon zu spät dazu. Als wir Kanab erreicht hatten, schlug das Wetter um. Der Himmel war inzwischen Raben schwarz, während die tiefstehende Sonne die Felsen zum Glühen brachte. Wow! Ich liebe diese Lichtstimmungen! Unsere Suche nach einem Plätzchen zum Abendessen gestaltete sich heute sehr schwierig. Wir versuchten als erstes wieder bei Sego einen Tisch zu bekommen, doch dort war leider alles ausgebucht. Auch für den nächsten Tag gab es keine Chance. So ein Pech. Wir versuchten dann unser Glück im Rocking V, doch dieses hat Mittwochs leider Ruhetag. Also liefen wir wieder zurück zu einem neuen Steakhouse doch dieses hatte gerade an diesem Abend eine Busladung Franzosen zu Gast. Wir wurden daher auch dort gebeten morgen wieder zu kommen. Dies nahmen wir uns auch fest vor. In einem anderen Family-Restaurant standen die Leute schon bis vor die Tür Schlange, da hatten wir auch keine Lust drauf. Wir waren schon kurz davor, einfach zu Honey zu gehen und uns ein Sandwich zu holen, als wir dann den Chinesen entdeckten. Hier bekamen wir tatsächlich den letzten freien Tisch. Das Lokal ist zwar von der Einrichtung und der Speisekarte sehr einfach, aber das Essen war erstaunlich lecker. Und während wir essen waren, hatte es tatsächlich ein wenig geregnet.